Lernen Autobauer von Druckerherstellern?

Als ich heute Morgen nochmal schnell zum tanken fuhr (ich habe da derzeit einen Asbach-uralten Golf zur Verfügung) stellte ich zwei Dinge fest:

  1. Ein leerer Tank (Volltanken) stellt einen wirtschaftlichen Totalschaden dar und
  2. Wann agieren PKW-Hersteller wie die Hersteller von Druckern?

Wann wird es günstiger sein, sich ein neues Fahrzeug zuzulegen, als das vorhandene Fahrzeug voll zu tanken? So wie heute ein Satz Tinte/Toner (im Consumerbereich) teurer ist als ein neuer Drucker. Auch ist mir bekannt, dass in neuen Druckern das Verbrauchsmaterial nur „so gerade eben“ befüllt ist und NICHT mit vollen „Tanks“ ausgeliefert wird.

Sicher ist Mineralöle ein endlicher Energielieferant und der Preis für Benzin (in der jetzigen Form)  wird deshalb nie wieder niedriger sein können. Aber der Vergleich mit der Druckertinte ist einfach nicht von der Hand zu weisen – gerade deshalb.

[Update] Technik veranschaulicht: Der Überweisungsautomat

In Hamburg steht in der Fuhlsbüttler Straße 3-7, bei Deutsche Bank Finanzcenter, ein Überweisungsautomat, der sich hervorragend als Studienobjekt eignet:

Überweisungsautomat Deutsche Bank

Dieser Überweisungsautomat ist aktiv im Dienst und so kann der geneigte Nachwuchshacker sich – nach öffnen der Abdeckklappe – informieren, wie so ein Automat von innen aussieht:

Abdeckklappe offenVernünftig dokumentiert ist der ganze Kram ja. Sollte das Tastaturkabel defekt sein, ist es gleich mit der Ersatzteilnummer beschriftet. Das vereinfacht Reparaturen.

BILD ENTFERNT

Noch schnell das Verbrauchsmaterial geprüft

BILD ENTFERNT

Ja, es liegt auch noch genug Papier im Automaten. Prima

Wer nun denkt, da hat der Informant, der mir diese Dokus zugesandt hat, einen schnellen Erfolg gehabt, der irrt.

Dieser Automat ist seit 3-4 Monaten in diesem Zustand und die Deutsche Bank wurde auch schon vor 3-4 Monaten (übder das „Kontakttelefon vor Ort) über den Zustand informiert. Der Automat wird also noch ein Weilchen offen stehen bleiben und ambitionierten Technikfreaks als Anschauungsobjekt dienen können.

Ich möchte explizit darauf hinweisen, dass ein Eingriff in das System (dazu kann auch schon das Abziehen des Steckers um ein Messgerät einzuschleifen) eine strafbare Handlung darstellen kann: Sachbeschädigung. Auch „Manipulation von Datenverarbeitungsanlagen könnte als Tatbestand in Frage kommen“.

Mein Dank an den Hinweisgeber und den Dokumentator.

[Update] Soeben erhielt ich einen Anruf der Deutschen Bank aus Frankfurt. Eine (wirklich) nette Dame informierte mich, dass der Überweisungsautomat jetzt in diesem Moment bereits repariert sei. Sie bat mich/forderte mich auf sämtliche Fotos von meiner Webseite zu entfernen. Ich wiederum bat Sie telefonisch für Verständnis, dass ich zwar bereit bin die Bilder vom Innenleben zu entfernen, aber den Automaten an sich(Bild 1) als auch den Beweis der „zerstörungsfreien Öffnung“ (Bild 2) weiterhin zu veröffentlichen. Bild 3 und 4 habe ich – als Zeichen meines Entgegenkommens (man will ja nicht als Vernunftbegabter wie ein Kleinkind auf das Preesserecht bestehen) entfernt.

Auch wies ich die Dame darauf hin, dass die Deutsche Bank – laut meinem Informanten – bereits mehrfach und vor Monaten über den Nichtverschlußzustand des Automaten informiert wurde. Da scheint also auch ein Problem mit der internen Kommunikation vorgelegen zu haben, dem nun aber auch nachgegangen werden soll.

Insgesamt ein – wie gesagt – sehr nettes Gespräch. Gruss an Frau V. von dieser Stelle. Und die Anmerkung, dass die Deutsche Bank – wenn denn die Informationen über solche Probleme bei den richtigen Adressaten landen, tatsächlich auch schnell reagiert.

Unerwartet offene Worte der Kanzlerin

DAS sind doch endlich mal offene Worte unserer Kanzlerin (Quelle Welt):

Kanzlerin Merkel ist es Leid: Der Ärger in der Koalition soll endlich ein Ende haben. Der Atomkompromiss soll Vorbild für die anstehenden heiklen Entscheidungen wie Wehrpflicht und Sparpaket sein.

Der Atomkompromiss (inklusive Mitarbeit der Wirtschaft) also soll ein Vorbild der anstehenden Entscheidungen sein?

Die Frage der Wehrpflicht wird mit Sozialverbänden, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und anderen Institutionen abgestimmt, die ein Anrecht auf ihre billig arbeitenden Zivildienstleistenden haben. Ausserdem muss diese Frage auch mit den Lieferanten für Bekleidung und Verbrauchsmaterial geklärt werden. Wenn weniger Wäsche, Verpflegung und Klopapier benötigt wird, reisst es Löcher in die Kassen, wenn man dort keine Subventionen schafft. Alle an den runden Tisch und mitbestimmen lassen.

Das Sparpaket wird noch aufwendiger. Da werden viele Bedürfnissträger an den Tisch müssen. Wobei Bifinger Berger und andere Bauunternehmen schon vorab  mittels Stuttgart 21 alimentiert wurden. Die kann man aussen vor lassen. Vielleicht kann man das parallel mit der Wehrdienstfrage klären, dann würden z.B. Krankenhäuser nur aus einem Topf bezuschusst werden müssen. Oder gilt die Zusammenarbeit nur, wenn weniger als 5 Großfirmen den Markt unter sich aufteilen – man quasi ein Oligopol als Ansprechpartner hat?

So weit ist es also schon: Wir werden von der Bundeskanzlerin noch nicht einmal mehr angelogen. Sie ist so dreist und sagt und die dreckige Wahrheit mitten ins Gesicht. Und was machen wir? Wir machen, was wir immer tun: Wir tun als wäre alles OK, als würden wir nichts verstehen (tun die meisten dank RTL und BILD ja auch nicht mehr) und schuften weiter, damit die Aktionäre unseren Planeten noch besser unter sich aufteilen können.

DDR = Deutsche Demokratiesatire als Realität