Unkäufliche Politiker gehören verboten

Es gibt – weltweit – Politiker, die mit ihrem kargen Einkommen nicht auskommen. OK, ihr Einkommen liegt oberhalb des Satzes, der durch Hartz-IV als bezuschußfähig angesehen wird.

Knapp 7700 Euro brutto im Monat sind nicht gerade dekadent, aber man kann gut davon leben. So viel verdienen die Abgeordneten des Deutschen Bundestags. Wer in seiner Fraktion ein Spitzenamt bekleidet, kann sogar mit mehr rechnen. Fraktionsvorsitzende zum Beispiel verdienen in der Regel das Doppelte. (Quelle FTD)

Also Entschuldigung, aber DAVON kann man ja nun wirklich nicht leben. Also muss man etwas dazu verdienen. Die Diskussion bezüglich unseres derzeitigen (noch?) Außenministers und Vizekanzlers Guido Westerwelle zeigt was für Potential Politiker in Sachen Nebeneinkünfte haben. Auch andere Politiker nutzen ihre Position um daraus Kapital zu schlagen:

Die CDU vermarktet einem Medienbericht zufolge auch in Sachsen Gespräche mit ihrem Landesvorsitzenden. Generalsekretär Kretschmer bezeichnete die versprochenen Treffen mit Ministerpräsident Tillich jedoch als „Nebensache“. Vergangene Woche geriet Jürgen Rüttgers wegen dieser Sponsoring-Praxis unter Druck. (Welt)

Wenn ich diese (neue) Art des Politik machens mit folgender Meldung in Verbindung bringe:

Der US-Dachverband International Intellectual Property Alliance (IIPA), dem Lobbyvereinigungen wie die Business Software Alliance, die Motion Picture Association for America (MPAA) oder die Recording Industry Association of America (RIAA) angehören, hat dem Büro des US-Handelsbeauftragten im Rahmen eineröffentlichen Konsultation Empfehlungen für die Neuauflage der schwarzen Liste der Vereinigten Staaten zu Copyright-Frevlern gegeben.

Vielmehr wirft der Dachverband den Regierungen dieser Staaten auch vor, sich offen für den Einsatz freier Software stark zu machen und diesen teils auch im Behördensektor vorzuschreiben. (Heise)

Ja, wo kommen wir denn da hin, wenn jemand etwas kostenfrei anbietet, womit jemand anderes versucht Geld zu verdienen? Ich sehe es schon kommen, dass Westerwelles Mövenpick-Partei (vormals FDP) jegliche Lobbyarbeit für Kinder, Arbeitslose, Kranke, Alte und ähnlich finanzschwache Bevölkerungsgruppen als verfassungsfeindlich deklarieren lässt. Wenn man sich seine Stimme bezahlen lassen kann, dann muss man dies auch. Wo kämen wir denn sonst hin?

Neue Berufsperspektive: Für €5,42 (Gruss an THW) werde ich meinen Mitmenschen freundlich „Guten Morgen“, „Mahlzeit“ oder „Guten Abend“  sagen,. Und WEHE jemand erdreistet sich dies kostenfrei zu tun!

Ich weiss nicht was ich tun soll. Oder: Mir ist langweilig

„Mir ist langweilig“, „Ich weiss nicht was ich tun soll“, diese Sätze durfte ich früher des öfteren von meiner jüngeren Tochter hören. Dies hieß soviel wie: Hey Vatertier, bespaße und unterhalte mich. Ein Zeichen dafür, dass der Nachwuchs keine eigenen Ideen hatte, was „man“ tun könne.

Diese beiden Sätze scheinen das Lebensmotto von vielen Jugendlichen und Heranwachsenden zu sein (meine Ableger haben sich da geändert *schweiss abwisch*). Viele junge Menschen können nichts mit sich anfangen – dieses kann man feststellen und zur Tagesordnung übergehen. Oder man kann sich fragen: Warum ist dem so? Denn das Problem scheint sich wie ein roter Faden vom Kindergarten bis zur Arbeitslosigkeit mit Studium durch das Leben von vielen Menschen zu ziehen.

Um „mit mir“ etwas anzufangen, muss ich mir darüber klar werden, was ich eigentlich will und/oder wo meine  Stärken, Neigungen aber auch meine Schwächen liegen. Diese Fragestellung gilt vollumfanglich sowohl im Bereich Freizeit, als auch im Berufsleben. Es nutzt nix mich beim Volleyballverein einzuschreiben, wenn ich ein Bewegungslegastheniker bin. Ohne jegliches Interesse an Musik, bringt mich auch der Erwerb einer Stradivari nicht nach vorn (es sei denn als Geldanlage). Ohne eine Fahrerlaubnis nutzt mir die Feststellung nichts, dass ich unbedingt selbst Geld verdienen will und mich als Kraftfahrer bewerbe. Ohne jegliches Interesse an Computertechnik sollte man einen weiten Bogen um ein EDV-Studium machen.

Liebe Jugendliche, Heranwachsende und Andere die es betreffen mag: Bevor ihr euer Leben plant, versucht euch selbst zu verstehen. Findet heraus, was ihr besonders gut könnt, was eure Neigungen sind um dann zu versuchen in diesem Bereich eure berufliche Perspektive zu finden. Macht aber auch nicht den Fehler zu erklären: Nun habe ich XYZ gelernt nun will ich auch unbedingt DIESEN Beruf ausüben. Manchmal dauert es eine Zeit bis das Jobangebot und ihr zusammen trefft. Nutzt die Zeit dazwischen!

(Fast) JEDE Tätigkeit ist irgendwie sinnvoll. Ich habe vor langer Zeit neun Monate im Lager eine Ledergroßhändlers gearbeitet. War ein Hiwi-Job. Aber ich konnte meine Miete bezahlen und habe sehr viel über Leder, Lederpflege, Lederherstellung sowie Orthopädie gelernt. In den 6 Monaten als Getränkeausfahrer (Bierkutscher) habe ich mehr über Menschen gelernt als so mancher Psychologiestudent in 5 Semestern, und auf der Hamburger Reeperbahn als Bierkutscher zu arbeiten ist ECHT bunt :).

Wenn ihr ein Hobby habt, dass euch Freude macht: Versucht es zu perfektionieren. Vielleicht wird daraus ein Beruf? Versucht euch informell so breit wie möglich aufzustellen. Ich habe mich lange Jahre hochspezialisiert – nachdem ich arbeitslos wurde stellte ich fest: FEHLER. Denn diese dedizierten Spezialisten finden nur sehr schwer einen Job. Baut euch eine breite Basis auf von der aus ihr dann agieren könnt.

Ihr wisst doch: Eine solide Basis ist die Grundlage eines jeden Fundaments!  Spass beiseite: Wer gern als Englisch-Deutsch Übersetzer arbeiten möchte, sollte auch Spanisch und Französisch lernen. Was nutzt die Perfektion in Englisch/Deutsch, wenn der potentielle Arbeitgeber auch Bedarf an anderen Sprachen hat?

Obiges schwirrte mir schon längere Zeit durch den Kopf und musste einfach mal raus.

Hamburger Zoll klärt wichtige Nahost-Frage

Durch eine klitzekleine Zollsache (Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von 19.155,46€) hat der Hamburger Zoll über den Europäischen Gerichtshof feststellen lassen, dass die von Israel besetzten Siedlungsgebiete NICHT zum Staatsgebiet von Israel gehören und somit illegal besetzt sind.

Es erinnert ein wenig an Al Capone, wenn mal wieder die Finanzbehörden Dinge klären, die eigentlich in die Zuständigkeit von ganz anderen Stellen fallen. Aber was soll’s.

Mit dem Urteil straft die EU nun erstmals die israelische Siedlungspolitik ab. Zwar fordert Brüssel schon länger einen endgültigen Baustopp für die jüdischen Siedlungen im Westjordanland und Ost-Jerusalem, bisher ist es jedoch bei Worten geblieben.

Indirekt deuten die Richter mit dem Urteil zudem an, dass die israelischen Siedlungen im palästinensischen Westjordanland illegal sind. Eine Aussage von höchster politischer Brisanz, denn die Siedlungsfrage ist einer der zentralen Streitpunkte im Nahost-Konflikt.

Quelle: Spiegel und mittlerweile auch bei der Tagesschau

Mein Dank hier auch an den treuen Leser Zollo, der die Nachfolge des Zollfahnders Zaluskowski antritt *kicher*