Wenn Blogger einen Flofurz als Tsunami bezeichnen

Sascha Pallenberg hat per Twitter einen ultimativen Tsunami angekündigt:

hossa! Boese brisantes Material geschickt bekommen,welches fuer einen ultimativen Tsunami in der deutschen Blogosphaere sorgen duerfte

Wer sich diesen „ultimativen Tsunami“ dann mal aus der Nähe anschaut und Verwüstung, Tod und Entsetzen sucht, findet nicht mal ein erkältetes Eichhörnchen.

Pallenberg hat „investigativ“ ermittelt, dass es Blogger gibt, die in ihren Blogs Schleichwerbung veröffentlichen. Ja, das ist der ganze Schmarrn.

Es muss Pallenberg ganz schön scheisse gehen, wenn er solch einen (nicht mal feuchten) informellen Furz als „ultimativen Tsunami in der deutschen Blogosphaere“ bezeichnet. Was tun Menschen nur alles um noch ein paar mehr PIs auf ihr Blog zu bekommen? Der eine ignoriert Gerichtsschreiben und lässt sich (wenn man manchen Stimmen glauben schenken darf) seine Domain mit Absicht unterm Arsch weg pfänden, der andere bezeichnet als Skandal, was seit langer Zeit Gang und Gäbe ist.

Da ich Pallenbergs Blödsinn für billigste PR-Masche halte, verlinke ich sein Blog ganz bewusst nicht – ich befriedige keine Backlink-Huren. Die sollen zahlen, wie andere dies auch (nicht bei mir!!) tun. Wie Pallenberg einmal selbst sagte: Vernünftiger Content wird automatisch verlinkt – Schrott eben nicht.

Bei Netzpolitik gibt es auch etwas über diesen Schmarren.

Gericht erklärt SAT1 Regeln der Berichterstattung

Schon von letztem Freitag ist der Bericht des STERN, in dem es um Team von SAT1 geht, dass auf dem Flughafen Tegel einen tollen Bericht erstellen wollte:

Sat1 wollte nun fürs Frühstücksfernsehen testen, wie man am Flughafen Tegel mit so einer Situation umgeht. Im Februar 2009 übernahm Christian Dähm*, ein 33-jähriger Redakteur, diesen Job einschließlich Hauptrolle. „Bitte, bitte“, rief er am Schalter kurz nach Ende eines Check In. „Bitte, ich habe einen wichtigen Termin!“ Theatralisch warf der Laiendarsteller seinen Koffer durch die Gegend, heulte hysterisch, kugelte auf dem Boden herum und ließ sich von niemandem beruhigen. Im gesendeten Drei-Minuten-Beitrag wurde der „Reporter-Selbstversuch“ von einem Sprecher befeuert: „Schafft er das mit dem Auf-dem-Boden-Rum-Roll-Trick?“

Normalerweise werden solche „Wie mache ich mich am besten zum Affen“ Beiträge ja mit Laiendarstellern nachgestellt und dann als Reality-TV verkauft (nicht wahr Frau Salesch?), aber hier griff das TV-Team so richtig tief in die Schüssel, denn Redakteur, Regisseur und Kameramann wurden mit einer Geldstrafe von je 1000€ (20 Tagessätze) belegt.

der Richter sagt es ihm gern noch einmal: „Sie haben einen Einsatz der Bundespolizei ausgelöst, haben bei den Umstehenden Angst provoziert und das für einen reißerischen Beitrag. Das Privatfernsehen kann nicht auf Kosten der Öffentlichkeit Gewinne einfahren!“

Hach, könnte man doch all diese Gossen-Formate so abstrafen. Ich würde lieber ein Testbild und Schulfernsehen (jemand hier, der das noch kennt) ansehen, als all den Schrott für den wir heute mit Sichtung widerlicher Werbung bezahlen müssen.

Schmankerl am Rande:

Um diese Nachricht zu verbreiten, informierte der Richter eigens die Presse über den Verhandlungstermin. Einige Journalisten sind der Einladung gefolgt. Nur die Vertreter der Boulevardmedien fehlen.

Statistiken September – Urlaubszeit für Spammer

Wieder haben wir einen Monat hinter uns gebracht und freuen uns entweder auf das Gehalt, die Überweisung des Arbeitslosen- oder  Hartz-IV-Geldes, oder wir grämen uns dass die monatlichen Abbuchungen der Gehälter wieder vom Konto abgingen.

All das ficht mein Blog nicht an, hier sind es nur die stupiden Statistiken, die emotionslos von etwaigen Tools aufgenommen werden.

Die gute Nachricht zuerst: Die Kommentarspammer waren wohl im Urlaub. Der Spam für weltbewegende Produkte wie carisoprodol, Tramadol…., Adipex und ähnlich sinnlosen Schrott ging weiter deutlich zurück:

Spam im Reizzentrum

Spam im Reizzentrum

Und nun die für mich erfreuliche Nachricht: Noch mehr Zugriffe! Ich freue mich, dass es immer mehr Menschen gibt die aus mir nicht erfindlichen Gründen meine Ergüsse verfolgen. Leider verdiene ich damit kein Geld – Werbefreiheit bleibt bestehen – aber die Motivation wird halt doch gestreichelt.

Besucher im Reizzentrum

Besucher im Reizzentrum

Interessant ist noch das „Interesse“ der Suchmaschinen, die DEUTLICH mehr Traffic generieren als die User. Datenkraken ole`. Was könnte man an Traffic sparen, wenn man Google abklemmt 🙂