Der Fall Kachelmann scheint den Medien wie gerufen zu kommen

Gerade lese ich in der Süddeutschen einen Artikel über die Missachtung des „Fall Kachelmann“ bei der ARD

Darf über Vorwürfe gegen Jörg Kachelmann berichtet werden? Die ARD-Praxis des Verschweigens gerät in die Kritik.

„Die ARD-Praxis des Verschweigens“. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen und ein paar Folgefragen stellen:

  • Berichtet die BILD über jede Kritik des Presserates an ihrem Blatt? Muss sie dieses?
  • Berichtet die Zeit über die Krankheit des Ex-Bundeskanzlers Helmut Schmidt (der schliesslich Mitherausgeber ist)
  • etc.
  • pp.

MUSS ein Medium über alles berichten? Werde ich hier im Blog auch schreiben müssen, wenn ich mal betrunken bin?

Kein Medium MUSS informieren. Mir ist bewusst, dass Nichtinformieren auch eine Form der Manipulation sein kann. Dieses wird aber nur zu einem Treffer, wenn Informationen exklusiv vorliegen. Wenn Informationen so breit herum sind wie in diesem Fall, so würde ICH den alten Leitsatz gelten lassen: „Niemand muss sich selbst belasten“. Und da Kachelmann ein Auftragnehmer der ARD ist, tut die ARD eventuell sogar gut daran, einen Geschäftspartner eben NICHT vorzuverurteilen, wie es der gesammelte Pressewald gerade tut.

Was passieren kann, musste  Herr Türck erleben. Dem hat keine schreibende Sau einen Teil seines Zeilenhonorars als Schmerzensgeld überwiesen. Der wurde totgeschrieben und dann von der Journaille ausgespuckt.

Aber noch eine Facette spielt da eventuell mit hinein: Der alte Kampf der Standardmedien gegen die Öffentlich-Rechtlichen. Da kann man doch mal gegen die ARD keilen – dann druff.

Nur meine Meinung….

Du….kannst……nach………Hause gehn *singing*

Dass ich nicht gerade in Freund des Gitarristen von Thomas Anders bin, sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben. Auch wenn mir hier im Blog an anderer Stelle ein scharfer Wind ins Gesicht blies, als ich es wagte meinen deutlichen Unmut in Sachen DSDS und Bohlen zu äussern – ich stehe dazu. Bohlen ist eine untalentierte Musikerimitation. Als Geschäftsmann hatte er Glück – wie so viele – aber künstlerische Leistung kann ich bei ihm und auch bei seinem TV-Format „Deutschland sucht den Superstar“ nicht erkennen.

Stefan Raab hat es im Gegensatz zu Bohlen geschafft und mit seiner Show „Unser Star für Oslo“ den Vogel abzuschiessen und VOLL ins kommerzielle Schwarze zu treffen:

Das hat es in der Geschichte der deutschen Single-Charts noch nicht gegeben: Die Hannoveraner Schülerin bricht mit ihrem Hit für den Eurovision Song Contest alle Rekorde und belegt gleich drei Ränge in denTop Five. Und auch ihre Mitfinalistein Jennifer schafft es in die Hitlisten. (FTD)

Ich gratuliere zu dem GLÜCK die Lena aus dem Wust der Bewerber überhaupt gefunden zu haben.

Während es Bohlen schafft den Kandidaten Helmut Orosz rauszukegeln. Dass er rauskegelt, war mir von Anfang an klar – ich wusste nur nicht wie es umgesetzt wird. Der Helmut Orosz ist zu alt und zu selbstbewusst um sich von Bohlen über den Tisch ziehen zu lassen. Dafür braucht man junge Menschen die noch formbarer sind. Warum aber erst jetzt viele  Details (auf die ich hier nicht eingehen möchte) aus dem Leben Helmuts hochgespült werden zeigt doch, dass es bei DSDS nicht um die Musik geht. Es geht um Schicksale – und jeder (austauschbare!) Charakter darf nur einmal besetzt werden. Da man „der Vorbestrafte“ schon hatte, musste Helmut den Charakter des lonesome Cowboys geben. Um ihn rauszukegeln brauchte es mehr als seine Vorstrafe – denn sonst hätte Kollege Menowin gleich mit gehen können. Es musste etwas „verwerflicheres“ her. Koks kommt da gerade richtig. Igitt!

Wobei sich das Igitt nicht ausschliesslich auf das Koks sondern auch und vor allem auf die Widerwärtigkeit des Formates bezieht. Ich kann all diese Formate, die schlussendlich ihre „Wertschöpfung“ aus der Ausbeutung und der Demütigung der Teilnehmer ziehen, einfach nicht ab. Umso mehr gönne ich den Formaten, die „ehrenwert“ mit den Kandidaten umgehen ihren kommerziellen Erfolg.

Und wer hier etwas über von Guttenberg oder Westerwelle erwartete hat verloren 🙂

Westerwelle wirft und fängt Dreck während er rumjammert

Wer wie Westerwelle mit Dreck um sich wirft darf sich nicht wundern, wenn auch er mit Dreck beworfen wird – vor allem wenn er ihn selbst anrichtet.

Es sei ein bisher „einmaliger Vorgang“, dass die Opposition einen Außenminister während einer Auslandsreise derart attackiere, weil jeder wisse, „dass man sich nicht wehren kann“, empört sich Westerwelle. (TAZ)

Nicht einmalig ist, dass einflussreiche Personen auf wehrlose Bevölkerungsgruppen einschlagen. Denn im Gegensatz zu den Hartz-IV Empfängern, auf die unser Vizekanzler so gern eindrischt hat ein Mövenpick-Partei Vorsitzender sehr wohl die Möglichkeit seine Stimme zu erheben und sich zu wehren. Im Gegensatz zu Hartz-IV Empfängern hat Westerwelle die Möglichkeit seinen Freunden lukrative Kontakte zu vermitteln.

Westerwelle kann sich nicht wehren? Mir wird echt schlecht, wenn ich die Fratze dieses verlogenen und rumjammernden Menschen in den Medien sehe. Der ist ja noch falscher als der Berlusconi.