Teile, herrsche und profitiere!

Vor nicht all zu langer Zeit wurde das System der Energieversorgung in Deutschland dahingehend geändert, dass es eine strikte Trennung zwischen Energieversorger und Netzbetreiber geben musste. Diese Trennung wurde durchgeführt um eine transparentere und flexiblere Versorgung der Endkunden mit dem Energieversorger ihrer Wahl umsetzen konnte.

An diese wirtschaftliche Trennung  muss ich denke, wenn ich jetzt im Spiegel lese:

Der Ausbau der Stromnetze kommt nur schleppend voran: Nach Angaben der Deutschen Energie-Agentur fehlen Leitungen in einer Länge von 3500 Kilometern – entsprechend hoch sind die nötigen Investitionen.

Die Energie-Infrastruktur ist auch ein Politikschwerpunkt der Europäischen Kommission. Energiekommissar Günther Oettinger kündigte an, sie in den Mitgliedsländern langfristig mit Geld aus dem EU-Haushalt zu unterstützen. „Wir brauchen 800 Millionen Euro im Jahr für die Co-Finanzierung“, sagte Oettinger der „Financial Times Deutschland“. Über einen Zeitraum von zehn Jahren könnten damit Projekte im Volumen von 60 bis 100 Milliarden Euro angeschoben werden. Diese würden sich ohne öffentliche Unterstützung nicht rechnen, seien aber unverzichtbar.

Die Energiekonzerne streichen durch die verlängerte Laufzeit 120 Milliarden ein (Quelle Lobbycontrol)

Laut einer Studie des Freiburger Öko-Instituts belaufen sich die zusätzlichen Einnahmen durch die Laufzeitverlängerung auf 120 Milliarden €.

die Investitionen von 100 Milliarden werden dann aber durch den Steuerzahler gesponsort.

Grüne sind für und gegen Atomkraft

Was für eine verlogene, publikumsgeile Machtpartei doch die ……. Grünen sind. Nicht nur die CDU (logo), die FDP und auch (neuerdings, in Jahrzehnten gerechnet) die SPD – auch die Grünen sind im Wendehals-Machtspiel der grossen Parteien angekommen. Immer brav die Stimme dahin werfen, wo am meisten Macht und somit auch persönlicher Vorteil zu erwarten ist.

In Stuttgart vorneweg gegen Stuttgart 21, im Wendland sind die vorne an:

Mit einer Sondersitzung im niedersächsischen Wendland haben die Grünen gegen eine Aufhebung des Baustopps im Atommüllendlager Gorleben protestiert. Die zehn Jahre unterbrochenen Arbeiten unter Tage sollen offenbar ab dem 18. Oktober weitergehen.

Quelle: Tagesschau.  Und was passiert in Hamburg?

Spagat: Die Grünen haben indirekt der Verlängerung der AKW-Laufzeiten zugestimmt.

Quelle: Radio Hamburg. Ist nicht einfach an der Macht zu bleiben, wenn man mal mit der SPD Opposition spielt, andererseits aber mit der CDU eine Regierung stellt. Da muss man tagesaktuell flexibel sein. Und als Bürger muss man sich auch daran erinnern können, wenn wieder gewählt wird: Wer hat uns verraten? FDP, CDU, Grüne und Sozialdemokraten!

Nur Profit zählt. Scheiss auf Kultur

Hamburg gönnt sich eine „Elbphilharmonie„, ein Konzerttempel den Kleinverdiener, Arbeitslose und vor allem deren Kinder niemals aufsuchen werden. Kosten des Projektes: Bis jetzt 500 Millionen Euro (prognostiziert waren unter 200 Millionen!), der Bau ist aber noch nicht fertig, es kann noch teurer werden.

500 Millionen für den Neubau eines Konzerttempels, da muss es der freien und Hansestadt Hamburg aber gut gehen, wenn so viel Geld „über“ ist. Stimmt aber nicht:

Das Altonaer Museum in Hamburg wird wohl bereits Ende des Jahres geschlossen

..

Die Landesregierung hatte sich wegen der desolaten Haushaltslage auf ein 510-Millionen-Euro-Sparpaket verständigt und dabei auch das Aus für das 1863 gegründete Museum beschlossen. Gegen die Schließung, welche den Haushalt um knapp 3,5 Millionen Euro entlasten soll, gab es bereits bundesweit heftige Proteste.

Quelle: Welt. Nach fast 150 Jahren wird ein altehrwürdiges Museum geschlossen, um 3,5 Millionen zu sparen, während man für den Neubau eines Konzertsaales 500 Millionen über hat? Gehts noch?

Aber es macht natürlich Sinn, die alten Häuser zu schliessen und neues zu bauen. Das Museum kostet Geld, aber dieser Neubau schafft Arbeitsplätze und stützt vor allem die Aktienkurse der Bauunternehmer.

Und wer jetzut behauptet, da gebe es keinen Zusammenhang, den bitte ich folgende Informationen irgendwie intellektuell miteinander zu verknüpfen.

Welt:

Hamburgs früherer Bürgermeister Ole von Beust (CDU) wechselt wieder in seine alte Anwaltskanzlei

Bereits seit Anfang des Monats berät Beust zudem als Senior Advisor die Unternehmensberatung Roland Berger. Dabei soll er seine Kenntnisse und Kontakte in Politik und Wirtschaft nutzen.

Ebenfalls Welt:

Das Gutachten des Unternehmensberaters Roland Berger, auf dem die wirtschaftlichen Berechnungen für Elbphilharmonie und Laeiszhalle fußen, geht von 600 Veranstaltungen im Jahr aus.

Ach, was für ein Zufall: Roland Berger hat an der Elbphilharmonie mit verdient und nun arbeitet sein ehemaliger Auftraggeber Ole von Beust für eben diese Firma.. Welch ein Zufall.

Wir Hamburger haben zwar keinen Tunnel für (bis jetzt) 6 Milliarden Euro, dafür schliessen wir Museen, die für 500 Millionen Euro satte 142 Jahre finanziert gewesen wären. Aber warum so viele Worte: CDU