Über arbeitsverweigernde Politiker

Politiker, Manager und Sportler haben typischerweise Zeitarbeitsverträge. Während Fußballspieler z.B. kaum eine Möglichkeit haben, einfach mal so eben zu erklären „JETZT höre ich auf, ich trete zurück – macht euren Scheiss doch alleine“, ist dieses bei Politikern derzeit ein Virus. In der freien Wirtschaft nennt man solch Verhalten Arbeitsverweigerung.

Ich stelle mir gerade vor Ole von Beust müsste sich morgen früh bei Arbeitsamt Hamburg melden:

Von Beust: Guten Tag, mein Name ist von Beust, ich möchte mich arbeitslos melden

Arbeitsamtmitarbeiter: Zu wann sind sie denn freigesetzt worden? Haben Sie ihre Kündigung dabei?

VB: Haben Sie denn die letzten drei Tage die Medien nicht verfolgt? Ich habe gekündigt, ich hatte die Fresse voll, mir ging mein Job einfach nur noch auf den Keks, die Belastung war mir zu hoch und die Kollegen waren alle doof.

A: Entschuldigen Sie, aber wenn Sie selbst gekündigt haben, muss ich Sie mit einer dreimonatigen Sperre belegen, in dieser Zeit beziehen Sie keine Leistungen und sind auch nicht versichert.

VB: Hören Sie mir mal ganz aufmerksam zu: Ich war Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. Nun seien Sie so freundlich und geben mir die Unterlagen, damit ich Unterstützung beantragen kann.

A: Nun hören SIE mir mal zu! Selbst wenn Sie der Kaiser von China wären: Wer selbst seine Arbeitslosigkeit herbeiführt, bekommt die ersten drei Monate kein Geld vom Staat.

Seltsamerweise bekommen diese zurück getretenen Politiker aber SOFORT ihr Ruhegehalt (sofern sie es ersessen haben) inklusive Sonderleistungen wie Personenschützer, Fahrzeug & Fahrer, Büro und Sekretär/In. Und warum ist das so? Weil unsere selbstgefälligen Damen und Herren Politiker ihre Verträge selbst ausarbeiten. Politiker stehen sich deshalb in nahezu jedem Bereich deutlich besser als das gemeine Volk. Wieso füttern wir dieses selbstgefällige Kroppzeug eigentlich noch durch?

Hamburg Stadt der Rekorde – auch bei Katastrophen

Hamburg bekommt eine Elbphilharmonie. Für alle die sich fragen was so eine Elbphilharmonie denn sein mag: Das ist ein riesiges Loch in dem die Stadt Hamburg Steuergelder versenkt.

  • Zuerst (2005) sollte dieses Bauwerk 186 Millionen kosten, von denen die Stadt Hamburg 77 Millionen tragen sollte
  • 2006 wurden die Kosten auf 240 Millionen beziffert, von denen die Stadt Hamburg 115 Millionen zahlen soll
  • 2008 summierten sich die Kosten für den Steuerzahler auf 323 Millionen

Ein Bauwerk dass Anfangs 186 Millionen Euro kosten sollte, verursacht  zum jetzigen Zeitpunkt ca. 500 Millionen Euro Gesamtkosten.

Nun ist es ja nicht so, dass jeder Hamburger der mit seinen Steuergeldern dieses Bauwerk finanziert hat, einen Abreissblock mit Eintrittskarten für Veranstaltungen seiner Wahl erhält. Vielmehr erwarte ich persönlich, dass dass eine Vielzahl der Zahler dieses Gebäude niemals betreten werden. Vielmehr wird das ganze vorwiegend ein Aufenthaltsort für die Bewohner des Westviertels, mit Anzug und kleinem Schwarzen, mindestens mit Daimler vorfahrend.

Insgesamt ist diese Veranstaltung Elbphilharmonie für mich ein grosses Debakel, welches der Hamburger Bürgermeister auf den Weg gebracht hat, der heute im Spiegel mit folgenden Worten Erwähnung findet:

„Gigantische Probleme“, „keine Tabus beim Sparen“, „jahrelang über die Verhältnisse gelebt“: Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust hat ein rigides Sparprogramm für die Hansestadt angekündigt – im Haushalt klafft bereits in den kommenden zwei Jahren eine Lücke von jeweils 556 Millionen Euro. (Spiegel)

Tja, Ole von Beust – die Elbphilharmonie geht auf deine Kappe – legst Du die seit 2005 entstandenen Mehrkosten – die DU verantwortest aus deiner Portokasse in die Kassen der Hansestadt? Oder kannst Du – wie alle Politiker – nichts dafür?

Zum kotzen.

Ein Ruhmeslied an die Stadtentwässerung

Die Versorgung mit Trinkwasser ist ein stetes Thema an vielen Orten und Medien. Wenig Gedanken macht man sich allerdings um die Entsorgung des „Gebrauchtwassers“. Wer einen Garten hat, tut gut daran für die Gartenbewässerung eine eigene Wasseruhr zu installieren, da im Garten verbrauchtes Wasser nicht in den normalen Rückfluss geführt wird und somit für diesen Teil der Wasserversorgung keine Abgaben zu zahlen sind.

Wer jetzt in Hamburg aus den Fenster schaut, wird wahrscheinlich den gleichen Ausblick haben den ich „geniesse“: Eis, Restschnee und ganz viel Sand. Der Sand der noch die letzten Tage zum streuen der Gehwege genutzt wurde sucht so langsam seinen Weg in die Kanalisation der Hansestadt. Wieviele Kubikmeter/Tonnen mögen das sein? Wieviel Unrat überlassen wir den Sielen, Rohren und Auffangbecken?

Nachdem die Angestellten der Stadtreinigung die letzten Tage Überstunden wie verrückt geschoben haben, werden nun die Kollegen der Abteilung Abwasser mit den Spätfolgen des Winters zu tun bekommen.