Vom Franzosen lernen heisst siegen lernen!

Die Franzosen werfen nicht mit Kastanien und lassen sich nicht durch Wasserwerfer verscheuchen: Die machen es wie es der Gegner auch tut. Sie kämpfen wirtschaftlich:

Der Kampf französischer Gewerkschaften gegen die Rentenreform der Regierung von Nicolas Sarkozy geht in die heiße Phase. Hunderten Tankstellen ging der Treibstoff aus, weil Raffinerien seit Tagen bestreikt werden. (Tagesschau)

Die Raffinerien stehen still, die Staatsbahn streicht jeden zweiten TGV, Regional- und Vorortbahnen fahren  nur wenn man Glück hat. Dazu kommt ein eingeschränkter Flugverkehr und LKWs blockieren mittels „Bummelstreik“ die Autobahnen.

Das alles tun die Franzosen um ein Renteneintrittsalter von 62 Jahren (bislang 60) zu verhindern. Wenn bei uns das Rentenalter heraufgesetzt, Hartz-IV gekürzt oder der Spitzensteuersatz gesenkt wird, kratzt das keine Sau. Wir haben es einfach verdient, dass unsere Politiker uns so behandeln. Wir sind es nicht gewohnt und wir sind nicht in der Lage gemeinsam zu handeln. Damit hatten wir Deutschen schon immer Probleme.

Aber vielleicht ist Stuttgart ja nur ein Anfang. Die Hoffnung stirbt zuletzt

Final Destination in Hamburg?

Es gibt immer wieder Menschen – vornehmlich junge Menschen – bei denen das Schicksal bestimmt dass es offensichtlich besser ist, wenn der Genpool ein wenig bereinigt wird.

Gestern wurde die Hamburger Hoffnung für einen Darwin Award durch Neider von der erfolgreichen Teilnahme an der Veranstaltung abgehalten.

  • Tatort: Bahnstrecke zwischen Hamburg Veddel und Wilhelmsburg
  • Tatzeit: ca. 17:00 – unbekannt (weiträumig gemieden)
  • Delikt: Spielende Kinder auf Bahngleisen
  • Betroffene Streckenführungen: S-Bahn, Metronom, Regionalbahn, IC, ICE.

Die Bahn reagierte (wieder einmal) mit einer Vollsperrung dieses zentralen Nord-Süd Stranges.

Wenn ich näher über diese Fälle(!) in exakt diesem Streckenabschnitt nachdenke, habe ich das Gefühl, dass entweder ausschliesslich suizidale Kinder in diesem Hamburger Stadtteil leben, oder dass sich eine Gruppe von Menschen einen Spass daraus macht mindestens alle 2 Wochen ein bisschen Party zu machen und die Bahn zu foppen. Denn „Kinder auf den Gleisen“ hat man in diesem Bereich bemerkenswert oft. Und zwar meist im Berufsverkehr (16:00 – 18:00). So oder so würde es dem öffentlichen Nahverkehr gut tun, wenn in diesem Bereich sich mal etwas ändert.

Die Häutung der Selbstverständlichkeit

Es gibt Dinge, die weiss man schon als Kind denn es wird uns so gelehrt. So weiss man, dass die Kirche Gutes tut, man weiss dass die Amerikaner due Guten sind und man weiss dass Politiker im Sinne des Volkes agieren. All das ist selbstverständlich – oder zumindest war es das für viele von uns.

OK, schon 1968 kamen die ersten deutlichen Stimmen auf, dass Deutschland der Muff aus 1000 Jahren noch unter den Talaren müffelte und in den USA formierte sich eine große Friedensbewegung. Aber dann kam wieder eine Phase von Friede, Freude, Eierkuchen. Fast 40 Jahre fügte man sich „denen da oben“. Es gab „Momente lokaler Einsicht“ – einer davon führte zum Niedergang der DDR aber grundsätzlich war es ruhig auf dieser Welt. Die Mächtigen machten und wir da unten waren ruhig und zufrieden. Bis jetzt.

Auf einmal kommen die Einschläge wieder schnell und dicht: Deutsche Bundeswehr beschiesst Zivilisten, Katholiken vergehen sich an Kindern, amerikanische Soldaten beschiessen Zivilisten. All dies erfüllt mich schon mal mit Hoffnung. NEIN! Nicht diese Vergehen sind es, die mich hoffen lassen. Es ist die Tatsache dass auch diese alten Sünden nicht mehr unter den verschiedenen Deckmäntelchen verbleiben, sondern ans Tageslicht gezerrt werden.

Es sind dreckige Wahrheiten – ganz sicher, aber werden diese besser oder ungeschehen, wenn man sie verheimlicht? Man muss über ALLE Verfehlungen sprechen – offen! Und alle Verfehlungen müssen geahndet werden. Egal ob es durchdrehende Soldaten, Kirchenamtsinhaber, Politiker, Wirtschaftsbosse oder Fussballspieler sind.

Es muss wieder selbstverständlich sein, dass sich Menschen menschlich verhalten und es darf nicht mehr selbstverständlich sein, dass die Mächtigen mit den Schwachen machen was sie wollen. Egal ob es um das Leben, die Ehre, den Besitz oder nur den Stolz geht.