Gedrängel auf dem Weg zur Schlachtbank: Arme kämpfen für Steuersenkungen

Die Wirtschaft – unendliche Weiten. Aber schlussendlich laufen alle derzeitigen Bemühungen der Weltwirtschaftspolitik auf einen Satz hinaus:

Die Pfründe der Reichen und vor allem der Banken sichern.

Waren es bis letzte Woche der Bankenrettungsschirm und die Griechenlandhilfe (Bankenrettung 2.0) so wird anhand der Herabstufung der USA – aufgrund der Sparmassnahmen – durch Standard & Poor’s – wieder einmal deutlich, was es zu retten gilt: Den Besitzstand der Reichen.

DiePresse schreib:

Die Kreditwürdigkeit der USA wird erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg herabgestuft, Italien steht vor größeren Zahlungsproblemen, dazu die weiter vor sich hinschwelenden Finanzkalamitäten der Euroländer Griechenland, Portugal, Irland und Spanien – die Finanzwelt brennt an vielen Ecken und Enden.
Entsprechend hektisch ging es am Sonntag zu: In zahlreichen Telefonkonferenzen suchten unter anderem die Regierungschefs der sieben größten Industrieländer (G7), der Eurozone und die Notenbankgouverneure der Euroländer nach Kalmierungsrezepten, die noch vor der Eröffnung der asiatischen Börsen am Montag verkündet werden könnten.

und erklärt – wenn auch durch die Hintertür – dass wieder einmal verfügbares Geld der Länder genutzt wird um „die Krise“ einzudämmen. Eine Krise, die auch in dieser Form entstanden ist, weil die USA nicht durch Steuererhöhungen, sondern durch Sparmassnahmen das Kapital zur Schuldendeckung versuchen zu generieren. Wieder einmal wird vor allem auf dem Rücken der „einfachen“ Menschen den Besitz der Grossen zu sichern.

Ganz zum Schluss müssen nun auch die Menschen in Griechenland darunter leiden, dass aufgrund der steten Steuerminderungen für Reiche riesige Finanzierungslücken entstehen.

Zu diesem Thema passt auch wunderbar ein sehr lesenswerter Artikel im Freitag:

Die AFP (Anm: aka Tea-Party) haben die Wut von Menschen mobilisiert, deren Lebensumstände schlechter wurden und sie in eine Kampagne kanalisiert, deren Ziel ist, diese weiter zu verschlechtern. Die Aktivisten der Tea Party gehen auf die Straße um weniger Steuern für Milliardäre und schlechtere Gesundheits-, Bildungs- und Sozialversorgung für sich selbst zu fordern.

Und tatsächlich: Es werden die Armen mobilisiert um auf der Strasse für die Pfünde der Reichen zu demonstrieren. An Perversion kaum zu überbieten.

Und die Medien spielen brav mit, gehören sie doch den Milliardären dieser Welt.

Wie Ackermann an das Iren-Schwein kam

Ist das nicht eine großartige Headline? Leider ist sie nicht von mir, sondern vom Spiegel. Der Spiegel in dem zu lesen ist:

Josef Ackermann, der „Banker des Jahres“, lacht sich kaputt. In der Hand hält er ein rosa Sparschwein, beklebt mit einer Irland-Fahne.

Der Artikel ist eigentlich eine Selbstbeweihräucherung des ehemaligen Nachrichtenmagazins, bringt es aber dennoch auch den Punkt: Ackermann lacht sich schlapp. Mit seinem Einsatz in Brüssel (vor den EU-„Machthabern“) hat er es geschafft seiner Bank mal eben knapp 100 Milliarden in Irland versenktes Euros zu retten. Geld, dass ansonsten wahrscheinlich hätte  abgeschrieben werden müssen.

Aber wer sich wie Ackermann pervers indirekt an den Steuergeldern (auch der Arbeitslosen und Wenigverdiener!) labt, wie der gierige Schweizer, der braucht keine Bad Bank.

Und wieder wurde die Deutsche Bank subventioniert, damit Ackermann auch in Zukunft Boni zahlen kann.

Nicht nur nörgel: #Amazon+

Meine Tochter warf mich ja vor, ich wäre immer nur negativ. Lütte: Ist gar nicht wahr 🙂

Nun will ich auch mal etwas angenehm positives bei einem blöden Erlebnis berichten: Mein viel zu teures (über Amazon gekauftes) Wireless-Headset hat’s gestern zerlegt. Ein Bügel ist gebrochen. Hallo, das Teil ist nicht ganz einen Monat alt, da zerreist es schon den Bügel.

Also gestern mal ein wenig die Suchmaschinen traktiert und festgestellt: Hersteller-RMA geht nach Irland, Amazon hat eine deutsche Anschrift. Also bietet es sich an, das Erbe zu Amazon zusenden – auch wenn der Vorgang dann ein paar Tage länger dauert.

Aber da war immer wieder zwei Begrifflichkeiten in meinem Kopf „DOA“ (Death on arrivel) und „Rückgaberecht innerhalb 30 Tage“. Also rief ich mal kurz bei Amazon an und fragte ob ein gebrochener Bügel nach über 10 Tagen noch als DOA gelten könne. Die Antwort war: „Ja, bis morgen können wir da noch DOA machen – ich schicke ihnen mal den Paketaufkleber an die hinterlegte Mailadresse“.

Kaum hatte ich aufgelegt hatte ich die mail – mit der bereits eingetragenen Fehlerbeschreibung „Bügel gebrochen“. Das ist Service – aber es kommt noch besser. Auch wenn ich eigentlich erwartete, dass erst bei Eingang der Rücksendung ein neues (oder repariertes) Gerät an mich gesandt wird, hatte ich 2 Stunden später eine Mail: „Ihr Austauschgerät ist jetzt im Versand und wird wahrscheinlich am 05 November zugestellt“.

Mal ehrlich: Besser geht Support nun wirklich nicht. Da ist der Ärger über den Bruch schon deutlich kleiner …. Danke Amazon.  Und NEIN, für diesen Artikel bekomme ich nicht bezahlt, ich bin einfach nur zufrieden.