Unerwartet offene Worte der Kanzlerin

DAS sind doch endlich mal offene Worte unserer Kanzlerin (Quelle Welt):

Kanzlerin Merkel ist es Leid: Der Ärger in der Koalition soll endlich ein Ende haben. Der Atomkompromiss soll Vorbild für die anstehenden heiklen Entscheidungen wie Wehrpflicht und Sparpaket sein.

Der Atomkompromiss (inklusive Mitarbeit der Wirtschaft) also soll ein Vorbild der anstehenden Entscheidungen sein?

Die Frage der Wehrpflicht wird mit Sozialverbänden, Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und anderen Institutionen abgestimmt, die ein Anrecht auf ihre billig arbeitenden Zivildienstleistenden haben. Ausserdem muss diese Frage auch mit den Lieferanten für Bekleidung und Verbrauchsmaterial geklärt werden. Wenn weniger Wäsche, Verpflegung und Klopapier benötigt wird, reisst es Löcher in die Kassen, wenn man dort keine Subventionen schafft. Alle an den runden Tisch und mitbestimmen lassen.

Das Sparpaket wird noch aufwendiger. Da werden viele Bedürfnissträger an den Tisch müssen. Wobei Bifinger Berger und andere Bauunternehmen schon vorab  mittels Stuttgart 21 alimentiert wurden. Die kann man aussen vor lassen. Vielleicht kann man das parallel mit der Wehrdienstfrage klären, dann würden z.B. Krankenhäuser nur aus einem Topf bezuschusst werden müssen. Oder gilt die Zusammenarbeit nur, wenn weniger als 5 Großfirmen den Markt unter sich aufteilen – man quasi ein Oligopol als Ansprechpartner hat?

So weit ist es also schon: Wir werden von der Bundeskanzlerin noch nicht einmal mehr angelogen. Sie ist so dreist und sagt und die dreckige Wahrheit mitten ins Gesicht. Und was machen wir? Wir machen, was wir immer tun: Wir tun als wäre alles OK, als würden wir nichts verstehen (tun die meisten dank RTL und BILD ja auch nicht mehr) und schuften weiter, damit die Aktionäre unseren Planeten noch besser unter sich aufteilen können.

DDR = Deutsche Demokratiesatire als Realität

Neue Disziplin der Bundesregierung: EU verarschen

Dass die deutsche Regierung gegen den Verfassungsersatz aka Grundgesetz verstösst, wurde vom Bundesverfassungsgericht mehrfach attestiert. Neuerdings nimmt die Bundesregierung auch die EU-Richtlinien eher als Klopapier, denn als verpflichtende Grundlagen des täglichen Handelns:

Die Bundesregierung hält sich erst nicht an Europarecht, reicht dann ein veraltetes Dokument bei der EU ein und tauscht dann still und heimlich das veraltete Dokument gegen ein aktuelleres aus, ohne dies zu kennzeichnen und die Frist entsprechend zu verlängern.

kann man in Alvar Freudes Blog Odem nachlesen. Da werden offiziell erstmal veraltete Versionen eingereicht, welche dann – still und heimlich – VIEL später gegen aktuellere Versionen ausgestauscht werden.

  • Alte Version (auch als PDF), enthält die Dokument-Infos:
    Erstellt am: 08.07.2009 11:29:00; Autor: werth
    Geändert am: 08.07.2009 11:29:00; Autor: geerkma
  • Ins Englische übersetzte Version (auch als PDF), enthält die Dokument-Infos:
    Erstellt am: 22.07.2009 15:53:00; Autor: werth
    Geändert am: 22.07.2009 15:53:00; Autor: JosXP
  • Aktualisierte Version (auch als PDF), enthält die Dokument-Infos:
    Erstellt am: 31.07.2009 09:05:00; Autor: eger.gudrun
    Geändert am: 31.07.2009 09:05:00; Autor: westbomke.konrad

(Quelle auch Odem). Unsere Regierung scheint sich wie ein alter Despot zu verhalten, nach dem Motto: Ich mach das so, wie ich es will. Knifflig wird es inbesondere dann, wenn die in den Gremien sitzenden EU-Mitarbeiter auf der Grundlage der alten Versionen entscheiden, aber schlussendlich die neuen Versionen als umsetzbar oder auch nicht durchwinken.

Ich frage mich, warum ich mich eigentlich versuche rechtskonform zu verhalten! Sprach nicht gerade unsere Familienministerin:

Von Politik werde zu Recht verlangt, Vorbild und Maßstab zu sein, betonte von der Leyen.

Ja, wo ist denn da bitte die Vorbildfunktion? Zeit zum Ändern! Piratenpartei wählen und all diese „Ich mache was ich will“-Politiker kielholen.