Lügen die japanischen Behörden in Sachen Atomkraft besser als die Deutschen?

Die Antwort lautet ganz klar: NEIN! Wie man anhand dieses Videos ganz klar sehen kann.

httpv://www.youtube.com/watch?v=9n977DCuNF0

Zuerst wird geleugnet und dann – Salamitaktik – immer nur so viel zugegeben, wie man gerade eben muss.

Es ist erschreckend, wie viel auch ich von den konkreten Lügen seelig vergessen hatte. Und ihr? Auch vergessen? Oder wart ihr noch zu klein damals? Wer erinnert sich denn noch, dass die Kinder damals nicht in die Sandkiste durften, dass Gemüse und Milch als zu belastet galt?

Um über Spätfolgen zu reden, solltet ihr mal mit einem bayrischen Jäger sprechen, ob man denn heute – 25 Jahre nach Tschernobyl – problemlos das Fleisch der bayrischen Wildschweine verzehren kann.

Auch 25 Jahre nach dem Atomunfall von Tschernobyl ist Wild in Deutschland radioaktiv belastet. Besonders betroffen seien Wildschweine in Teilen Bayerns und Baden-Württembergs, teilte der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) mit.

Wie antwortete Zimmermann (damaliger Innenminister) so schön auf die Frage: Ist eine Gefahr für die deutsche Bevölkerung auszuschliessen?“ -> „JA“.

Er log, wie nahezu alle Politiker das Volk belügen, wenn es nur hilft Ruhe und den Staatsfrieden (oder die Pfründe…) zu sichern.

BTW: Vor 25 Jahren wurde noch von einem GAU gesprochen. Heutzutage werden Unfälle dieser Grössenordnung als Super-GAU bezeichnet. Die Gründe sind psychologischer Natur: Denn ein GAU ist „anzunehmen“ (Grösster anzunehmender Unfall). Wer als Tschernobyl und Fukushima als GAU bezeichnet, gibt versteckt zu, dass man mit eben dieser „Qualität“ von Katastrophe zu rechnen habe. Die Benutzung der Bezeichnung“Super-GAU“ impliziert „damit hat nun wirklich keiner gerechnet“. So perfide wird mit Begrifflichkeiten unsere Wahrnehmung manipuliert.

Also liebe Leser und Leserinnen: Bezeichnen wir den Fukushima-Unfall weiter als das, was er ist: Ein anzunehmender Unfall – also GAU, ohne das Prädikat „Super“.

 

Ist Jan Fleischhauer ein Verfassungsfeind?

Wer ist Fleischhauer wird sich der Eine oder die Andere fragen. Jan Fleischhauer ist einer, der ab und an ein wenig Geld vom Spiegel bekommt um dort – neben Anderen – die Kolumne „Der schwarze Kanal“ mit Inhalte zu füllen.

Fleischhauer schreibt über das Thema Datenschutz:

In der Koalition gärt der Streit um die Vorratsdatenspeicherung. Die Union will mehr Zugriffsrechte für die Behörden, die FDP sperrt sich. Dabei ist nicht ganz klar, vor was die Deutschen eigentlich solche Angst haben sollen: Dass die Demokratie wieder in eine Diktatur umschlägt?

Es ist nicht ganz klar, was eigentlich Furchtbares passieren soll, wenn die Telekom die Verbindungsdaten ihrer Kunden nicht nur vier Wochen aufbewahrt, um dann ihre Abrechnungen zu erstellen, sondern, wie bei der Vorratsdatenspeicherung gefordert, ein halbes Jahr – aber irgendwie stellen diese zusätzlichen fünf Monate eine enorme Gefahr für die Freiheit des Bürgers dar.

Und verhohnepiepelt die (nicht nur in meinen Augen) berechtigte Sorge vor weiteren Einschränkungen der Freiheit, die dann durch Vollzugsorgane (welche Teil des Staats sind) missbraucht werden. Wenn die Schokolade auf dem Tisch liegt, WIRD zugegriffen.

Vielleicht sollte der Fleischhauer mal seinen bierseeligen CSU-Stammtisch verlassen und etwas weniger BILD lesen. Denn gerade gestern gab es bei Udo Vetter im Lawblog zu lesen, wie sehr die Schutzrechte des Bürgers in Sachen Genprobe bereits aufgeweicht sind:

Um derartige Unbotmäßigkeit schon im Vorfeld zu brechen, rettet sich der Chefermittler in eine, wie ich meine, unwürdige und entlarvende Argumentation. Er sagt tatsächlich folgendes:

Wenn man auf den Rechtsstaat und unser Wort vertraut, dass diese Untersuchung nur für diesen Einzelfall benutzt wird, hätte nur der Täter einen Grund die Speichelprobe zu verweigern!

Da haben wir es. Wer etwas nicht macht, zu dem er nicht verpflichtet ist, kann eigentlich nur tatverdächtig sein. Oder, und das ist das Perfide der Argumentation, er steht durch seine Verweigerungshaltung zumindest moralisch nicht höher als der Täter selbst.

Tja, wer nicht zulässt, dass Ermittlungsbehörden in seinem digitalen Bewegungsprofile bewacht, wer seine Festplatte verschlüsselt, oder etwas gegen staatliche Kameras im Schlafzimmer hat, wird so schnell zum Staatsfeind.

Und immer  wieder zitiere ich mit grosser Freude den Spruch des Bunderverfassungsgerichtes, der unter 1 BvR 1423/07 v.06.06.2007 nach zu lesen ist:

In der freiheitlichen Demokratie des Grundgesetzes haben Grundrechte einen hohen Rang. Der hoheitliche Eingriff in ein Grundrecht bedarf der Rechtfertigung, nicht aber benötigt die Ausübung des Grundrechts eine Rechtfertigung.

Wer sich gegen diese Grundrecht auflehnt, der ist in meinen Augen ein Verfassungsfeind. Haben Sie das verstanden Herr Fleischhauer?

Otto versaut Hamburg mit Verpackungsschwindel

Wenn man eine Mail (nicht von einem nigerianischen Goldspammer, sondern vom „Otto Versand“ aus Hamburg) bekommt, in dessen Subjekt zu lesen ist:

500€ und ein Extra-Spar-Guthaben für Ihre Weiterempfehlung!

Erwarte ich was, wenn ich diese Mail lese? Ich erwarte zu lesen, was ich tun muss um diese (leichtverdienten?) 500€ zu bekommen. Wer die Mail liest stellt fest:

  1. Es geht nicht um 500€, sondern nur um einen Einkaufsgutschein (welcher das Unternehmen eher 350€ denn 500€ kostet)
  2. Es geht um ein Gewinnspiel und nur 10 Personen können das Glück haben, einen Gutschein zu gewinnen.

Otto-Versand, ein hamburgisches Unternehmen, beweist mit dieser Art von Marketing, dass in den modernen Zeiten der ehemals hanseatische Gedanke auch in Hamburg keinen Platz mehr hat. Hanseatisch, dass hiess früher einmal: Ehrlich, offen und verlässlich. Heute geht es nur noch um Meinungsmanipulation des potentiellen Kunden, selbst bei hanseatischen Unternehmen.

Meine Tochter erklärt mich, als ich obiges dem Otto-Konzern in einer Mail erkläre, zu einem Nörgelgreis. Aber ist die (in meinen Augen) berechtigte Kritik, wirklich Genörgel? Oder ist das ursächliche Problem unserer Gesellschaft nicht eher, dass sich der Verbraucher eben alles gefallen lässt, dass er die Füsse still hält um still und devot seiner Rolle als Kunde gerecht zu werden?