Blut vergiessen

Eine sehr geniale Aktion haben die Regierungsgegner in Thailand vor:

Im Machtkampf in Thailand haben die Anhänger des gestürzten Premiers Thaksin damit begonnen, Blutspenden zu sammeln. Später wollen die so genannten Rothemden den Vorrat vor dem Sitz der Regierung ausschütten. Sie seien bereit, ihr Blut für die Demokratie zu vergießen. (Tagesschau)

Allerdings sollte man nicht vergessen, dass solch Aktion auch sehr gefährlich werden kann, wenn das Blut vor der Ausschüttung nicht medizinisch untersucht wird. Schliesslich kann Blut die unterschiedlichsten Erreger transporieren – von Aids über Hepatitis bis zur „normalen“ Grippe.

Und bevor mir Gedankenlosigkeit vorgeworfen wird: Ja, ich denke daran, dass Blut ein SEHR kostbarer Rohstoff ist.

Sei froh, dass Du einen Job hast!

In der Süddeutschen findet sich ein Bericht über Bezieher von Niedriglöhnen, welcher UNBEDINGT lesenswert ist – aber bitte nicht direkt nach dem essen!

Oliver Arning, Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Wach- und Sicherheitsunternehmen: „4,76 Euro ist der niedrigste Tariflohn, den wir haben. Es ist ein Lohn, der es schwer macht, davon eine Familie zu ernähren. Die Frage ist: Ist der Kunde bereit, mehr für Sicherheit zu zahlen?“

Wenn niemand bereit ist 10€ oder mehr zu zahlen, dann funktioniert das Geschäftsmodell nicht. Am meisten kotzt mich an, dass die Chefs dieser Unternehmen echtes und viel Geld verdienen.

Ich habe jahrelang nur 192 Euro im Monat verdient. Meine Eltern haben mir mein Leben finanziert. Dabei habe ich Vollzeit in einem Blumenladen gearbeitet. Der Chef sagte immer: Mach nur weiter, dann gebe ich dir einen Ausbildungsplatz. Ich wollte ja nichts mehr als das.

Diesem Chef gehört – verzeiht meine Ausdrucksweise – mal ein kräftiger Schlag in sein Gesicht und ein Tritt in die ….. verabreicht.

Der Bericht bringt noch andere Beispiele. Z.B. vom Roten Kreuz, dessen Rettungssanitäter ehrenamtlich EXAKT die Tätigkeit durchführen, die von vollbeschäftigten Arbeitskräften der anderen Rettungsdienste erledigt werden. Somit ist das Rote Kreuz im Wettbewerb. Ausbeuten auf der einen Seite und auf der anderen Seite die Spenden und Erträge in der internen Verwaltung verbrennen.

Da könnte der Hartz-IV-Hasser Westerwelle mal ansetzen mit seinem tollen Spruch: Leistung muss sich lohnen. Aber damit meint er ja nur sich selbst und andere Großverdiener. Drecksack verdammter.

Muss eine Justizministerin in Sachen Logik bewandert sein?

Unsere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (welch ein wunderschöner Name: Unterschreiben Sie bitte mit vollem Namen hrhrhrhr) beweist, dass man als Minister sicherlich im runterreden von Debakeln den Goldkurs belegt haben muss, im Unterrichtsfach Logik aber ein „teilgenommen“ absolut ausreichend ist:

Die Entscheidung für die Absenkung der Mehrwertsteuer für das Hotelgewerbe stehe bereits im FDP-Wahlprogramm 2005. Es gebe also „keine Verbindung zwischen der Spende und dem konkreten Projekt“. Deshalb gebe es auch „keinen Anlass, sie zurückzuzahlen“, sagte die Politikerin.

schreibt der Spiegel. Ich will das mal so sagen: Angesichts der Tatsache, dass die FDP 2005 noch auf der Oppositionsbank saß wäre eine „Überredungs“-Spende aus dem Hotelierbereich in 2005 wohl eher eine Totgeburt. Wer hat denn 2005 der der FDP eine Teilnahme an der Regierungsarbeit ernsthaft zugetraut? Das ist, als wenn man bei einem Pferderennen auf einen Gaul setzt von dem man weiss, dass er gar nicht antritt. 2009 allerdings, DA haben Angi und Grinseguido extremkuscheln geübt. Zu diesem Zeitpunkt war eine Wette auf die FDP schon deutlich aussichtsreicher.

Toll finde ich auch die verharmlosenden Worte:

Leutheusser-Schnarrenberger sagte, die Spendenpraxis sei heute weitestgehend transparent. „Debatten über Spenden müssen wir aushalten. Sie gehören gerade zur Transparenz in der Demokratie.“ (Hervorhebung von mir).

Die Parteien müssen die Diskussionen „aushalten„? NEIN! Sie müssen sich ihnen stellen. Aushalten hat die grundsätzliche Bedeutung von durchstehen „Die Schmerzen halte ich schon aus“. Aushalten hat aber – rein begrifflich – nichts damit zu tun, dass man sich (auch kritisch) mit dem Kern der Sache auseinandersetzt. Und der kern ist saudreckig! Mir wird am frühen Morgen schon wieder übel. Aber da unsere Justizministerin DIREKT von den Spenden profitiert (ist sie doch in eben der so großzügig bedachter Partei), muss man – was den Wahrheitsgehalt und die erstrebte Wirkung ihrer Aussagen angeht – sowieso eher vorsichtig sein.