Diätenkurzung und Milchmädchen

Wenn ich unsere Regierungssimulation da in Berlin so sehe, kann einem doch nur noch schwindelig werden. Stellt sich manchmal jemand von euch vor, diese Volltrottel müssten ihr Geld eigenverantwortlich in der freien Wirtschaft verdienen?

Schönes Beispiel diese Gezerre um Harz IV. Jeder Hartz IV Bezieher, der einen gesetzten Termin nicht einhält, wird mit einem Abzug der Leistungen bestraft. 30% sind da der Satz. Wenn unsere Regierung es nicht schafft den Termin des Bundesverfassungsgerichts einzuhalten (Transparenz bis 01.01.2011,. wieso erhält die von der Leyen dann noch das ganze Gehalt? Achso, weil ihr ohnehin mehr als das Notwendigste ausgezahlt wird und sie bei einer Kürzung nicht unter das Existenzminimum fällt. DAS passiert ja nur den Hartz IV Beziehern. Man sollte bei den Arbeitsgruppe mit dem gleichen Stilmittel arbeiten: Termin nicht eingehalten: Gehaltskürzung. Da würde in Berlin aber ein ganz anderer Wind wehen. Und Diätenerhöhung ohnehin nur noch, bei rückläufigen Staatsschulden. Solange mehr Schulden gemacht werden, gibt es nicht mehr Geld. Wie in der freien Wirtschaft: Kurzarbeit, oder Lohneinbussen.

Apropos Wind: Wie sehr stinkt denn das Geschacher Mindestlohn vs. Hartz IV? Kommst Du mir hier entgegen, gebe ich dort nach? Wer denkt sich so einen Schwachsinn aus? OK, das ist Stilmittel der Politik. Aber was, wenn Ärzte auch so handeln?

Ich operiere das Herz nur halb, und Du schneidest den Krebs nur halb heraus – dann sind wir beide zufrieden!

HALLO? Wenn Ärzte so arbeiten gibt es am Ende zwei Tote! Wurde den Politikern eigentlich auch noch das letzte Resthirn mittels Präzisionslaser entfernt?

Ich erwarte das jedes Problem als eigenständiges Problem bearbeitet und nicht als Deal mit einem anderen Problem verrechnet wird. Die derzeitige Milchmädchenrechnung sieht doch am Ende so aus: Beide Probleme werden nur halbherzig gelöst. Sowohl das Problem Mindestlohn, als auch das Hartz IV Thema bleiben auf der Strecke. Von der Wirtschaft manipulierte Zivilversager – allesamt!

Es gibt noch Menschen mit Arsch in der Hose

Ja, ich habe Bekanntschaft mit einem Menschen mit Arsch in der Hose gemacht. Das dumme ist nur: Dafür hat er kein Hirn in der Birne.

Was war passiert: Ein Lieferant versorgt mich mit falschen Terminen bezüglich zur Verfügung stellen von Standleitungen. Mein Kunde verlässt sich auf diese – von mir weiter gegebenen – Termine. Die Termine werden nicht gehalten, mein Kunde muss Umzug (inkl. seines Rechenzentrums etc) verschieben. Es entstehen Kosten von ~13.000€ aufgrund der nicht einhaltbaren Termine, die mir mein Vorlieferant mehrfach per Mail bestätigte.

In der Folge verlangt mein Kunde – was nur legitim ist – dass ich (als sein Lieferant) ihm den Schaden ersetze. Ich leite diese Forderung an meinen Lieferanten weiter und muss in den Rechtsstreit gehen. Gerade letzte Woche bekam ich das Protokoll der Verhandlung auf den Tisch.

Zeitgleich erhalte ich eine Mail an meinen Firmenaccount, ob ich nicht mal Lust hätte mit dem Vertriebler mal ein Bierchen trinken zu gehen, der mir – aufgrund unhaltbarer Ankündigungen seinerseits – den ganzen Stress eingebrockt hat.

Sorry Junge, mit dir trinke ich kein Bier auch wirst weder Du noch deine Firma von uns jemals wieder einen Auftrag bekommen. Ihr seid als Lieferant sowas von gestorben. Gerade bei Standleitungen gibt es einiges an Wettbewerb – und das 100MBit irgendwie immer 100MBit sind, unterscheidet man in Sachen Qualität und Zuverlässigkeit.

Merke: Meine Kunden verärgere ich am besten noch selbst, da brauche ich keine externe Hilfe.

Gericht erklärt SAT1 Regeln der Berichterstattung

Schon von letztem Freitag ist der Bericht des STERN, in dem es um Team von SAT1 geht, dass auf dem Flughafen Tegel einen tollen Bericht erstellen wollte:

Sat1 wollte nun fürs Frühstücksfernsehen testen, wie man am Flughafen Tegel mit so einer Situation umgeht. Im Februar 2009 übernahm Christian Dähm*, ein 33-jähriger Redakteur, diesen Job einschließlich Hauptrolle. „Bitte, bitte“, rief er am Schalter kurz nach Ende eines Check In. „Bitte, ich habe einen wichtigen Termin!“ Theatralisch warf der Laiendarsteller seinen Koffer durch die Gegend, heulte hysterisch, kugelte auf dem Boden herum und ließ sich von niemandem beruhigen. Im gesendeten Drei-Minuten-Beitrag wurde der „Reporter-Selbstversuch“ von einem Sprecher befeuert: „Schafft er das mit dem Auf-dem-Boden-Rum-Roll-Trick?“

Normalerweise werden solche „Wie mache ich mich am besten zum Affen“ Beiträge ja mit Laiendarstellern nachgestellt und dann als Reality-TV verkauft (nicht wahr Frau Salesch?), aber hier griff das TV-Team so richtig tief in die Schüssel, denn Redakteur, Regisseur und Kameramann wurden mit einer Geldstrafe von je 1000€ (20 Tagessätze) belegt.

der Richter sagt es ihm gern noch einmal: „Sie haben einen Einsatz der Bundespolizei ausgelöst, haben bei den Umstehenden Angst provoziert und das für einen reißerischen Beitrag. Das Privatfernsehen kann nicht auf Kosten der Öffentlichkeit Gewinne einfahren!“

Hach, könnte man doch all diese Gossen-Formate so abstrafen. Ich würde lieber ein Testbild und Schulfernsehen (jemand hier, der das noch kennt) ansehen, als all den Schrott für den wir heute mit Sichtung widerlicher Werbung bezahlen müssen.

Schmankerl am Rande:

Um diese Nachricht zu verbreiten, informierte der Richter eigens die Presse über den Verhandlungstermin. Einige Journalisten sind der Einladung gefolgt. Nur die Vertreter der Boulevardmedien fehlen.