2090 wird Deutschland lebenswert werden können

Steile These, diese Überschrift – oder? Aber ich habe ein (jaja, äusserst schwächelndes Indiz) für diese These.

Hermann Hesse erklärte 1933, dass der Deutsche nur wenig Freiheit benötigen würde. Die Deutschen erkannte er als ein Volk von Dienern und Soldaten. Das mit den Soldaten hat sich ca. 80 Jahren später weitestgehend erledigt. Wenn wir nun noch 80 weitere Jahre warten, werden wir vielleicht auch den Selbstanspruch des dienens los und können dann den Makel wieder abnehmen, dass unsere Politik der Wirtschaft eine grössere Priorität einräumt als dem Volke.

Ich werde es nicht mehr erleben, meine Kinder auch nicht, die Enkel vielleicht. Aber den Urenkeln mag ich eine kleine Hoffnung mit auf den Weg geben. Es wäre schön, wenn unser aller Kampf – nach dem Motto „steter Tropfen höhlt den Stein“ – nach dem Abschaffung des Adels sich auch der Diktatur des Geldes wiedersetzen würde.

Nicht aufgeben – rein rechnerisch könnten wir eine kleine Chance haben 🙂

EU reagiert auf radioaktiv verseuchte Lebensmittel aus Japan

War bisher eine kumulierte Radioaktivität von Cäsium-134 und Cäsium-137 von maximal 600 Becquerel/Kilogramm zulässig, traten am vergangenen Wochenende bis zu 20-fach höhere Obergrenzen von bis zu 12.500 Becquerel/Kilogramm für bestimmte Produkte aus Japan in Kraft.

kann man beim Glocalist nachlesen. Jetzt wissen wir endlich was es heisst, wenn die Hure der Wirtschaft, die Umweltministerin Aigner typisch christlich-sozial agiert:

Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner verweist seit Tagen auf „verstärkte Kontrollmaßnahmen“ und „spezielle Schutzstandards“ – sie informiert die Öffentlichkeit jedoch nicht darüber, dass die EU-weit geltenden Grenzwerte für die radioaktive Belastung von Lebensmitteln aus den betroffenen Regionen Japans am vergangenen Wochenende deutlich erhöht wurden.

Ich frage mich so langsam nicht mehr, was in den hohlraumversiegelten Köpfen der bundesdeutschen Politikern vorgeht. Wir werden nach Strich und Faden verarscht – Hauptsache die Bilanzen stimmen und die Aktionäre sind zufrieden.

Ich hätte noch diverse Bezeichnungen für diese Bundesverbraucherministerin, die tiefer in den Arsch der Wirtschaft zu kriechen scheint, als es der weinselige Wirtschaftsminister könnte. Aber ich will hier keine FSK-21 einführen müssen, also denke ich mir nur meinen Teil über die Verbraucherveraschungsfachfrau, die durch solche Aktionen den Verdacht aufkommen lässt, nichtmal die Steuergelder wert zu sein, die ein Glas Wasser kostet, welches man benötigt um sich nach dem Kotzen den Mund abzuspülen.

Und ja, ich bin stinksauer – und ja, es tut gut das raus zu lassen!

 

PS: Meine Prinzessin erklärt:“ Du bist jetzt definitiv bei R – wie RANT  – angekommen“

Was Aktionären jetzt durch den Kopf gehen mag

Kernkraft ist gut, Kernkraftwerke liefern billigen Strom (Entsorgung, naja..) und sorgen für niedrigere Produktionskosten.

Dies gilt aber nur solange, bis es katastrophale Unglücksfälle, wie jetzt aktuell in Japan, gibt.

Nach dem Atomunfall in Japan hat die Regierung vor einer Stromknappheit gewarnt, die eine Rationierung des Stroms nötig machen werde. Industrieminister Banri Kaieda forderte vor allem Unternehmen auf, ihren Stromverbrauch auf das „strikte Minimum“ zu reduzieren.

Quelle Tagesschau. Was ist das strikte Minimum – z.B. für ein Rechenzentrum oder eine Alu-Fabrik? Was ist das Minimum für die Autoindustrie?

Tepco werde die von ihm versorgte Region in fünf Abschnitte aufteilen, die im Rotationsprinzip jeweils drei Stunden lang vom Netz genommen werden sollten, erklärte die japanische Behörde für Naturressourcen und Energie mit. Diese planmäßigen Einschnitte würden vermutlich mehrere Wochen dauern.

Da bleibt kein Aktionärsauge trocken. Und soll ich euch was verraten: Ich finde es gut. Denn anders als im Fall Tschernobyl leiden hier auch die typischen Profiteure des internationalen Aktienmarktes. In Russland trugen ausschliesslich die einfachen Menschen die Last auf ihren Schultern, Japan lässt hoffentlich auch Aktionäre in Deutschland nachdenklich werden.

Wie sagte nochmal mein Ausbildungsmeister so treffend: „Wer billig kauft, kauft zweimal“ – oder auch „Nichts ist teurer als billiges Werkzeug“.

Meine persönliche Hoffnung ist, dass es zu keinem weiteren radioaktivem Austritt mehr kommt, aber dass diese Kraftwerke für Monate vom Netz müssen, eventuell nie wieder hochgefahren werden. Die Wirtschaft muss leiden – und diesmal mal keine Unterstützungen zu Lasten der Steuerzahler! Sollen doch die Aktionäre kotzen bis sie nur noch leere Hüllen sind.