Auch Telefonica/o2 und Hansenet verarschen ihre Kunden

Nachdem ich mich gerade kotzend von Vodafon abwende wird mir jetzt mitgeteilt: Hansenet ist eine tolle Sache – seit die von Telefonica gekauft wurden verarschen die ihre Kunden auch. Was ist passiert:
Als Kunde des Telekommunikationsdienstleisters Hansenet Telekommunikation GmbH wurde ich per Briefpost (Eingang Freitag 26.03.2010) darüber informiert, dass die Hansenet Telekommunikation GmbH (Alice) seit dem 16.02.2010 Teil des Telefonica Konzerns ist. Soweit so gut.
In selben Schreiben wird mir mitgeteilt/versprochen:
„Zum Start der Partnerschaft schenken Ihnen Alice und o2 ein Gratis o2 Prepaid Surfstick inklusive 5 Tage Internet Dayflat (Informationen hierzu finden Sie auf dem beiliegenden Gutschein). Lösen Sie Ihren Geschenk-Gutschein einfach im nächsten o2 Shop ein und nutzen Sie Gelegenheit, um sich ganz unverbindlich über die vielfältigen Handy-Modelle und Tarife von o2 zu informieren.“
Der beiliegende Gutschein bestätigt die gemachten Angaben, ist namentlich ausgestellt und weist auf einen o2-Shop in der Nähe hin. Allerdings hat der Gutschein eine Einschränkung und auf der kann man lesen:
„Bitte beachten Sie, dass es nur eine begrenzte Anzahl an kostenlosen o2 Prepaid Surfsticks zur Verfügung steht. Sobald diese vergriffen sind, gilt der Preis von 39,99€“
Heute, am Samstag den 27.03.2010 (einen Tag nach Posteingang!) wurde mir in dem für mich „zuständigen“ o2 Shop mitgeteilt, dass die Surfsticks bereits seit gestern (26.03.2010) Mittag  vergriffen sind.
Ich frage mich, ob eine Aktion die mittels Briefpost beworben wird nicht wenigstens am Tage nach der Postzustellung noch verfügbar sein muss, oder ob hier ein Fall für die Verbraucherzentrale wegen Lockvogelwerbung und Verbrauchertäuschung vorliegt. Wie soll ein berufstätiger Mensch ein Angebot wahr nehmen, dass bereits in dem Moment an dem man die Information über das Angebot aus dem Briefkasten holt, vergriffen ist.
Gibt es in diesem unseren Lande kein Unternehmen mehr, dass mit seinen Kunden einigermaßen respektvoll umgeht? Wo Versprechen eingehalten werden und man das Gefühl hat ernst genommen zu werden?

Der Fall Kachelmann scheint den Medien wie gerufen zu kommen

Gerade lese ich in der Süddeutschen einen Artikel über die Missachtung des „Fall Kachelmann“ bei der ARD

Darf über Vorwürfe gegen Jörg Kachelmann berichtet werden? Die ARD-Praxis des Verschweigens gerät in die Kritik.

„Die ARD-Praxis des Verschweigens“. Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen und ein paar Folgefragen stellen:

  • Berichtet die BILD über jede Kritik des Presserates an ihrem Blatt? Muss sie dieses?
  • Berichtet die Zeit über die Krankheit des Ex-Bundeskanzlers Helmut Schmidt (der schliesslich Mitherausgeber ist)
  • etc.
  • pp.

MUSS ein Medium über alles berichten? Werde ich hier im Blog auch schreiben müssen, wenn ich mal betrunken bin?

Kein Medium MUSS informieren. Mir ist bewusst, dass Nichtinformieren auch eine Form der Manipulation sein kann. Dieses wird aber nur zu einem Treffer, wenn Informationen exklusiv vorliegen. Wenn Informationen so breit herum sind wie in diesem Fall, so würde ICH den alten Leitsatz gelten lassen: „Niemand muss sich selbst belasten“. Und da Kachelmann ein Auftragnehmer der ARD ist, tut die ARD eventuell sogar gut daran, einen Geschäftspartner eben NICHT vorzuverurteilen, wie es der gesammelte Pressewald gerade tut.

Was passieren kann, musste  Herr Türck erleben. Dem hat keine schreibende Sau einen Teil seines Zeilenhonorars als Schmerzensgeld überwiesen. Der wurde totgeschrieben und dann von der Journaille ausgespuckt.

Aber noch eine Facette spielt da eventuell mit hinein: Der alte Kampf der Standardmedien gegen die Öffentlich-Rechtlichen. Da kann man doch mal gegen die ARD keilen – dann druff.

Nur meine Meinung….

Das Alter, das Ego und die Profilierung

Allerortens wird es uns vorgemacht: Nur wer seinen Namen in den Medien lesen kann, der ist etwas. Was er aber ist, wird uns als Information vorenthalten. Denn im Zweifelsfall ist er der Depp.

Manchmal schlägt das Leben tatsächlich seltsame Kapriolen. Am Freitag meldet sich ein Pressevertreter bei mir und fragt mich nach einem Frankfurter Rechenzentrum aus, bei dem Teile des „Waledac“-Netzes gehostet sein sollten. Das „darf ich Sie namentlich zitieren“ wurde von mir großzügig abgelehnt. Natürlich schmeichelt es, wenn man in „gewissen Kreisen“ als gut unterrichtet gilt. Aber muss das unbedingt in die Medien? Was hätte ich davon? Höchstens ein aufgeblasenes Ego – aber ich gebe zu: Vor 20-30 Jahren dachte ich da anders.

Ich kenne Menschen (die ich hier namentlich GANZ sicher nicht erwähnen würde), die sich fast ausschließlich über ihre Medienpräsenz definieren. Mr. Wichtig (ja, ich kenne Mr. Wichtig, meine Tochter hat ihm vor Jahren die Weihnachtsbotschaft vor seiner Belegschaft versaut *kicher*) geht damit hausieren, dass er sich medial einen Namen gemacht hat. Andere machten sich den Namen fachlich. Was aber bringt es einem, den Namen in den Medien zu lesen, wer braucht mediale Präsenz? Schauspieler sowie Politiker und „Spendensammler“.  Ein Anliegen vertritt sich über die Sache selbst.  Mir sind Menschen oftmals suspekt, die sich wie Kim „Kimble“ Schmitz über eine Pressemappe herausputzen.

Witzigerweise kam gerade mein Chef in mein Büro und erklärte: „Da war eben ein Anruf, der NDR sucht Leute für ein Interview wegen Marktmacht von Google etc, das Aigner-Thema. Willst Du das nicht machen?“ *kicher* Nein, dass will ich nicht. Ich werde nachher schön Zuhause sitzen und mich auf einen ruhigen Abend freuen. Cash und Barbara hatten auch schon abgewunken. Ich grüsse also Don Alphonso und erkläre: „In unseren Kreisen macht man eher einen Bogen um die Medien“.