Bundesumweltminister setzt auf security by obscurity #Castor

Bei manchen Meldungen fragt man sich, ob die handelnde Person unter völliger Realitätsferne leidet, oder schlicht Glanzlack gesoffen hat:

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) darf im Internet nicht mehr über anstehende Atommülltransporte informieren. Die bisher laufend erneuerte Liste der Transportgenehmigungen enthält auf Bitte des Bundesumweltministeriums nur noch bereits durchgeführte Transporte.

Aus Gründen der Sicherung habe das Bundesumweltministerium um die Streichung der genehmigten, aber noch nicht durchgeführten Transporte gebeten, sagte Anja Schulte-Lutz, BfS-Sprecherin auf Anfrage der taz.

Quelle TAZ. Der Bundesumweltminister BITTET darum, dass nur noch bereits durchgeführte Castor-Transporte kund getan werden und das Bundesamt für Strahlenschutz springt Röttgen in den Arsch? Wer wird denn da von welcher Lobby geschmiert – ich blicke da so langsam nicht mehr durch.

Aber mal ehrlich:

  • So viele Startpunkte für Castoren gibt es nicht.
  • Jeder Castor wird mit grossem Polizeiaufgebot gesichert werden
  • Mobiltelefone, Blog und Twitter haben sich durchgesetzt

Glaubt Röttgen tatsächlich, dass er mit dieser „was keiner sieht passiert nicht“-Masche durch kommt? Der hält das Volk anscheinend für dämlicher als die Lebensformen auf seinem  Duschvorhang. Ich schätze mal, dass die Nähe des Norbert Röttgen (der 2007 Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Deutschen Industrie werden) die Nähe zur Industrie so gar nicht gut tut. Der verarscht uns auf eine direkte Art, wie es sonst nur Industriebosse direkt wagen.

Wer Datenkraken hasst, sollte sich spätestens jetzt bei Twitter abmelden

Wie verdient Twitter eigentlich Geld? Das Geld „verdient“ wird, sollte jedem klar sein, denn allein die technische Infrastruktur liegt kostenseitig jenseits der Definition „Hobby“.

Nachdem Twitter bereits im November 2010 eine Kooperation mit Gnip einging

Twitter, Facebook, and dozens more sources come in our social media API. Write just one parser since everything comes in one format. We handle social data delivery so you can focus on building your product.

kommt nun der zweite Schlag, der gemeinsam mit Mediasift umgesetzt wird:

Soeben hat Twitter ein weiteres Arrangement verkündet. Das Unternehmen Mediasift will seinen Kunden Zugriff auf alle Daten verkaufen – dieser Zugang heißt dann Firehose, Feuerwehrschlauch. Allerdings darf der Interessent die Daten nicht selbst auswerten, sondern bekommt sie sortiert nach einer von ihm formulierten Anfrage. Der Preis richtet sich nach den Suchkriterien.

Quelle Zeit.

Bei Readwriteweb gibt es interessante Informationen darüber, auf was die Datensammler so alles Zugriff haben.

Während ich mir wie ein Don Quijote vorkomme, als so ungefähr der Letzte in meinem Umfeld, der keinen Facebookaccount hat, stelle ich fest, dass ich mit Twitter meine Daten genau so gnadenlos freizügig offenbare. Naja, nicht ganz. Denn es gibt Dinge, die verrate ich höchsten persönlich bei einem Bier o.Ä.. Bereiche meines Lebens, die das Netz so gar nichts angehen. Es gibt ohnehin schon viel zu viel – nicht nur – von mir im Netz zu recherchieren.

Sollten die Piraten mal den Weg der FDP gehen, werde ich violett

Nee echt jetzt. Ich finde das toll. Anstelle mich im Alter in Beige, Sand und Brauntönen to kleiden, schliesse ich mich den Violetten (für eine spirituelle Politik) an. Dank Twitter wurde ich auf sie aufmerksam und wie ernst zu nehmen diese Partei ist, kann man aus den Titeln der Mitglieder ablesen:

  • Landesvorsitzender + Equipment Manager (Trägt den Tapeziertisch zu den Werbeveranstaltungen)
  • Landessekretärin + Conflict Management (Hat alle lieb und gibt manchmal einen Saft aus)
  • Landesschatzmeisterin + Office Services (Das ist ein Scheissjob, den veräppel ich nicht!)
  • Landesbeisitzer + Economic Affairs (Sabbert und spuckt nicht beim sprechen, darf mit Interessenten kommunizieren)
  • Landesbeisitzerin + Research (Warum nur umgeben wir uns mit seltsamen Menschen?)
  • Landesbeisitzer + Discussion Leader (Der Inhaber der Gesprächskerze)
  • Landesbeisitzer + Media Affairs und Justice (bezahlt die Straftickets und holt die Bild vom Kiosk)
  • Landesbeisitzer + Catering Manager (Zuständig für die Butterstullen)

Liebe Hamburger Violetten, ich habe nicht gegen euch persönlich oder gegen eure Partei. Wer sich allerdings mit solch hochtrabenden und gleichsam hahnebüchenen Titeln schmückt, hat entweder einen an der Waffel, leidet unter Minderwertigkeitskomplexen oder…. Ja, was ist denn bei euch der Grund für diese Titelgeilheit? Habt ihr die unter stetem abkichern im Rausch des vergorenen Bachblütenbrandes ausgedacht? Wer sich für euch interessiert und diese Titel liest, wendet sich unter irrem Gekicher ab – oder verbloggt es unter „Das darf doch nicht wahr sein“