Mit Bender verließ der Qualitätsjournalismus das ZDF

Der Begriff Qualitätsjournalismus ist ja (nicht nur) in diesem Blog mittlerweile ein Schimpfwort. Was wird nicht alles Qualität genannt, nur weil ein traditionsreicher Name auf der Verpackung steht.

Eine schwere Schlappe in Sachen Qualität muß nun auch das ZDF hinnehmen, in dessen Onlineangebot sich folgender Artikel vonPatricia Wiedemeyer findet:

Nach bereits zwei Klicks kann man im Internet Kinderpornos anschauen. Es wird  höchste Zeit, etwas dagegen zu tun. Die EU-Kommission will nun endlich kinderpornografische Seiten im Internet sperren lassen. (Hervorhebungen von mir)

Da schein die Frau Wiedemeyer die letzten Monate aber unter einem sehr großen und schweren Stein in ihrem „Auslandsstudio Brüssel“gesessen haben. Wie kann ein Reporter als Journalist für einen grossen deutschen Sender die Lösch- und Zensurdiskussion gänzlich verschlafen haben?

Die tiefgehenden Fähigkeiten der Frau Wiedemeyer im Bereich Internet lassen sich auch ablesen, wenn Sie einen Artikel veröffentlicht, in dem folgender Link integriert ist

Gegner der Internetsperrenbefürchten eine weitergehende Zensur im Netz.

NEIN, den habe nicht ich so verhunzt, der ist so im Original zu finden.

Gerade von russischen Providern kommen aber viele kinderpornografische Seiten.

und was ist mit dem grossen Anteil der Hoster in den USA und Deutschland? Auch in Russland ist Kinderpornografie verboten.

So könnte Europa der Welt ein Vorbild sein und zeigen, dass der Schutz der Kinder über allem anderen steht.

Sogar über dem Menschenverstend, der Vernunft, dem Technikverständnis und nicht zuletzt der Freiheit.

Vielleicht sollte Frau Wiedemeyer weiterhin von Brüsseler Kaffeekränzchen der Lobbyvereine berichten – da kann man nicht SO tief in die Scheisse greifen. (Das hätte ich genau SO auch geschrieben, wenn anstelle von Frau Wiedemeyer ein Mann diesen inhaltlichen Schwachsinn von sich gegeben hätte).

Herr Bender, wir vermissen Sie jetzt schon – schmerzhaft

Der Print hat seine Schuldigkeit getan, der Print kann gehen

Das Interesse der Bevölkerung an gewissen Medien kann man am Preis der Werbeschaltung festmachen. OK, manche Anzeigenabteilungen sind zu heiss gedurcht worden, aber generell passt das schon. Das Ziel eines Werbeetats ist immer die Verbreitung. Mit dieser These schaun wir uns mal folgende Meldung der FTD an:

Onlinewerbung stellt erstmals in einem größeren Land den höchsten Anteil am Werbemarkt. In Großbritannien verzeichnet die Werbung im Netz deutliche Zuwächse. Das belegt den weltweiten Trend

DAS sagt aber erstmal nur etwas aus, auf welchem Medium der Ertrag durch Veröffentlichung von Werbung erzielt wird: Print/TV oder Online. Wie die FTD auch nicht vergisst zu vermelden ist der Markt in Großbritannien leicht unterschiedlich zum Deutschen, denn die BBC – als dominierender Fernsehsender – sendet ausschliesslich werbefrei (muss DAS schön sein – aber dafür haben die eben keinen Kaffee..).

Diese Erkenntnis aus dem britischen Markt zeigt aber wohin der Weg führt: Weg von Print und hin zum Onlinemarkt. Wer da (so wie die typischen deutschen Printverlage) keine tragfähigen Konzepte hat, verliert. Es darf aber nicht sein, dass die Recken um Burda & Co, dafür alimentiert werden, dass sie eine massgebliche Entwicklung verschlafen haben.

Wenn die Kundenparkplätze immer durch Fremdparker belegt sind

Sehr geehrte Dame /  sehr geehrter Herr Falschparker,

Privat- und Kundenparkplätze kosten Geld (Miete). Geld, das wir als Unternehmen gern für unsere Kunden und Interessenten investieren.

Wir haben, als wir sahen dass Sie auf unserem – als KUNDENPARKPLATZ ausgewiesenen – Parkplatz parkten, sofort Kaffee und Kekse bereit gestellt. Ein neuer Interessent, der sich für unsere Dienstleistung interessiert. Das ist immer wieder nett. Allerdings: Die Kekse sind nun pappig, der Kaffee kalt.

Was ist passiert: Sie sind weder Bestandskunde noch Interessent. Sie parken (aus Faulheit?) nicht auf einem der Parkplätze an der Straße, sondern nutzen die Ressourcen von Anderen. In der Pflanzen- und Tierwelt gibt es für diese Lebensformen mit diesem Verhalten einen speziellen Begriff – wir sparen es uns auf, diesen hier nieder zu schreiben.

Was wir uns aber nicht sparen werden ist – sollten Sie nochmals widerrechtlich ihr Fahrzeug auf von uns gemietetem (und von unseren Kunden finanzierten) Parkraum abstellen – dass wir uns erlauben für jede angefangene Stunde des Parkvorganges eine Parkgebühr von 10,00€ zu fakturieren. Diese Parkgebühr ist von Ihnen selbstständig VORAB auf unten angegebenes Konto zu überweisen. Sollten Sie ihr Fahrzeug nochmals auf unserem Parkplatz abstellen und die Parkgebühr NICHT vorab entrichtet haben, werden wir Ihr Fahrzeug umgehend und für Sie mit Kosten verbunden abschleppen lassen.

Schauen Sie mal nach hinten – da an die Hauswand: Dort ist eine Kamera angebracht. Dort haben wir wunderbare Bilder von Ihnen, Ihrem Fahrzeug und dem Kennzeichen ihres Fahrzeugs. Alles verwertbar dokumentiert. Lächeln Sie doch mal.

Mit freundlichen Grüßen,