Kaum gibt es wieder – von den Medien vorzüglich ausgeschlachtete – Gewalt, stehen sie bereit: Die Menschen einfachen Gemüts, deren stumpfes WELT-BILD keine Wahrheiten ausser: „Ausländer scheisse, Polizei gut“ zulässt. Sofort werden wieder die Kisten mit den Vorurteilen rausgeholt: Ausländer sind faul, Ausländer (auch die faulen??) nehmen den Deutschen die Arbeitsplätze und Frauen weg. Am besten alle Ausländer entweder erschiessen oder gleich abschieben.
Ich würde da gar nicht ins (benachbarte) Ausland reisen um Keile zwischen Menschengruppe zu schlagen. Ich mache das glatt lokal! Ich – so als Hamburger – ich hasse nämlich sowohl die Schleswig-Holsteiner als auch die Niedersachsen. Und dafür habe ich ein paar gute Gründe:
- Viele Menschen aus dem Umland arbeiten in Hamburg. Sie nehmen uns Hamburgern die Arbeitsplätze weg und im Gegensatz zu ausländischen „Arbeitsplatzdieben“ zahlen die nichtmal die Steuern in Hamburg! Die Ausländer wohnen mehrheitlich in Hamburg und finanzieren wenigstens unseren hamburger Haushalt. Das Gesocks aus dem Umland tut dies nicht, dieses Gesindel!
- Hamburg ist eine geteilte Stadt, wir haben keine Mauer, wir haben einen Fluss. Die Elbe. Viele Hamburger müssen aus beruflichen Gründen diesen Fluß zweimal täglich queren. Und wer treibt sich da rum und blockiert alles? Dieses Gesindel aus dem Umland! Jawoll! Die nehmen nicht nur unsere Arbeitsplätze weg sondern verursachen auch noch Staus auf unseren Strassen!
- Ein ehemaliger Geschäftspartner von mir, dieser Mistkerl, wohnte und wohnt im Umland und wen hat er geheiratet? Eine Hamburgerin! Hat man noch Worte? So wird das Hamburger Blut besudelt!
- Aber ich gebe zu, ich habe mich bei den Menschen aus Heidelberg SEHR unbeliebt gemacht. Ich bin mit einer Frau aus Heidelberg glücklich liiert. Aber ich bin Hamburger, ICH darf das.
Ich plädiere dafür die Grenzen zu schliessen. Eher übergebe ich Altona wieder an Dänemark als dass ich mich mit Menschen aus dem Umland solidarisiere.
Wer hier Satire entdeckt ist auf dem richtigen Weg. Ausserdem empfehle ich die Lektüre von“Käthe Feinstrick“s Artikel über von der Gesellschaft ins Abseits gestellte Menschen.