Gemäß Grundversorgungsauftrag haben die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland die Aufgabe die Grundversorgung der Bevölkerung mit Informationen sicher zu stellen. Das dieses – systembedingt – den Betreibern der ausschließlich „marktwirtschaftlich aufgestellten“ Medien nicht in den Kram passt ist selbstverständlich.
Was sich aber jetzt gerade zwischen Springer und ARD anbahnt zaubert mir ein Grinsen auf die Stirn (Quelle: Welt):
Die ARD hat ein kostenloses App, eine Software für das iPhone von Apple, angekündigt. Die Axel Springer AG kritisiert das als Marktverzerrung: Es gehöre nicht zum Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, kostenlose Applets zur Verfügung zu stellen.
Der Stein des Anstoßes ist eine (kostenfreie!) Applikation mit welcher IPhone-Nutzer direkt auf Tagesschau-Inhalte zugreifen können. Ein Schelm, wer sich daran erinnert dass der Springer-Verlag gerade frisch eine Applikation auf den Verkaufs(!)markt brachte mittels derer iPhone-User kostenpflichtig Inhalte der BILD-Zeitung präsentiert bekommen. Der Kommentar der ARD ist erfrischend:
„Mehrere Hunderttausend iPhone-Nutzer dürfen von uns erwarten, dass wir sie auch unterwegs mit seriösen Nachrichten versorgen“, sagte Gniffke. Noch im ersten Quartal 2010 soll Tagesschau.de für mobile User abrufbar sein. (Hervorhebung von mir)
Der Springerverlag kontert:
Die privaten Verlage, darunter auch unser Haus, versuchen derzeit, Qualitätsjournalismus im Netz durch den Aufbau von Bezahlmodellen zu finanzieren mit dem Ziel, die Geschäftsgrundlage für Qualitätsjournalismus in der digitalen Zukunft zu sichern und auch dauerhaft Meinungsvielfalt zu gewährleisten.“(Hervorhebung von mir)
Sorry, aber wenn ich nach Springer und Tagesschau in Sachen Qualität befragt werde, so ist die Antwort deutlich und jedem meiner Leser bekannt. Das einzige was man in der Bild MEISTENS glauben darf, ist doch der Preis. Selbst beim Datum kann man sich nicht sicher sein (Nachtausgabe..)
Liebe iPhone-Nutzer: Eure App bezahle ich gern mit meinen GEZ-Gebühren