Bei Wahlen darf der Rasen betreten werden #Hamburg #Wahl

Mein Hang zum theatralisieren ist der treuen Leserschaft nicht verborgen geblieben. Dennoch will und muss ich klar stellen, dass in Deutschland weder Tunesische noch Ägyptische Verhältnisse existieren. Denn unser Diktator hat nicht einen Namen, sondern zwei Institutionen namens Banken und Börse. „Geld regiert die Welt“ heisst es und so ist es auch bei uns: „Börsenrepublik Deutschland“.

Eine Revolution wird es bei uns so schnell nicht geben. Allein die Trägheit des deutschen Michels und die Mittel der Selbsterhaltung stehen dagegen.

Unsere Mistgabel heisst Wahl! Nächstes Wochenende wird in Hamburg endlich gewählt. Nachdem der Ex-Bürgermeister ins Exil nach Sylt geflüchtete, und der Heidelberger Import sich vornehmlich durch Geldverbrennen einen Namen machte, stehen die Fahnen nun auf Machtwechsel.

Was darf’s denn sein Fremder?

SPD? Ich sage nur Hartz-IV – ja, auch wenn die SPD das nicht gern hört. Aber für die Agenda 2010 sind genau SIE verantwortlich. Olaf Scholz wurde sofort mit der Grünen Pest in die Falle springen, wenn es ihm denn nur die Macht sichern würde. Weil die Hamburger Grünen aber gerade das mit der CDU voll versemmelt haben, kuschelt Scholz lieber mit der FDP-Dame. Hamburg hat viele Jahre roten Filz ertragen (stammt diese Wortschöpfung nicht originär aus Hamburg?). Die Zeiten in denen die Sozis wählbar waren sind lange vorbei. Olaf Scholz braucht mir kein Brechmittel zwangsweise zu verabreichen – ich übergebe mich freiwillig.

CDU? Achnee, hör ma‘. Muss ich da wirklich etwas zu sagen? Wenn es eine Partei gibt, die die Bürgerrechte erst mit den Füssen tritt, wenn sie die Schuhe mit Stahlkappen angezogen hat, dann ja wohl die CDU. Kein Geld für Innenpolitik, aber neue Wasserwerfer. DAFÜR ist dann Geld da. Und wer den König der gesellschaftlichen Abgrenzung mit offenen Armen aufnimmt… Naja.

Grüne? *prust* Sie werden – zu Recht – als die besser verdienenden FDP-Wähler verspottet. 2008 sprangen die Grünen mit dem Wahlversprechen „Moorburg, mit uns nicht“ in die Wahl. Um dann – nachdem sie mit Ole von Beust koalierten – dann doch für das Kohlekraftwerk stimmten. „Was sollen wir auch anderes machen, wir mussten“ hiess es damals. Ich sagte damals: Koalition killen, aber das konnten die Grünen nicht, waren doch froh, dass sie endlich mitreden (und verdienen) dürfen. Wenn Ole dann weg geht, DANN wird die Koalition geschmissen. Verlogenes Pack! Machtgeile Lügner haben eine Farbe: Grün.

FDP? Muss man dazu etwas sagen? Die Partei des Neides und der Zuwendung (nene, nur monetär, nix mit Emotionen). Wahlwerbung wie aus dem IKEA-Katalog (die Farben sind schröcklich!) und man darf gespannt sein, wer der nächste ist, der subventioniert wird. Auf Bundesebene hat die FDP ja gezeigt wie umfangreich ihr asoziales Repertoire sein kann. Wäre schön, wenn die unter 5% bleiben – wo egozentrische Arschlöcher hingehören.

Die Partei? Spasspartei – aber sind sie das wirklich? Es gibt Stimmen, die diese Partei verunglimpfen und verteufeln. Wer aber mal einen Blick über den Tellerrand wagt, kann in Island sehen, dass auch und gerade solche – ehemaligen – Spassparteien frischen Wind und eine erfolgreiche Änderung der Politik initiieren können. Auf alle Fälle besser als alles, was in diesem Artikel bislang erwähnt wurde.

Rentner? Ja, die Rentner werden immer mehr. Und ich kann nichts dagegen sagen, denn die Forderungen nach einer gerechten Rente ist berechtigt. Wird nur nix werden, solange SDP/CDU/FDP und Grüne ihre eigene – besserverdienende – Klientel vor jeglicher sozialer Verantwortung schützen.

Piraten? Ja, die Piraten sind wählbar. Der Wandel der in den letzten Monaten durch die Hamburger Piraten ging ist beachtlich. Wenn ich heute lese, was von den hamburger Piraten thematisiert wird, so bin ich stolz. Vor noch einem Jahr schaute ich neidisch in andere Bundesländer, was dort von Piraten auf die Beine gestellt wurde – heute kann ich sagen: Hamburg hat in Piratenpolitik die Nase vorn. Auch wenn – gerade in den letzten Tagen – die Neider und Denunzianten aus den Löchern gekrochen kommen um den Piraten Dreck anzuheften, so erscheint mir dies einzig aus der Angst geboren zu sein, dass die Piraten in Zukunft mitmischen könnten.

Ja, es gibt in Hamburg einen Haufen, der Wählbar ist: Die Piraten. Ein FETTES Dankeschön an den derzeitigen Vorstand, der es geschafft hat dem Hamburger Wähler eine echte Alternative zu bieten.

httpv://www.youtube.com/watch?v=7rZbvi6Tj6E

Auf wen wir wirklich wütend sein sollten

Es gibt derzeit für Deutsche 2 typische Bevölkerungsgruppen, die für alles die Schuld haben sollen:

1) Arbeitslose: Arbeitlose werden als trink- und genußsüchtige Faulenzer dargestellt damit sich jeder Arbeitnehmer (und hat er noch so einen unterbezahlten Job) auf dieses – von Medien, Wirtschaft und Politik gewollte – Feindbild stützen kann. Die Arbeitslosen sind schuld, dass die Abgaben (alle Abgaben, auch die Leuchtmittelsteuer) so hoch sind. Arbeitslose fressen uns die Haare vom Kopf.

2) Menschen deren Teint nicht „mitteleuropäisch“ ist.  Diese Gruppe (das sind nicht alles Ausländer, da sind auch viele Deutsche dabei) ist dafür verantwortlich – so wird uns von Medien, Wirtschaft und Politik eingeredet – dass es so viele Arbeitslose gibt. Denn diese Gruppe nimmt „die Arbeitsplätze“ weg. Wer aus dieser Bevölkerungsgruppe nun keinen Arbeitsplatz weg nimmt, ist kriminell oder islamistisch – am besten beides.

Wie viel Geld mögen uns all die Arbeitslosen kosten? Wer stellt dem mal die Kosten gegenüber, die der Gemeinschaft durch unsinnige (auch versteckte) Subventionen, Steuerhinterziehung, ins Ausland abfliessende Unternehmensgewinne,  überteuerte – staatliche – Bauprojekte und all diese Dinge (die Liste lässt sich beinahe endlos fortsetzen) entstehen.

Wer liegt dem Steuerzahler wirklich auf der Tasche? Ist es der Hartz-IV-Bezieher für den sich Regierung und Opposition gerade so medienwirksam rangeln, oder sind es die Unternehmen, deren staatliche Unterstützungen in deutlich kürzerer Zeit durchgewunken werden? Wieviele Jahre hätte man den Hartz-IV-Beziehern 50% Aufschlag zahlen können, wenn man das Geld nicht in die Banken gepumpt hätte? Wieviel % der jährlichen Hartz-4-Kosten werden allein durch das Steuergeschenk an die Hoteliers egalisiert?

Der wirkliche Feind unserer Gesellschaft ist weder Moslem noch arbeitslos – der wirklich asoziale Drecksack sitzt in den Gremien von Politik und Wirtschaft. NOCH kann dieses Diebesgesindel von dieser Tatsache ablenken – wie lange noch?

Es gab Männer, wie z.B. Klaus Störtebeker und seine Viktualienbrüder. Ist mal wieder Zeit für Piraten wie diesen…

Eine alternativlose Entscheidung

Alternativlos ist das Unwort des Jahres 2010 und das ist gut so.

Die Jury unter Leitung des Germanisten Horst Dieter Schlosser wählte den Begriff aus 1120 Vorschlägen aus, wie der emeritierte Professor in Frankfurt am Main bekanntgab. „Das Wort suggeriert sachlich unangemessen, dass es bei einem Entscheidungsprozess von vornherein keine Alternativen und damit auch keine Notwendigkeit der Diskussion und Argumentation gebe“, sagte Schlosser zur Begründung. (Tagesschau)

Wie oft wurden wir in der letzten Monaten mit dieser Plattphrase gequält. Alles war Alternativlos: Die Rettung der Banken (was letztendlich vielen Aktienpaketen in allen bereichen zu Gute kam), die Gesundheitsreform welche das alte Solidarprinzip zwischen Arbeitgeber und -Nehmer beendet, Stuttgart 21 ebenfalls.

Aber auch 2011 wird es alternativlose Dinge geben: Die Abwahl von CDU und FDP und unsagbar vielen Landesregierungen. Die alternative Politik der Piraten ist alternativlos.

Und natürlich euer RSS-Abo des Reizzentrums *gggg* (Anmerkung: Danke an meine treuen Leser und Leserinnen für eure Treue Anteilnahme :))