Muss eine Justizministerin in Sachen Logik bewandert sein?

Unsere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (welch ein wunderschöner Name: Unterschreiben Sie bitte mit vollem Namen hrhrhrhr) beweist, dass man als Minister sicherlich im runterreden von Debakeln den Goldkurs belegt haben muss, im Unterrichtsfach Logik aber ein „teilgenommen“ absolut ausreichend ist:

Die Entscheidung für die Absenkung der Mehrwertsteuer für das Hotelgewerbe stehe bereits im FDP-Wahlprogramm 2005. Es gebe also „keine Verbindung zwischen der Spende und dem konkreten Projekt“. Deshalb gebe es auch „keinen Anlass, sie zurückzuzahlen“, sagte die Politikerin.

schreibt der Spiegel. Ich will das mal so sagen: Angesichts der Tatsache, dass die FDP 2005 noch auf der Oppositionsbank saß wäre eine „Überredungs“-Spende aus dem Hotelierbereich in 2005 wohl eher eine Totgeburt. Wer hat denn 2005 der der FDP eine Teilnahme an der Regierungsarbeit ernsthaft zugetraut? Das ist, als wenn man bei einem Pferderennen auf einen Gaul setzt von dem man weiss, dass er gar nicht antritt. 2009 allerdings, DA haben Angi und Grinseguido extremkuscheln geübt. Zu diesem Zeitpunkt war eine Wette auf die FDP schon deutlich aussichtsreicher.

Toll finde ich auch die verharmlosenden Worte:

Leutheusser-Schnarrenberger sagte, die Spendenpraxis sei heute weitestgehend transparent. „Debatten über Spenden müssen wir aushalten. Sie gehören gerade zur Transparenz in der Demokratie.“ (Hervorhebung von mir).

Die Parteien müssen die Diskussionen „aushalten„? NEIN! Sie müssen sich ihnen stellen. Aushalten hat die grundsätzliche Bedeutung von durchstehen „Die Schmerzen halte ich schon aus“. Aushalten hat aber – rein begrifflich – nichts damit zu tun, dass man sich (auch kritisch) mit dem Kern der Sache auseinandersetzt. Und der kern ist saudreckig! Mir wird am frühen Morgen schon wieder übel. Aber da unsere Justizministerin DIREKT von den Spenden profitiert (ist sie doch in eben der so großzügig bedachter Partei), muss man – was den Wahrheitsgehalt und die erstrebte Wirkung ihrer Aussagen angeht – sowieso eher vorsichtig sein.

Westerwelles Geheimnis: Hoffnungen machen

Ja, unser Aussenguido, der hat es drauf. Er verspricht und verspricht. Aber haben wir uns nicht alle schon mal (Wahl)versprochen? Während der bundesdeutsche Wähler mitleirweile nicht einmal mehr grämt, wenn er einen Wahlschwindel (WAHLLÜGE!) aufdeckt, so reagiert der Koalitionspartner CSU doch etwas angefressener auf das Erfolgrezept von Guido Westerwelle:

In der schwarz-gelben Koalition eskaliert der nächste Streit – der um die Türkei-Politik. Viele in der Union lehnen einen EU-Beitritt des Landes ab. Vor allem CSU-Politiker sind sauer, weil Außenminister Westerwelle der Regierung in Ankara Avancen machte. (Quelle Spiegel)

Aber was will man denn machen, wenn man nichts gebacken bekommt und alles was man sich zum Ziel setzte sich als eine Luftnummer herausstellt? Seit Jahren haben seine FDP-Untertanen und die FansWähler dem GrinseGuido alles abgekauft, und war es noch so blödsinnig. Sowas nennt man Konditionierung. Westerwelle ist darauf konditioniert, dass er mit (unhaltbaren) Versprechungen Erfolg hat. Man muss seinem Gegenüber nur glaubhaft machen, dass man in seiner Sache tätig ist. Sachkenntnis? Durchsetzungsvermögen? Sowas braucht man als Politiker nicht.

Scheisse, womit haben wir so einen Außenminister verdient? DER wird Genschman (TM by Titanic) nicht beerben!