Sollten die Piraten mal den Weg der FDP gehen, werde ich violett

Nee echt jetzt. Ich finde das toll. Anstelle mich im Alter in Beige, Sand und Brauntönen to kleiden, schliesse ich mich den Violetten (für eine spirituelle Politik) an. Dank Twitter wurde ich auf sie aufmerksam und wie ernst zu nehmen diese Partei ist, kann man aus den Titeln der Mitglieder ablesen:

  • Landesvorsitzender + Equipment Manager (Trägt den Tapeziertisch zu den Werbeveranstaltungen)
  • Landessekretärin + Conflict Management (Hat alle lieb und gibt manchmal einen Saft aus)
  • Landesschatzmeisterin + Office Services (Das ist ein Scheissjob, den veräppel ich nicht!)
  • Landesbeisitzer + Economic Affairs (Sabbert und spuckt nicht beim sprechen, darf mit Interessenten kommunizieren)
  • Landesbeisitzerin + Research (Warum nur umgeben wir uns mit seltsamen Menschen?)
  • Landesbeisitzer + Discussion Leader (Der Inhaber der Gesprächskerze)
  • Landesbeisitzer + Media Affairs und Justice (bezahlt die Straftickets und holt die Bild vom Kiosk)
  • Landesbeisitzer + Catering Manager (Zuständig für die Butterstullen)

Liebe Hamburger Violetten, ich habe nicht gegen euch persönlich oder gegen eure Partei. Wer sich allerdings mit solch hochtrabenden und gleichsam hahnebüchenen Titeln schmückt, hat entweder einen an der Waffel, leidet unter Minderwertigkeitskomplexen oder…. Ja, was ist denn bei euch der Grund für diese Titelgeilheit? Habt ihr die unter stetem abkichern im Rausch des vergorenen Bachblütenbrandes ausgedacht? Wer sich für euch interessiert und diese Titel liest, wendet sich unter irrem Gekicher ab – oder verbloggt es unter „Das darf doch nicht wahr sein“

Interpretation der echten Rücktrittsrede Guttenbergs

Ich irrte, als ich dachte auch bei seiner Rücktrittsrede würde Guttenberg wieder nur eine billige Kopie nutzen. Dennoch möchte ich die alte Tradition der Redeninterpretation an dieser Stelle fortsetzen. Der Wortlaut stammt von der Hamburger Morgenpost:

Ich habe die Bundeskanzlerin in einem freundschaftlichen Gespräch informiert, dass ich mich von meinen politischen Ämtern zurückziehen werde – und um meine Entlassung gebeten.

Da habe ich nix zu kommentieren, ausser dass ich mich frage, ob das Gespräch wirklich das Prädikat „freundschaftlich“ verdient hat. Schliesslich ist die Kanzlerin heute Morgen in Hannover auf der CeBit unterwegs gewesen und wird eher „Scheisse, warum heute“ gedacht haben, als an Höflichkeitsfloskeln für den Landadel zu denken.

Es ist der schmerzlichste Schritt meines Lebens.

Sei froh, dass noch kein Freund oder naher Verwandter von dir gestorben ist. Vor den Sarg eines nahen Menschen zu treten ist verdammt viel schmerzvoller, als nur ein Amt nieder zu legen. Obschon ich so boshaft bin und glaube, dass es eher der Verlust des Titels „Verteidigungsminister“ ist der so schmerzt.

Ich gehe ihn nicht allein wegen meiner so fehlerhaften Doktorarbeit – wiewohl ich verstehe, dass dies für große Teile der Wissenschaft ein Anlass wäre.

Nein, es ist nicht die „fehlerhafte“ Doktorarbeit. Es ist die Art wie Sie mit ihren eigenen Fehlern umgehen, diese kleinreden und ignorieren. Etwaige Kritik als „abstrus“ versuchen zu ignorieren. Es geht nicht um Zitate, sondern um Betrügereien und um die verlorene Glaubwürdigkeit eines Blenders!

Der Grund liegt im Besonderen in der Frage, ob ich den höchsten Ansprüchen, die ich selbst an meine Verantwortung anlege, noch nachkommen kann.

Der einzige Anspruch, den Sie an sich selbst gestellt zu haben scheinen ist, sich selbst gut zu verkaufen: Als Selbstdarsteller – aber nicht als Persönlichkeit. Dieser Satz ist typisch für Menschen wie Sie, die ich ehere als Wasch- oder Jammerlappen bezeichnen würde, denn als Charaktermenschen oder gar Vorbild.

Ich trage bis zur Stunde Verantwortung in einem fordernden Amt.

Und sowohl das Amt, als auch die Beschäftigten werden froh sein, dass sie diesem Amt und den unterstellten Dienststellen und vor allem Menschen nun nicht zur last fallen.

Verantwortung, die möglichst ungeteilte Konzentration und fehlerfreie Arbeit verlangt:

Fehlerfreie Arbeit? Was verstehen SIE von fehlerfreier Arbeit? Haben Sie ihre Doktorarbeit schon verdrängt? Das geht bei Ihnen aber schnell.

Mit Blick auf die größte Bundeswehrreform in ihrer Geschichte, die ich angestoßen habe und mit Blick auf eine gestärkte Bundeswehr mit großartigen Truppen im Einsatz, die mir engstens ans Herz gewachsen sind.

Ihnen ist doch höchstens der Presserummel und diese tollen Seite-Eins Fotos der Springerpresse ans Herz gewachsen. Wie George W. glänzten Sie mit Helm und Ray-Ban. Sorry. Aber soldatischer Beistand geschieht im Hinterzimmern und nicht bei Kerner.

Wenn allerdings – wie in den letzten Wochen geschehen – die öffentliche und mediale Betrachtung fast ausschließlich auf die Person Guttenberg und seine Dissertation

Nochmal – ich weiss Haargel wirkt sich auf das Hirn aus: Es ist der Betrug und es sind die Lügen, die Ihre Personen in die Medien trieben. Die mangelnde Ehrhaftigkeit und die fehlende Moral. Sie waren eine Schande für das Land und das Amt, das die bekleideten. Deshalb hielten Sie sich in den Medien.

statt beispielsweise auf den Tod und die Verwundung von 13 Soldaten abzielt, so findet eine dramatische Verschiebung der Aufmerksamkeit zu Lasten der mir Anvertrauten statt.

Darf ich das mal übersetzen? „So sehr ich mich auch bemühte, selbst der Tod von Soldaten war nicht in der Lage meine Verfehlungen zu überspielen, dies bereue ich sehr“. Denn der Tod von Soldaten geht parallel zu den Betrügereien ebenfalls auf ihr Konto (und das der Bundeskanzlerin sowie der gesamten Regierung). Aber es ist (um ihre Worte zu gebrauchen) abstrus zu erklären, dass man ihnen keine Verfehlungen vorwerfen darf, solange wir uns im Krieg befinden. Damit wäre jeder SS-Scherge in Nürnberg straffrei geworden: War ja Krieg.

Unter umgekehrten Vorzeichen gilt Gleiches für den Umstand, dass wochenlang meine Maßnahmen bezüglich der Gorch Fock die weltbewegenden Ereignisse in Nordafrika zu überlagern schienen.

Wissen sie, wie man das in der Psychiatrie nennt: Mangelnde Krankeitseinsicht. Herr lepsius wird meine Einschätzung wahrscheinlich teilen. Es ist interessant, wie Sie stets versuchen sich als Opfer hinzustellen, obschon Sie durch ihr Verhalten zumindest Mittäter wurden. Aber sie benehmen sich wie der kleine Junge, mit schokoladenverschmiertem Mund und klebrigen Finger, der – mit treuem Blick – versucht zu erklären: „Ich habe war nicht an der Schololade“

Wenn es auf dem Rücken der Soldaten nur noch um meine Person gehen soll, kann ich dies nicht mehr verantworten.

SIE sind Schuld – Sie haben die Schande schon an sich getragen als Sie Wirtschaftsminister wurden. Ihr ganzes Leben ist auf Lügen aufgebaut. Ihr Lebenslauf gleicht dem Münchhausens. Wenn so ein Scharlatan ein Amt bekommt, sieht es halt schwach aus für die Schutzbefohlenen. So könnte man höchstens Ihnen die Schuld nehmen und sie ihren Protektoren und Fürsprechern überreichen.

Und deswegen ziehe ich – da das Amt, die Bundeswehr, die Wissenschaft und auch die mich tragenden Parteien Schaden zu nehmen drohen – DIE Konsequenz, die ich auch von anderen verlangt habe und verlangt hätte.

1) Diese Konsequenz wäre schon vor Tagen fällig gewesen. Wie ein Aal haben Sie sich gewunden um noch irgendwie im Amt bleiben zu können. und 2) der Schaden ist bereits angerichtet.

Ich habe, wie jeder andere auch, zu meinen Schwächen und Fehlern zu stehen.

Eine ihrer Schwächen ist, die eigene Schuld nicht verantworten zu wollen. Ein Mann reagiert viel früher als Sie. Sie müssen mit der Leichtigkeit eines Geldschranks zu den erforderlichen Schritten getreten werden.

Zu großen und kleinen im politischen Handeln bis hin zum Schreiben meiner Doktorarbeit.

Ihre Doktorarbeit ist kein Fall von Schwäche oder Fehler, sondern ein kapitaler Betrug. Ihre steten Lügen – die sich bis in ihre Rücktrittsrede fortsetzen sind es, die  uns Bürger ihre wahre Jämmerlichkeit zeigen.

Und mir war immer wichtig, diese vor der Öffentlichkeit nicht zu verbergen.

Das ist die Stelle, an der Volker Pispers schallend losprustet – wette ich. Sie haben nicht versucht zu verbergen? lä-cher-lich! Was sie taten war nicht der offene Umgang mit ihren Schwächen, sondern ein stetes Verschleiern der eigenen Unzulänglichkeit. Sie sind eine Wurst mit Adelstitel und dem Adelsumhang. Wenn man sich beides wegdenkt ist da nichts als Schall und Rauch.

Deswegen habe ich mich aufrichtig bei all jenen entschuldigt, die ich aufgrund meiner Fehler und Versäumnisse verletzt habe und wiederhole dies auch ausdrücklich heute.

Sprechen Sie mit dieser Zeile von Menschen wie:

  • Der Stammbesatzung der Gorch Fock?
  • Speziell auch dem Kapitän Norbert Schatz?
  • Den Menschen, denen Sie in der Kundus-Affaire in den Arsch traten?
  • Ihrem Doktorvater?
  • Der Universität Bayreuth
  • Allen Doktoranten und Trägern von wissenschaftlichen Titeln?
  • Und all denen die ich hier jetzt nicht aufzähle, an die aber gedacht werden sollte?

Manche mögen sich fragen, weshalb ich erst heute zurücktrete.

Weil Menschen ohne Arsch in der Hose sehr viel Druck von draussen bedürfen, bevor sie sich dem unabwendbaren fügen. Sie sind ein Sesselkleber.

Zunächst ein möglicherweise für manche unbefriedigender, aber allzu menschlicher Grund. Wohl niemand wird leicht geschweige denn leichtfertig das Amt aufgeben wollen, an dem das ganze Herzblut hängt.

Wieder sprechen Sie vom Amt, meinen aber nur den Titel.

Ein Amt, das Verantwortung für viele Menschen und deren Leben beinhaltet.

Und dass einen Menschen erfordert, der verantwortungsbewusst handeln kann. Dies haben Sie für sich bereits mit dem Erstellen ihrer Doktorarbeit verneint. Leider wurden Sie zu hoch gefeiert und haben selbst anscheinend den Schwachsinn geglaubt, den die Springerpresse über sie schrieb,

Hinzu kommt der Umstand, dass ich mir für eine Entscheidung dieser Tragweite – jenseits der hohen medialen und oppositionellen Taktfrequenz – die gebotene Zeit zu nehmen hatte.

Ach, für einen Rücktritt bedarf es Ruhe – aber andere Menschen aus dem Amt kegeln, das macht man nebenbei, nachdem man einen Anruf der Bildredaktion hatte? Sie sind unsagbar erbärmlich. Viel winziger als Lebewesen, als ich es vermag in Worte zu fassen.

Zumal Vorgänge in Rede stehen, die Jahre vor meiner Amtsübernahme lagen.

Sie haben sehr früh angefangen ihre gesamte Selbstdarstellung auf ein Lügengebilde aufzubauen. Es ist ausschliesslich Ihre Schuld, dass sie dies nicht beendeten. Sie hatten die Möglichkeit schon bei den ersten Verdachtsmomenten sich vor die Presse zu stellen und zu erklären:“ Meine Doktorarbeit ist Betrug und auch mein Lebenslauf ist an vielen Stellen geschönt“.  Es hätte weh getan, aber hätte gezeigt, dass der ehemalige Lügner in der Lage ist sich zum positiven zu ändern. Mit dieser Reede beweisen Sie, dass sie weiterhin Fehler erst zugeben, wenn die Beweislast überwältigend ist.

Nachdem dieser Tage viel über Anstand diskutiert wurde, war es für mich gerade eine Frage des Anstandes zunächst die drei gefallenen Soldaten mit Würde zu Grabe zu tragen und nicht erneut ihr Gedenken durch Debatten über meine Person überlagern zu lassen. Es war auch ein Gebot der Verantwortung gegenüber diesen, ja gegenüber allen Soldaten.

Ich habe manchmal das Gefühl, Sie glauben diesen Schwachsinn selbst, den Sie da von sich geben? Oder ziehen Sie an der Stelle die „von der Leyen“-Karte und hoffen auf eine gnädige Berichterstattung der BILD? Da muss ich Sie enttäuschen – typischerweise zerfetzt die Springerpresse ihre ehemaligen Nesthäkchen noch schneller, als diese Blender wie Sie aufbauen kann.

Und es gehört sich, ein weitgehend bestelltes Haus zu hinterlassen, weshalb letzte Woche noch einmal viel Kraft auf den nächsten, entscheidenden Reformschritt verwandt wurde, der nun von meinem Nachfolger bestens vorbereitet verabschiedet werden kann. Das Konzept der Reform steht.

Ja? Da las man gerade dieser Tage vieles, was auch dieses unglaubwürdig erscheinen lässt.

Angesichts massiver Vorwürfe bezüglich meiner Glaubwürdigkeit ist es mir auch ein aufrichtiges Anliegen, mich an der Klärung der Fragen hinsichtlich meiner Dissertation zu beteiligen.

Da gibt es nix mehr zu klären – anscheinend sind die Pillen zu stark dosiert: Der Doktortitel wurde ihnen wegen Ihrer Betrügereien aberkannt. Fall erledigt!

Zum einen gegenüber der Universität Bayreuth, wo ich mit der Bitte um Rücknahme des Doktortitels bereits Konsequenzen gezogen habe.

Sie – und ich glaube sogar, dass sie zu uninformiert sind um dies zu wissen – können einen Doktortitel nicht zurück geben. Sie brauchen ihn nicht tragen, aber zurück geben geht nicht.

Zum anderen habe ich zugleich Respekt vor all jenen, die die Vorgänge zudem strafrechtlich überprüft sehen wollen. Es würde daher nach meiner Überzeugung im öffentlichen wie in meinem eigenen Interesse liegen, wenn auch die staatsanwaltlichen Ermittlungen etwa bezüglich urheberrechtlicher Fragen nach Aufhebung der parlamentarischen Immunität – sollte dies noch erforderlich sein – zeitnah geführt werden könnten.

Ja, das wäre schön. Aber dazu wird es wahrscheinlich aufgrund von Parteizugrhörigkeit und des Geldes, dass Ihre Vorfahren dem einfachen Menschen stahlen, nicht kommen.

Die enorme Wucht der medialen Betrachten meiner Person – zu der ich selbst viel beigetragen habe – aber auch die Qualität der Auseinandersetzung bleiben nicht ohne Wirkung auf mich selbst und meine Familie.

Meine Mutter sagte mir immer: Sohn, überlege dir die Folgen, bevor Du etwas tust. Meine Mutter ist zwar keine Adlige, aber was ihre Tipps angeht, war auf sie Verlass. Wer mit dem Feuer spielt kann sich verbrennen – das gilt auch für Blaublüter.

Es ist bekannt, dass die Mechanismen im politischen und medialen Geschäft zerstörerisch sein können. Wer sich für die Politik entscheidet, darf – wenn dem so ist – kein Mitleid erwarten. Das würde ich auch nicht in Anspruch nehmen. Ich darf auch nicht den „Respekt“ erwarten, mit dem Rücktrittsentscheidungen so häufig entgegengenommen werden.

Wer hat Ihnen diesen Satz diktiert? Nein, Respekt haben Sie lange verspielt.

Nun wird es vielleicht heißen, der Guttenberg ist den Kräften der Politik nicht gewachsen. Das mag sein oder nicht sein. Wenn ich es aber nur wäre, indem ich meinen Charakter veränderte, dann müsste ich gerade deswegen handeln.

Nee, Meister- Die einzige Möglichkeit, die ich sehe einen verkorksten Charakter wie deinen wieder hin zu kriegen ist: Lossagen von allen falschen Freunden und 4 Jahre von Hartz-IV leben. Das klart den Kopf auf und gewährt eine Sicht aufs Wesentliche. Wer aber wieder in das elterliche Schloss mit den goldenen Löffeln zurück kehrt, der wird nicht wahrlich den Kopf von all dem Mist befreien können.

Ich danke von ganzem Herzen der großen Mehrheit der Deutschen Bevölkerung, den vielen Mitgliedern der Union, meinem Parteivorsitzenden und insbesondere den Soldatinnen und Soldaten, die mir bis heute den Rücken stärkten, als Bundesminister der Verteidigung nicht zurück zu treten.

Und damit den Schaden für dieses Amt noch weiter manifestiert haben. Tolle Freunde hat der Mann.

Ich danke besonders der Frau Bundeskanzlerin für alle erfahrene Unterstützung und ihr großes Vertrauen und Verständnis.

Verständnis? Da ich teilweise Personalverantwortung habe, würde ich diese Fähigkeit der Kanzlerin eher als Unverständnis bezeichnen. Mangelnde Menschenkenntnis und festklammern an Fehlentscheidungen.

Es ist mir aber nicht mehr möglich, den in mich gesetzten Erwartungen mit dem mir notwendigen Maß an Unabhängigkeit in der Verantwortung gerecht zu werden.

Das ist die menschlich-charakterliche Schwäche, die dieses verantwortet. Nicht die Kritiker und auch nicht die Medien sind Schuld.

Insofern gebe ich meinen Gegnern gerne recht, dass ich tatsächlich nicht zum Selbstverteidigungs-, sondern zum Minister der Verteidigung berufen wurde.

Aber sie taten es stets: Sie traten eher als Meister der Selbstverteidigung und der öffentlichen Inszenierung auf, denn als Fachmann für Sachthemen.

Abschließend ein Satz, der für einen Politiker ungewöhnlich klingen mag:

Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht.

DAS hatten Sie bereits als Sie sich entschieden eine Doktorarbeit zu schreiben. Sie hätten weiterhin in aller Stille so tun sollen, als arbeiten Sie im elterlichen Betrieb.

Vielen Dank!“

Das Deutsche Volk dankt für Ihren Rücktritt.

Wegtreten Du dämlicher Uffz der Reserve und Schande der Gebirgsjäger.

Die Rede des Selbstverteidigungsministers zu Guttenberg – eine Betrachtung

Die FAZ hat dankeswerter Weise die komplette „Ehrenwort“-Rede des zu Guttenberg abgedruckt und ermöglicht es mir dadurch diese Rede zu kommentieren.

„Für diese Stellungnahme bedurfte es keiner Aufforderung und sie gab es auch nicht.

Seit mehreren Tagen DAS Thema Nummer 1 in allen Medien zu sein, fordert nicht auf eine Stellungnahme abzugeben. Wer glaubt ein Minister (dazu noch ein Angehöriger des deutschen Restadels) würde sich  von aussen motivieren lassen, ist an der Haaren herbei gezogen.

Meine von mir verfasste Dissertation ist kein Plagiat, und den Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir.

Würde der Vorwurf an dieser Stelle nicht dementiert werden, könnte Guttenberg gleich seinen Hut nehmen. Nur solange er (zwar unglaubwürdig, aber immerhin) dementiert, hat er eine eventuelle Chance, dass ihm Steigbügelhalter aus Wirtschaft und Politik auf die eingesetzte Kommission der Universität Bayreuth Einfluss zu nehmen.

Sie ist über etwa sieben Jahre neben meiner Berufs- und Abgeordnetentätigkeit als junger Familienvater in mühevoller Kleinstarbeit entstanden

Diesen Passus hat er von seiner Ministerkollegin von der Leyen gelernt. Auf die Familie hinweisen kommt immer gut. „Mühevolle Kleinarbeit“ – wunderbar.

und sie enthält fraglos Fehler. Und über jeden einzelnen dieser Fehler bin ich selbst am unglücklichsten.

Hat einer der Anwesenden Bekannte, die über Fehler glücklich sind? Ausgeprägt misserfolgsorientierte Pessimisten vielleicht?

Es wurde allerdings zu keinem Zeitpunkt bewusst getäuscht oder bewusst die Urheberschaft nicht kenntlich gemacht.

Wer fremde Initialen aus nicht gekennzeichneten, kopierten Texten herauslöscht (Aus „(i. e. Art. 100a EGV, St.S.)“ ist in der Guttenberg-Version „[i. e. Art. 100a EGV]“ geworden.)  macht es sich aber sehr leicht, wenn er erklärt dies unbewusst getan zu haben. War es am Ende die Katze oder der Hund des Ersteller, der zufällig – an exakt dieser Stelle – 2x auf die Delete-Taste kam?

Sollte sich jemand hierdurch oder durch inkorrektes Setzen und Zitieren oder versäumtes Setzen von Fußnoten bei insgesamt 1300 Fußnoten und 475 Seiten verletzt fühlen, so tut mir das aufrichtig leid.

Wie kann man in den Wissenblogs lesen? „Damit benutzt er fast wortwörtlich die zweithäufigste Ausrede, die ich von ertappten Plagiator/innen zu hören bekomme (die häufigste Ausrede ist, dass niemand ihnen gesagt habe, dass man so etwas nicht dürfe).“

Der Selbstverteidigungsminister ist noch nicht einmal bei seinen Ausreden besonders kreativ.

Die eingehende Prüfung und Gewichtung dieser Fehler obliegt jetzt der Universität Bayreuth.

Ja, die hätte schon vor Jahren besser prüfen sollen.

Ich werde selbstverständlich aktiv mithelfen festzustellen, inwiefern darin ein wissenschaftliches, ich betonte ein wissenschaftliches Fehlverhalten liegen könnte.

Ich wüsste gern, wie Guttenberg an der Stelle aktiv mithelfen kann? Es gilt schlicht zu prüfen, ob die Prüfungskommision zu dem gleichen Ergebnis kommt wie die Bürger dieses Landes: Zu diesem Zeitpunkt 76 nicht gekennzeichnete kopierte Texte.

Ausserdem begrüsse ich als Büger ausdrücklich, dass Guttenberg hier ausschliesslich das wissenschaftliches Fehlverhalten anspricht. Denn das menschlich-moralische Fehlverhalten, wird gesondert betrachtet werden müssen.

Und ich werde gerne bis zum Ergebnis dieser Prüfung vorübergehend, ich betone vorübergehend, auf das Führen des Titels verzichten, allerdings nur bis dahin, anschließend würde ich ihn wieder führen.

Diese Aussage finde ich sehr interessant. Wird doch die Arroganz des Herrn zu Guttenberg hier so deutlich wie lange nicht mehr. Er sagt aus, dass er nach der Prüfung (egal, was das Ergebnis der Prüfung ist) den Titel wieder tragen wird. Er zieht nicht einmal die Möglichkeit in Betracht, dass die Universität eine gerechte Bewertung des Vorfalles anstrebt. Man fragt sich unwillkürlich, ob und wieviel Spendengelder der Universität Bayreuth bereits versprochen wurde.

Ich werde mir keine anderen Maßstäbe anlegen, als ich bei anderen angesetzt hätte.

Dann wäre ein Niederlegen des Amtes fällig. Denn Guttenberg hat, bevor Untersuchungsergebnisse vorgelegen haben – sowohl in Sachen Kundus als auch in der Sache Gorch Fock – personelle Konsequenzen der seiner Fürsorge angedienten Untergebenen angewandt. Auch dieser Satz ist somit eine Lüge. Er misst mit zweierlei Mass.

Jede weitere Kommunikation über das Thema werde ich von nun an ausschließlich mit der Universität Bayreuth führen.

Jepp. Die Bevölkerung (der Steuerzahler = seine Arbeitgeber!) hat kein Anrecht, Statements zu den Anschuldigen zu erhalten. Informell taucht der Selbstverteidigungsminister in ein „Basta“ ab.

Die Menschen in diesem Land erwarten, dass ich mich um das fordernde Amt des Verteidigungsministers mit voller Kraft kümmere und das kann ich auch.

Die Bundesbürger erwarten aber auch Redlichkeit und Anstand. Sie erwaten, dass diejenigen die eine führende Aufgabe in unserer Demokratie übernommen haben, diese Tätigkeit auch anständig –  im wahrsten Sinne des Wortes – ausfüllen.

Wir stehen vor einer historischen Bundeswehrreform. Und ich trage die Verantwortung für die Soldaten im Einsatz, wie ein Ereignis an dem heutigen Tag einmal mehr auf bittere Weise zeigt.“

Diese Feststellung hätte der Minister treffen sollen bevor er Texte kopierte um sein Doktor“würde“ zu erhalten.

Diese Rede besteht aus Worten und teilweise sehr peinlichen Aussagen. Es ist in meinen Augen eine Frechheit die Wähler mit dieser Plattitüde abzuspeisen. Und es ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich die Arbeit machen und eine anständige Doktorarbeit zu erstellen.