„Asozial“ ist das Wort, dass mir zu unserer Regierung einfällt

Gesundheitsreform heisst bei uns: Preise anheben. Insofern rechne ich damit, dass die Mineralöffirmen zu Beginn der Ferienzeit wieder die Preise reformieren. Aber unsere Regierung reformiert noch an anderen Stellen. So wird  zum Beispiel im  Bereich Soziales und Familie wird bei den Ärmsten und den Kindern (über das Elterngeld) gespart. Und auch das Außenministerium reformiert gerade prächtig:

So will das Auswärtige Amt im Bereich humanitäre Maßnahmen, Förderung von Menschenrechten, Krisenprävention und bei Rüstungskontrolle insgesamt 88 Millionen Euro im Vergleich zu 2010 einsparen. Dies entspricht fast vollständig den zu erbringenden 96 Millionen Euro, die das Finanzministerium vom Gesamthaushalt in Höhe von knapp 3,2 Milliarden Euro eingefordert hat.

schreibt die TAZ. Logo, wenn unsere eigenen Polizeibehörden unter der Kritik von Amnesty International stehen, brauchen wir nicht für Menschenrechte im Ausland Geld aufzubringen. Blöd nur, dass diese Einsparungen nicht genutzt werden um deutschen Polizisten Namensschilder zu geben oder Prügelpolizisten zur Rechenschaft zu ziehen.

Für Krisenprävention und Rüstungskontrolle Geld auszugeben ist ohnehin kontraproduktiv bis schwachsinnig. Schliesslich ist Deutschlands Industrie GANZ weit vorn dabei an den Krisen und Waffengeschäften zu verdienen. „Wachstum durch Export“ nennt man das. Schön die Krisen anheizen, es geht um Arbeitsplätze in Deutschland – was schert uns das Leben der Menschen in Krisengebieten? Hauptsache die Aktienkurse der Waffenhändler stimmen und die Lobbyisten der Waffenhändler laden die Herren Politiker weiterhin in die netten Restaurants ein.

Diese Selbstgefälligkeit und diese „Transparenz der Frechheit“ verursacht mir einen Brechreiz.

Ist der „Bild-Dieckmann“ bei der Telekom ein Jedermann?

WENN der Bild Chef Kai Dieckmann für die Telekom ein Mensch wie jeder andere wäre, dann wäre jetzt ein Parkplatz für einen Neuwagen frei geworden:

Weil „Bild“-Chef Kai Diekmann im Marokko-Urlaub sein Blog bearbeitete, verlangt die Telekom 42.000 Euro Roaming-Gebühren von ihm. Prompt bat er Telekom-Boss Obermann um Hilfe. (TAZ)

Einem normalen Mitteleuropäer würde an der Stelle ganz sicher das Fell über die Ohren gezogen werden. Das wäre ein Auftrag für “Seiler und Kollegen”, aber doch nicht wenn die Herren Großverdiener gegeneinander antreten. Da wird der Herr Dieckmann GANZ sicher diese Forderung erlassen werden – die Telekom will  keine schlechte Presse a’la

Vermutlich finden der Telekom-Vorstandsvorsitzende und der „Bild“-Chef ein Gentlemen’s Agreement zur unbezahlten Rechnung des prominenten Kunden – wenn nicht, darf man sich schon jetzt auf einen „Bild“-Titel freuen: „Gerda P. in der Schuldenfalle: Die Roaming-Abzocke der Telekom“.

Ich wette soweit wird es nicht kommen, hält wer dagegen?

Es ist doch echt zu kübeln. Wenn Hans Dampf mal Roaming-Gebühren von 1.000€ verursacht, wird er diese bezahlen. GANZ sicher. Eine Armee von Anwälten steht hinter der Telekom und treibt ein. Dass Dieckmann bezahlt hat, glaube ich erst, wenn ich den Posten auf seiner Steuererklärung sehe (Abbuchung auf dem Kontoauszug zählt nicht, die kann man zurück fordern!)

Argumente gegen die Telekom? „Seiler und Kollegen“!

Wenn man dabei ist Gründe GEGEN eine Geschäftsbeziehung mit der Deutschen Telekom zu finden, ist die Anwaltskanzlei „Seiler und Kollegen“ ganz gewiss auf einem der vorderen Plätze zu finden.

Allein die Google-Suche nach „Seiler und Kollegen“ fördert so einiges Material über die Geschäftsgebaren dieser Anwaltskanzlei, die praktischerweise gleich in einem Gebäude mit der Telekom in der Eppelheimer Straße 13 in Heidelberg sitzt, zutage. Ich mag hier nicht all zu viel posten, aber Leute – mit was man da konfrontiert wird, schlägt dem Fass echt den Boden aus. Forderungen, die im Archiv einstauben, damit man Zinsen fakturieren kann. Bearbeitungs(Anwaltsgebühren), über deren Höhe man erst informiert wird, wenn man der Meinung ist die Forderung wäre abgegolten (auch hier wieder mit Verzinsung…)…

Auch stolpert man z.B. über solche Aussagen:

Wenn ein Kunde der Deutschen Telekom AG dauerhaft seine Rechnung schuldig bleibt, erhält er früher oder später eine Zahlungsaufforderung der Rechtsanwälte Seiler und Kollegen. Scheinbar liegt aber nicht allen Forderungen der Heidelberger Kanzlei ein berechtigter Anspruch zu Grunde. Sie weisen zu Recht darauf hin, dass sich in diversen Foren im Internet entsprechende Berichte finden; auch in der Presse und im Fernsehen is hierüber bereits berichtet worden. Dabei ist zum Teil die Rede von „unnachgiebiger Härte“, durch die die „Betroffenen einschüchtert“ und „zu Angstraten verleitet“ werden. Beschwerden bei der Deutschen Telekom bleiben regelmäßig ohne Erfolg; man erhält noch nicht einmal eine Rückantwort.

Die zuständige Rechtsanwaltskammer ist bereits mehrfach eingeschaltet worden, hat jedoch meines Wissens nach in der Vergangenheit nichts erreichen können. Das Vorgehen der Kanzlei ist im Ergebnis wohl weder standes- noch strafrechtlich zu beanstanden. Man mag es als Rechtsanwalt bedauern, dass Berufskollegen auf diese Art und Weise ihren Lebensunterhalt bestreiten und als Verbraucher kann man sicher auch am Geschäftsgebahren der Deutschen Telekom zweifeln; ändern wird dies vorausichtlich jedoch nichts.

Ja, so kann sich halt jeder aussuchen wie er sein Geld verdient. Manche eben so, und andere anders. Gravenreuth ist ja auch lange Zeit sehr gut durchs Leben gekommen – bis er dann übertrieb. Ich möchte nicht wissen wie viele menschen zehntausende von Euros an unberechtigten Forderungen und überzogenen Gebühren an diese Kanzlei abführen. Schlicht aus Angst vor „mächtigen Anwälten“.

Auch WISO berichtete bereits über diese Kanzlei – der Titel der Sendung war bezeichnender Weise „Kanzlei des Grauens“:


Kanzlei des Grauens „Seiler & Kollegen“ – MyVideo