Freie Kultur? Kulturflatrate? Befindlichkeiten und Standpunkte

Nachdem gestern die Streamingplattform kino.to durch die Generalstaatsanwaltschaft Sachsen „aufgelöst“ wurde, ist das Thema „Finanzierung der Kulturschaffenden“ wieder in vielen Mündern. Dabei tuen sich Gräben auf, die den Mariannengraben in Tiefe nicht nachstehen.

Ich habe ja selbst ein gespaltenes Verhältnis zu dem Thema, einerseits stinkt mir die Macht der Medienindustrie ausserordentlich, andererseits habe ich auch Künstler in meinem Umfeld die froh wären von ihrer Kunst leben zu können.

Wenn man über Kulturflatrates, freiem Zugang zur Kultur und dem gesamten Problemkreis spricht, darf man nicht vergessen, dass der Bereich „Erwerb durch künstlerische Kreativität ein weites Feld ist.

  • Filmproduktionen, die mittels Fernsehgebühren – oder Werbung – bereits voll (quer..)finanziert sind, sollten für den Endverbraucher frei verfügbar sein.  Jedwedes „Wegschliessen“ ist dem „Verbraucher“ (der bereits für dieses Werk zahlte) argumentativ nur schwer zu vermitteln
  • Lokal agierende, musikalische Kleinkünstler profitieren teilweise davon, dass ihre Musik „unter der Hand“ weiter verteilt wird, da ihre Auftritte besser besucht und die Engagements besser bezahlt werde (auch der Hut wird besser gefüllt).
  • Die schreibende Zunft ist, wenn das Werk erst einmal frei verfügbar ist, pauschal beim Thema gekniffen. Ist doch die typische Einnahmequelle, der Buchverkauf, meist mit deutlichen Abstrichen versehen.
  • Aufwändige Spielfilme sind nicht finanzierbar, wenn nicht sichergestellt ist, dass der Film kostendeckend aufgeführt werden kann.

Die geniale Truppe „Monty Python“ stellt Teile ihrer Videos kostenfrei zur Verfügung (Youtube) und erklärt:

For 3 years you YouTubers have been ripping us off, taking tens of thousands of our videos and putting them on YouTube. Now the tables are turned. It’s time for us to take matters into our own hands.

No more of those crap quality videos you’ve been posting. We’re giving you the real thing – HQ videos delivered straight from our vault.

What’s more, we’re taking our most viewed clips and uploading brand new HQ versions. And what’s even more, we’re letting you see absolutely everything for free. So there!

But we want something in return.

None of your driveling, mindless comments. Instead, we want you to click on the links, buy our movies & TV shows and soften our pain and disgust at being ripped off all these years.

Nun kann man sagen: Hey, die Mannen haben es geschafft, die schlafen alle mit dem goldenen Löffelchen ein. Dennoch bleibt die Frage offen: Warum tun die das? Warum werfen sie die besten, meist angesehenen Videoclips in HD-Qualität frei auf den Markt?

Die Antwort ist so banal, wie auch einfach: Weil es sich für sie – monetär – rechnet. Nachdem Monty Python die Videos auf Youtube stellte, vervielfältigte sich der Umsatz der DVDs bei Amazon. Denn der echte Fan wird – nachdem er von dem Werk überzeugt ist – dieses gern im ganzen und vor allem in DVD-Qualität – auf dem heimischen Fernseher sehen wollen.

Wie erwähnt: Monty Python haben es finanziell nicht wirklich nötig, wie geht man mit dem „kleinen Musiker oder Schriftsteller von Nebenan“ um? Haben die nicht auch das recht auf eine Chance? Die Chance mit ihrer Kunst den Lebensunterhalt zu bestreiten?

Und exakt hier kommt das Problem ins Spiel: Die Rechteverwerter!  Wer schon mal einen begabten Musiker, der eine fertige CD auf dem Markt platzieren wollte, auf dem Weg durch die Instanzen begleitete, kennt die Irrwege. Wie überwältigend ist der Jubel, wenn nach einem Jahr endlich ein Label gefunden wurde. Und wie gross ist die Trauer, wenn dann festgestellt wird, dass die Einnahmen überwiegend in den Taschen des Labels (und anderer „Verdiener“) versacken und unser Musiker weiterhin in einer Kneipe hinterm Tresen stehen muss.

Ich glaube auch nicht an das Gelingen einer Kulturflatrate. Denn diese würde von den bereits etablierten Gewinnern der Kulturbranche eingesaugt werden, und kein Newcomer würde wirklich davon profitieren.

Man bräuchte eine – mit der Flatrate verbundene – monetäre Lösung, die vor allem die Arbeit und nur nachrangig den Erfolg der Künstler honoriert.

Ein (spinnerter, das weiss ich selbst) Ansatz könnte sein, dass jeder Kulturschaffende sein Werk erstmal monolitisch frei zur Verfügung stellt. Erst nachdem das Werk (flach gewürfeltes Beispiel) von 1000 unabhängigen Benutzer (ja, wie kontrolliert man dies?) geladen wurde, ist ein allgemeines Interesse festgestellt und dem Künstler steht ein Gehalt für das erschaffen des Werkes zu.

Parallel dazu hat jeder Mensch die Möglichkeit, an dem Werk des Künstlers finanziell zu partizipieren. Zum Beispiel dadurch, dass ein Buch gedruckt, oder eine CD gepresst wird. 50% des Ertrages (nach Abzug aller Kosten, NICHT der Gehälter, Aktiendividenden o.ä.!) dieses Vertriebsweges stehen dem Künstler als Honorar zu.

Wir brauchen Lösungsansätze wie Kleinkünstler sowohl die Möglichkeit erhalten ein Einkommen zu erhalten, als auch vor den Interessen der Großkonzerne geschützt werden.

Wer sagt den Weg? Vielleicht braucht man mehrere parallel installierte Konzepte, um allen Interessenten Recht zu tun. So wie wir derzeit aufgestellt sind, verdienen nur die grössten der Branche und vor allem viel zu viel administrativer Wasserkopf und Kontrolleure ..

Eins noch: Auch wenn die Filmindustrie sich stets beschwert, dass doch so viel Verlust gemacht wird: Warum werden dann noch episch-teure Produktionen wie z.B. Avatar fertig gestellt? Es wird – mit den „Krachern“ noch genügend Ertrag erwirtschaftet. Verlierer sind nur die Kleinen!

Schmeiss die Grünen raus – mit Recht!

Bundesweit feiern sich die Grünen derzeit – dank günstiger Wahlprognosen – als wenn sie schon die Kanzlerin stellen. Leider gibt es aber nicht nur flohlockende Bioladen-Liberale, sondern auch noch aufmerksam-kritische Menschen in unserem Lande, die längst erklannt, haben welch verlogen-hilflose Bande auch die Grünen sind. Als Hamburger muss ich da nicht nach Stuttgart schaun, wo die Grünen jetzt schon (leise) erklären, dass Sie als Partei nach der Wahl auch nichts mehr ändern können. Die Grünen haben nur als Opposition die Fresse weit auf.

Zurück nach Hamburg, wo die Grünen – entgegen des Wahlversprechens – Kohlekraftwerke bauen lassen und auch die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke mit tragen. Aber das muss man als Hamburger halt ertragen: Die sind gewählt, und müssen als (Mit)Regierende eben die Wirtschaft pampern. Wie gesagt: Nur in der Opposition erlauben sich die Grünen auch ein „grünes“ Auftreten.

In Hamburg musste die Vorsitzende der Hamburger Grünen, Katharina Fegebank, nun erstmals die Konsequenzen erleben:

Denn Fegebank wird von der Bar-Frau und Gästen erst wüst beschimpft und bepöbelt: Die GAL habe Ahlhaus zum Bürgermeister gemacht, sie solle sich hier nicht mehr blicken lassen! Dann wird sie des Hauses verwiesen. Ein Rauswurf aus politischen Gründen -und das auf St. Pauli!

Quelle Morgenpost. Der Artikel weint dann noch ein bisschen rum, aber dennoch finde ich es SEHR gut, dass auch ein Politiker der Grünen einmal erleben darf, dass es kritische Bürger gibt die den wahren Weg der Grünen erkannt haben.

Mit Menschen die von meinen Steuergeldern leben um mich zu belügen und zu betrügen, sitze auch ich äusserst ungern in einer Kneipe.

Mal nicht mit dem Rückenmark denken

Liebe Deutsche – habt ihr sie noch alle?

Umso länger ich darüber nachdenke, komme ich zu dem Schluß dass die meisten meiner Landleute den Schuss nicht gehört haben und eigentlich völlig Plem-Plem sind.

Unser Regierung verarscht uns von vorn bis hinten, zieht uns das Geld aus der Tasche um es zu verprassen, unsere Kinder haben wenig Chancen auf eine vernünftige Bildung, im Alter wird es uns monetär dreckig gehen, unser Gesundheitssystem kollabiert,  internationale Konzerne zerstören unseren Planeten und ihr zerfleischt euch gegenseitig wegen des  Schutzes der Nichtraucher?

Ist diese Kleinkrämerei, diese Intoleranz und dieses „ich habe mehr Rechte als Du – ich bin mehr wert“-Gehabe nicht genau der Grund weshalb Kriege geführt werden? Ist diese Respektlosigkeit nicht der Grund warum sich Jugendliche gegenseitig zu Krüppeln schlagen oder sich gar töten? Ihr benehmt euch gerade wie Kindergartenkinder – aber die 1-3 Jährigen, den grösseren hat man typischerweise schon beigebracht MITeinander zu spielen.

Und was werden nicht für wunderschöne Argumente vorgebracht, warum man unbedingt in allen Kneipen und Restaurants ein vollumfangliches Rauchverbot einführen muss. Nur eines davon war in der Lage von mir nicht sofort argumentativ gekontert zu werden. Dies war SvBs „Was ist mit den Arbeitskräften“. Aber lieber Sebastian, nach etwas längerer Überlegung – ja manchmal nutze ich auch das Hirn und nicht nur das Rückenmark 🙂 – kam ich dahinter dass Menschen mit einer Sonnenallergie nicht im Strassenbau arbeiten können, und diese Arbeiter bei Asphaltierungsarbeiten die sicher nicht gesunden Aphaltdämpfe einatmen müssen. Was ist mit Friseusen, die Probleme mit den Bleich- und Färbemitteln haben? Es gibt viele Beispiele von Befindlichkeiten, die es einzelnen Bürgern unmöglich machen einen bestimmten Beruf – in einem bestimmten Umfeld – auszuüben. Wollen wir denen allen entgegen kommen? Muss die Gesellschaft dieses? Haarfärbeverbot, weil einzelne Friseurinnen Ausschlag bekommen? Nur noch Kopfsteinpflaster wegen der Ausdünstungen?

Ein Planet ohne Kriege kann es nur geben, wenn ALLE (in diesem Fall Raucher und Nichtraucher) Menschen tolerant mit einander umgehen. Die derzeitige Diskussion macht mich persönlich traurig, denn auch wir Deutschen sind weit davon entfernt geistig so entwickelt zu sein aus dem Zeitalter der Kriege rausgewachsen zu sein. Am meisten schmerzt es zu lesen, wer von meinen Bekannten sich in die Riege der Extremisten einreiht. Aber man lernt ja nie aus.

BTW: Ich bin immer noch Nichtraucher und erwarte die Beschwerden der Mieter aus dem ersten und zweiten Stock über den Gaststätten, weil sich die Raucher nach 21:00 so laut vor der Tür unterhalten.