Andere Länder haben Geheimdienste. WIR haben eine Geheimregierung

Geheimdienste haben ihren Namen daher, dass sie im geheimen wirken. Niemand soll erfahren, was sie eigentlich tun. Man muss Vertrauen haben, typischerweise werden diese geheimen Dienste von der Regierung kontrolliert. Wir Deutschen gehen noch einen Schritt weiter: Wir haben eine Geheimregierung. Sie schliesst Geheimverträge mit der Atomwirtschaft – die offene Frage ist, wer kontrolliert eine Regierung, die im geheimen rumwerkelt?

Das Eckpunktepapier für einen künftigen Vertrag zwischen Staat und Atombranche, das fünf Seiten umfasst, wird bislang unter Verschluss gehalten. Dabei entlastet es die Regierung zumindest teilweise von dem Vorwurf, sie habe sich in der Frage, welchen Teil der zusätzlichen Laufzeitgewinne die Konzerne an den Staat abführen müssen, von der Branche „über den Tisch ziehen lassen“.

schreibt die Süddeutsche. Und diese Feststellung – geheim, obschon es die Regierung entlastet – macht mich deutlich misstrauisch. Alles positive wird doch sofort durch den Regierungssprecher und alle die in der Lage sind in ein Mikrophon zu sprechen verbreitet. Sollte es da noch andere Informationen geben?

Hat dieser Artikel der Tagesschau vielleicht damit zu tun:

Die Bundesregierung plant offenbar eine deutliche Senkung des Schutzniveaus für Atomkraftwerke. Dem ARD-Magazin „Monitor“ liegen interne Regierungsdokumente vor, in denen die Verpflichtung der AKW-Betreiber zur Nachrüstung, insbesondere auch der sogenannten Altreaktoren, weitgehend abgeschafft werden soll. Hierfür soll auch das Atomgesetz geändert werden.

„Wenn das Wirklichkeit wird, was in diesen Dokumenten steht, dann verdienen diese Papiere nicht die Überschrift Nachrüstung“, sagte der ehemalige Leiter der Abteilung Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium, Wolfgang Renneberg, gegenüber „Monitor“.

Wenn auch diese Informationen in den oben erwähnte, unter Verschluss gehaltenen Dokumenten enthalten sind, ist es kein Wunder, dass man die lieber im Tresor lassen möchte.

Eine alte Gesetzmässigkeit: Wenn unsere Regierung etwas Gutes tut, haben Sie dich beschissen ohne dass Du es bis jetzt gemerkt hast.

Doch kein Burger und Pommer Verbot? Gegenwind oder Missverständnis?

Eben noch berichtete ich über den Sommerzirkus, den der FDP-Mann Erwin Lotter betreten hatte. NUN rudert Lotter zurück:

Der FDP-Politiker Erwin Lotter hat Berichte zurückgewiesen, er habe ein Verbot von Fast Food gefordert. „Das wäre ja lächerlich“, sagte der Bundestagsabgeordnete.

weiss die Welt zu berichten. Ja, ich gebe Lotter recht: Das ist lächerlich. Aber noch lange kein Grund nicht zu glauben, dass diese Forderung tatsächlich von einem (FDP)Politiker ausgesprochen wird.

Lotter erläuterte nun, als mögliche gesetzliche Reaktion schwebe ihm die Verpflichtung der Eltern übergewichtiger Kinder zu Ernährungskursen vor.

Na, dann kann der Herr Lotter sich da ja auch mal anmelden. Beim Bund lehrte mich mein Spieß, dass man von niemandem etwas fordern dürfe, was man selbst nicht bereit ist zu leisten. Also Herr Lotter,

  • bringen Sie zu aller erst mal ihren BI auf Vordermann
  • setzen Sie sich für allgemeinen Mindestlohn ein
  • Erhöhen Sie den Hartz-IV Grundbeitrag
  • Investieren Sie in Bildung, damit auch Schüler in Ernährungslehre unterrichtet werde
  • Sorgen Sie für kostenfreie Mitgliedschaft in Sportvereinen

Wenn all das gewährleistet ist, DANN dürfen Sie Eltern vielleicht zwangsverpflichten.

Ich traue Ihnen zu, dass Sie von einem Burgerverbot gesprochen haben. Ich traue Ihnen (so als Politiker..) auch zu, dass Sie aufgefordert wurden, zu relativieren. Was ich ihnen aber gerade jetzt – nach der Berichtigung komplett abspreche, ist die Fähigkeit zu definieren, denen sich andere Menschen zu unterwerfen haben.

Die meisten Blogger sind keine Zeitungsfuzzis

Blogger müssen besser werden

schreibt der Spiegel und ich denke so bei mir „WTF“. Der Spiegel weiter:

Mehr Personal und mehr Qualität: Das fordern amerikanische Wissenschaftler von Bloggern. Durch Einsparungen in den klassischen Medienunternehmen ist eine ausreichende Nachrichtenversorgung in Gefahr – die Bürgerjournalisten im Internet seien bislang aber keine Alternative.

und ich denke nur „Scheisse“. Das heisst, wir Blogger (ich fühle mich da mal angesprochen) sollen in die Pflicht genommen werden, die durch Einsparungen bei den klassischen Medien entstehende Lücke zu schliessen? Wer sagt das?

Aber es wird noch bunter:

Das liege einerseits daran, dass den Blogs schlicht das Personal fehle, um Geschichten angemessen recherchieren zu können. Andererseits mangele es den meisten Betreibern auch an ausreichendem Kapital und einer angemessenen wirtschaftlichen Expertise, um ihre Angebote langfristig zu etablieren.

Tja, stimmt. Es fehlt das Kapital. Und bei den Veröffentlichern obiger Auswertung offensichtlich auch an Wirtschaftsverständnis, denn wenn die Blogger Kapital erwirtschaften, aus welchem Fundus käme dieses das? Nachdenkpause 1-2-3 – GENAU: Aus dem Fundus, der von den Holzmedien beansprucht wird, der  immer kleiner wird und deshalb die Zeitschriften gerade bedroht (laut Eigenbeleg).

An dieser Studie der amerikanischen University of Missouri massiv stören mich einige Details. Zuerst (natürlich) dass man nicht weiss, ob da Studenten wirklich ihre Meinung sagten, oder ob die University of Missouri schlicht von „Interessenten“ für diese Studie bezahlt wurde: Ergebnis war Teil des Auftrages. Desweiteren frage ich mich, wer mir als Blogger vorschreiben will, worüber ich blogge – in welcher Qualität und in welcher Quantität. Ich zahle für mein Hobby mit Zeit und Investition in Resourcen – niemand hat diesbezüglich einen Anspruch an mich. Und dies ist auch gut so, denn nur so ist sicher gestellt, dass die Inhalte (nicht nur) dieses Blogs wirklich unabhängig sind.

Ausserdem wollen die meisten Blogs gar kein Ersatz für die Kanäle der Holzmedien sein. Blogger sind zumeist Kommentatoren, sie schreiben unabhängig über das von anderen veröffentlichte Weltgeschehen. So wie die meisten Zeitschriften Meldungen von DPA- und Anderen aufbauschen und voneinander abschreiben. Ich will niemals  ein Zeitungsfuzzi sein und ein Thema nicht behandeln dürfen, weil ich sonst Probleme mit Werbepartner bekommen könnte.

Ich will – wie viele andere auch – einfach frei meine Meinung zu den Themen sagen können, die mich interessieren. Ohne Verpflichtung, ohne Zahlpeter der die Richtung vorgibt. DAS ist der Unterschied zwischen Bloggern und Zeitungsfuzzis. Die meisten Blogger arbeiten nach ihrem Gewissen und nicht nach dem Scheckbuch. Deshalb sind Blogger eben auch keine „Qualitätsjournalisten“.

Dieser werbefreie Kommentar wurde auf dem Blog Reizzentrum veröffentlicht 🙂