Nicht nur die CDU Hasloh verliert den Internetführerschein

Der kleine Verband der CDU in Hasloh hat es versiebt eine geschlossene Benutzergruppe zu adressieren und hat statt dessen die gesamte Facebook-Gemeinde zu einer Party einzuladen. Wer dabei an die Schülerin Tessa denkt, liegt vielleicht nicht so falsch – sollte man CDUler vielleicht wie Schulkinder behandeln, oder handeln sie verantwortungsvoller?

Ich schrieb vorhin schon über dieses entzückende Debakel, aber fand eben noch einen Artikel im Hamburger Abendblatt, der mich quasi nötigt nochmal einen Kommentar abzugeben. Denn die CDU macht das, was Politiker immer zu tun scheinen, wenn Sie – sorry – mit der Arsch an der Wand stehen: Sie wiegeln ab und suchen händeringend nach Argumenten um ihre eigenen Fehlleistungen anderen in die Schuhe schieben zu wollen:

 Fast verzweifelt verweist er darauf, dass Dagmar Steiner die versehentlich öffentlich gemachte Einladung expliziert an „Mitglieder, Hasloher und Freunde“ gerichtet hat. „Da ist eigentlich klar, dass sich nicht jeder eingeladen fühlen kann.“ Natürlich sei „jeder Hafenstraßen-Bewohner, der in Hasloh aufgewachsen oder hier zur Schule gegangen ist, herzlich willkommen.“ Alle diejenigen, die keinerlei Beziehung zu der Gemeinde haben, seien jedoch nicht eingeladen.

Kann mir einer die Logik erklären, mit der die CDU Hasloh eine Einladung an alle Bewohner des Planeten versendet, um dann zu erklären, es „nicht so gemeint war“. Ich frage mich ja, was für Drogen (Kaffee? Tee? Schokolade, Alkohol? tbc.) in Hasloh genommen werden, wenn die gefühlte Wahrnehmung sich so weit von der Realität entfernt?

 [CDU-Kreischef Ole Schröder] Wer nicht eingeladen sei und nur anreise, um die Veranstaltung zu stören, handele rechtswidrig. „Das ist dann Sache der Polizei, das zu klären“, betont der parlamentarische Staatssekretär im Innenministerium.

Wer zu einer Party mittels öffentlicher Einladung (Plakate, Postwurfsendung, Zeitungsanzeige oder eben Facebook) eingeladen wird und dort erscheint, wird von der CDU als „potentieller Störer“ erkannt? Eine sehr gewagte These Herr Schröder. Daraus sofort den Besuch von Auswärtigen als eine Rechtswidrigkeit zu erkennen ist in meinen Augen eine Frechheit. Es ist ja schön und spricht für die Führungsqualitäten des Ortschefs (und parlamentarischen Staatssekretär im Innenministerium)!, wenn er sich hinter seine Bezirkskollegen stellt. Aber genau diese Art des Umgangs mit Problemen ist bezeichnet für die Art von Politikern, denen wir Stuttgart 21, das Loveparade-Debakel und anderes verdanken.

Sollten die Piraten mal den Weg der FDP gehen, werde ich violett

Nee echt jetzt. Ich finde das toll. Anstelle mich im Alter in Beige, Sand und Brauntönen to kleiden, schliesse ich mich den Violetten (für eine spirituelle Politik) an. Dank Twitter wurde ich auf sie aufmerksam und wie ernst zu nehmen diese Partei ist, kann man aus den Titeln der Mitglieder ablesen:

  • Landesvorsitzender + Equipment Manager (Trägt den Tapeziertisch zu den Werbeveranstaltungen)
  • Landessekretärin + Conflict Management (Hat alle lieb und gibt manchmal einen Saft aus)
  • Landesschatzmeisterin + Office Services (Das ist ein Scheissjob, den veräppel ich nicht!)
  • Landesbeisitzer + Economic Affairs (Sabbert und spuckt nicht beim sprechen, darf mit Interessenten kommunizieren)
  • Landesbeisitzerin + Research (Warum nur umgeben wir uns mit seltsamen Menschen?)
  • Landesbeisitzer + Discussion Leader (Der Inhaber der Gesprächskerze)
  • Landesbeisitzer + Media Affairs und Justice (bezahlt die Straftickets und holt die Bild vom Kiosk)
  • Landesbeisitzer + Catering Manager (Zuständig für die Butterstullen)

Liebe Hamburger Violetten, ich habe nicht gegen euch persönlich oder gegen eure Partei. Wer sich allerdings mit solch hochtrabenden und gleichsam hahnebüchenen Titeln schmückt, hat entweder einen an der Waffel, leidet unter Minderwertigkeitskomplexen oder…. Ja, was ist denn bei euch der Grund für diese Titelgeilheit? Habt ihr die unter stetem abkichern im Rausch des vergorenen Bachblütenbrandes ausgedacht? Wer sich für euch interessiert und diese Titel liest, wendet sich unter irrem Gekicher ab – oder verbloggt es unter „Das darf doch nicht wahr sein“

Ich habe viel Geld – ich bin nicht schuldig

Manchmal sollte man keine News lesen während man am essen ist, die FTD ist mein morgendliches Abführ- und Brechmittel:

Die früheren Telekom-Spitzenmanager Kai-Uwe Ricke und Klaus Zumwinkel haben sich mit dem Bonner Konzern auf Vergleichszahlungen von jeweils 600.000 Euro geeinigt. Das ist der Einladung zur Telekom-Hauptversammlung zu entnehmen. Von der Vergleichssumme müssen Ricke und Zumwinkel 250.000 Euro aus eigener Tasche zahlen, den Rest übernimmt eine Manager-Haftpflichtversicherung.

Die Manager-Haftpflichtversicherung ist mir schon lange ein Dorn im Auge. Wobei ich mich frage wieso meine private Haftpflichtversicherung mir meine Forderung um die Ohren haut, wenn ich mich nicht mindestens bis vor Gericht gegen die Forderung gewehrt habe. Wenn ich da mit einem „Vergleich“ ankomme, lachen die mich aus. Bei grossen Beträgen sieht die Welt aber anders. aus. Wahrscheinlich, weil die betreffende Versicherung sich ausrechnet, dass dieser Fall eine Tolle Werbung ist. die von der Versicherung zu tragende Gesamtsumme von 700.000€hat die durch Neuabschlüsse von Arschgesichtern in Nadelstreifen doch ratzfatz wieder drinnen.

Die Kernpunkte der Einigung sind folgende: Die Telekom erhebt keine zivilrechtlichen Ansprüche mehr gegen ihre Ex-Manager. Gleichzeitig bleiben Ricke und Zumwinkel bei ihrem Standpunkt, sie hätten ihre Pflichten nicht verletzt und auch keinen Anspruch auf Schadenersatz anerkannt.

Wer dem Geschädigten nur genug Geld in die Hand drückt, der ist schuldlos. Zumwinkel ist doch das Paradebeispiel eines Managers, der sich über jegliche Gesetze und Regeln hinwegsetzt. Haste Geld, kriegste Geld und bekommst nie die Probleme des Pöbels.

Als nächstes müssen die Telekom-Aktionäre auf dem Gesellschaftertreffen am 12. Mai in Köln dem Vergleich noch zustimmen.

Liebe Telekom-Aktionäre: BITTE watscht die beiden ab. Stemmt euch gegen den Vergleich.

Liebe Leser: Ihr müsst jetzt ganz stark sein, denn die meisten Mitglieder der Aktionärsversammlung werden vom Kaliber „monetärer Schwerstkrimineller“ sein und hoffen, dass sie später auch billig davon kommen, wenn herauskommt welche Scheisse sie am Hacken haben.