Sollen Hartz-IV Empfänger in Zukunft in Ghettos zusammengefasst werden?

Wenn ich folgende Meldung in der Welt lese, wird mir ganz seltsam zumute:

Das bestehende Wohnkosten-System werde von Hartz-IV-Empfängern ausgereizt, beklagt sich die Bundesagentur für Arbeit und schlägt stattdessen eine Wohnpauschale vor. Man müsse die Leute dazu bringen, sich günstigen Wohnraum zu beschaffen. Die Höhe der Pauschale soll vom Wohnort abhängen.

„Das bestehende System wird ausgereizt“? Soll ich das so verstehen, dass HARTZ-IV Empfänger bewusst in die teuersten Wohngegenden ziehen nur um den Staat so massiv wie möglich zu schädigen? Oder ziehen sie aus der 1-Zimmer-WG in eine 3-Zimmer Wohnung, nur um den Staat zu schädigen?

Das ist doch mal wieder blindes „Hau den Arbeitslosen“ – oder steckt da gar ein Masterplan dahinter? Diese Idee hat perfide Möglichkeiten:

Es werden bewusst niedrigpreisige Wohnbezirke in den Ostteilen der Städte – noch besser leicht ausserhalb – zur Verfügung gestellt. Die Vermieter freuen sich, neigen doch Hartz-IV Empfänger deutlich weniger zu Beschwerden, als z.B. Lehrer oder Beamte. Wenn ganze Stadtteile oder gar Ortschaften dann (in 5 bis 20 Jahren) komplett von Hartz-IV Beziehern bewohnt werden, kann man diese Viertel mittels Stacheldraht und Mauerwerk abriegeln um Aufstände zu vermeiden und das Kroppzeug aus den Parkanlagen der Besserverdienenden raus zu halten. Durch gezielte Manipulation des Trinkwasser könnten Aufstände durch Sedierung gänzlich unterdrückt werden. Und wenn die Situation außer Kontrolle gerät: Einfach feste druff – Kollateralschaden ausgeschlossen, sind ja alles Aussenseiter die da rumlungern.

Auch wenn das oben beschriebene Szenario jetzt nicht umgesetzt wird: Die Weichen wären gestellt.  WEHRET DEN ANFÄNGEN!

Kampf gegen den Volksfeind Hartz-IV

In der Süddeutschen findet sich heute ein Bericht, dem ich zwei Zahlen entnehmen möchte:

  1. „Für das laufende Jahr hat die schwarz-gelbe Bundesregierung Ausgaben für das Arbeitslosengeld II in Höhe von 24 Milliarden Euro angesetzt.“
  2. Laut OECD verliert Deutschland durch Steuerhinterziehung und Steuerbetrug mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr.

So, möchte jemand das noch kommentieren? Die Steuerhinterzieher kosten den Staat jedes verdammte Jahr VIERMAL so viel wie alle Hartz-IV-Empfänger zusammen!

Verdammte Scheisse, woher nehmen sich Westerwelle und Sarrazin das Recht gegen die Hartz-IV Bezieher zu hetzen? Warum schreien sie nicht – so rein dem Verhältnis folgend – viermal so laut gegen die Steuerhinterzieher? Weil die Steuerhinterzieher in den hohen Posten der Wirtschaft sitzen und Parteispenden überweisen? Oder weil die grossen Steuerhinterzieher das Potential haben den Politikern einen hübschen Posten in der Wirtschaft zu besorgen?

Bin auf Klo – mir ist übel.

Das Weltbild des Guido W.

Unser Vizekanzler (ja, der ist nicht nur Aussenminister sonder auch Stellvertreter unserer Kanzlerin – nie vergessen!) hat eine eigene Sicht der Situation in Deutschland:

Es scheine in Deutschland „nur noch Bezieher von Steuergeld zu geben, aber niemanden, der das alles erarbeitet“, schreibt Westerwelle. Er sei zutiefst besorgt über die „Leichtfertigkeit im Umgang mit dem Leistungsgedanken“, so der Außenminister. „Die Missachtung der Mitte hat System, und sie ist brandgefährlich.“ (Spiegel)

Ja, und da hat er recht. Das sieht so aus. Zumal das Besitzstandsdenken der potentiellen Wähler der Mövenpick-Partei dies gern so sieht. Denn niemand will heute noch Steuern bezahlen und das Sozialsystem finanzieren. Sinkende Steuern bei genau DEM Teil der Bevölkerung, der das geld verdient und höhere Kosten bei der Allgemeinheit können ein Wirtschaftssystem aber nicht langfristig am laufen halten. Diesem Umstand verschliesst sich unser Vizekanzler aber nur zu gern. Vor allem frage ich mich, was Westerwelle mit der „Missachtung der Mitte“ meint? Sind das die FDP Wähler, die zwischen 1.000.000€ und 10.000.000€ Jahreseinkommen erwirtschaften? Die „Mitte“, die auch Mittelstand genannt wurde (und dazu zählten vor 40 Jahren sehr wohl auch Handwerker und Angestellte) , scheint weitestgehend abgeschafft. Abgeschafft von denjenigen, die eben jene Parteien wählen die sowohl für Verarmung von vielen wie auch ungezügeltem Ausleben der wirtschaftlichen Gier von wenigen  verantwortlich sind. Und die Weichen dafür wurden lange vor Schröder gestellt – dafür zeichnet in diesem Land nämlich massgeblich die Ära Kohl verantwortlich. Aber die FDP fährt exakt diesen Kurz – voll auf den Untergang eines sozialen Friedens zu.