Vodafone WEB & WAP und Wucher

Was lange währt wird endlich gut. Vor geraumer Zeit (ich berichtete) versuchte Vodafone mich über den Tisch zu ziehen. Eine kleine Einstellungsänderung (Web- oder WAP-Zugang) ist in der Lage dem Anwender TROTZ Flatrate das Geld schneller aus der Tasche zu ziehen, als dass ein Geldautomat es ausspucken könnte. Es muss Vodafone wirklich SEHR schlecht gehen, wenn man versucht so an das Geld seiner Kunden heranzukommen: Lieber schnelles Geld als Kundenzufriedenheit.

Aber vernünftigen Argumenten gegenüber stand Vodafone – wider erwarten –  aufgeschlossen gegenüber und heute kam auf dem Postweg eine Gutschrift über den strittigen Betrag. Da ich ein sozialer Mensch bin, teile ich gern mit, wie man das Geld aus dem Konzern wieder herausbekommt, wenn ein neues Telefon OHNE dass man lokale Einstellungen auch nur anfasst sich in den falschen Zugang einbucht:

Wir zahlen für o.a. Mobilfunkvertrag eine monatliche Gebühr für eine Internet-Flatrate von Euro XX.XXEuro. Eine Flatrate impliziert einen stabile Kostenfaktor, ohne Haken und Ösen. Insofern ist es uns gänzlich unverständlich, wie HERR/FRAU XXXXX am XX.XX.XXXX an einem Tag (innerhalb ORT, Deutschland!) Gebühren von XXX.XX€ verursacht haben soll.

Sollte sich das Telefon (Standort ORT!) in den Zugangspunkt eines Fremdanbieters eingewählt haben, so dürfte doch wohl ein technisches Problem Ihrerseits vorliegen, für das wir nicht die Kosten zu tragen haben.

Wir bitten um Erstellung einer Gutschrift.

Fettgedrucktes anpassen, ab dafür an Vodafail senden und (hoffentlich) auf Gutschrift warten. Mein Vertrag bei Vodafone wird trotzdem zum Ende der Laufzeit gekündigt: Ich lasse mich nur einmal bescheissen – schon der Versuch ist ein Kündigungsgrund. Es gibt mittlerweile genügend Wettbewerb und mein alter Mannesmann-D2-Vertrag ist eh längst überholt.

O2 hat auch ein schönes Netz – jetzt auch neue Frequenzen und das beste ist: Ich nutze das Netz mit meinem Hansenet/Alice-Vertrag.

Ciao Vodafone und danke für den Fisch ähh die Gutschrift.

Meldungen die ich gern lesen würde

„Bundesrepublik Deutschland gibt 2,5 Millionen Euro für wertlose Daten aus“.

DAS wäre meine Wunschmeldung, insbesondere, wenn ich in der Welt folgende Zeilen lesen muss:

Finanzminister Wolfgang Schäuble hat sich für den Kauf der Steuerdaten aus der Schweiz entschieden. „Im Prinzip ist die Entscheidung gefallen“, sagte der CDU-Politiker der „Augsburger Allgemeinen“. Er begründete seine Entscheidung mit dem Verweis auf die Affäre um Liechtensteiner Stiftungskonten vor zwei Jahren. Bislang habe kein Gericht in Zusammenhang mit den Liechtensteiner Konten ein Beweismittelverwertungsverbot ausgesprochen. (Hervorhebung von mir)

Denn das eine diesbezügliche Klärung unter dem Aktenzeichen 2 BvR 2101/09 beim Bundesverfassungsgericht ansteht, sollte dem Finanzminister nicht verborgen geblieben sein.  (Siehe auch FTD):

Der Rechtsanwalt Martin Wulf von der Kanzlei Streck Mack Schwedhelm sagte dagegen, der Ankauf gestohlener Daten sei in jedem Fall strafbar. Der Bankangestellte, der Daten weiterreiche, verschaffe sich ein „fremdes Geschäftsgeheimnis“. Das sei ein Verstoß gegen Paragraf 17 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb. Die Verwertung dieses Geheimnisses sei ebenfalls strafbar.

Von der Leyen und der Reichsarbeitsdienst

Ja, die Zensursula meldet sich mal wieder. Nachdem es angenehm ruhig wurde um die Tochter des Celler Knastbombers meldet sie sich mit markigen Sprüchen in der Medienwelt zurück:

„Wir werden es nicht akzeptieren, wenn jemand ohne nachvollziehbaren Grund nicht oder nur wenige Stunden arbeitet.“ (Quelle Welt)

Ich frage mich nur welcher art von Arbeit sich unsere neue Arbeitsministerin da vorstellt. Aus meiner Hartz-IV Zeit weiss ich, dass schon jetzt nahezu alle 1-Euro Jobber SEHR eng an dem Vorwurf der Arbeitsplatzvernichtung von sozialversicherungspflichtigen Tätigkeiten eingesetzt werden. Ich sollte während meiner 1-Euro Zeit einen Plan zur Vernetzung einer Schule machen – habe ich abgelehnt und kam damit durch (Glück gehabt). Andere 1-Euro-Jobber stehen im Wettbewerb mit Hausmeistern, Firmen die Schulverpflegung anbieten und andere.

Nachdem der Sozialbereich massiv am Rückgang der Zivildienstleistenden zu knabbern hat, soll nun anscheinend eine zweite Front von Billigbeschäftigten aufgemacht werden. Aber so geht das nicht liebe Leute. OK, wir haben in der deutschen Geschichte massive Erfahrungen mit der Verschleierung der Arbeitslosigkeit gemacht. Zuletzt in der DDR, in der Arbeitslose Phantasiejobs aufs Auge gedrückt bekamen (Aufseher im Museum – für jedes Exponat einen…).

Gerade die Arbeitsministerin sollte sich so weit in ihr Amt eingearbeitet haben, um zu erkennen dass es in Deutschland in den nächsten Jahren keine ansatzweise Vollbeschäftigung geben KANN. Aber was rede ich – diese von der Leyen scheint so gnadenlos merkbefreit und lernresistend zu sein, dass es ihres gleichen sucht. Das einzig widerliche daran ist, dass wir Steuerzahler ihr das Gehalt bezahlen müssen.

OK, man bekommt alle Menschen beschäftigt – aber zu welchem Preis? Die Löhne für „einfache“ Arbeiten sinken weiter in einer Endlosspirale, während die Bezieher von Hartz-IV immer mehr werden. Aber wer diese Zusammenhänge erkennt ist wahrscheinlich zu intelligent um bei uns einen Ministerposten zu bekommen.