Bedingungsloses Grundeinkommen für „Bessergestellte“

Don Alphonso schreibt in der FAZ eine schöne Geschichte über das Grundeinkommen, dass der Steuerzahler (der Staat) der sogenannten besseren Gesellschaft schon heute zukommen lässt. Don Alphonso schafft es wieder einmal über seine ihm sehr eigene Art beide Seiten der Medaille kritisch zu beleuchten. Ich möchte hier nur ein paar Zitate zum anfüttern liegen lassen, lest am besten den ganzen Artikel.

Ich muss niemanden da draussen über die Schönheit der Kunst belehren, ich kann mich bei den Portraits der Adligen über deren Luxus erfreuen, selbst wenn dafür ganze Dörfer verhungerten, und ich kann im Schlossgarten stehen und laut lachen über die Idioten, die mir das mit ihren Steuern finanzieren. Vorgestern war ich in einem anderen Museum, am Wochenende besuche ich zwei klassische Konzerte, ich zahle angesichts der Kosten lächerliche Beträge und kann mit Verachtung auf das dumme Pack hinunterschauen, das zum vollen Preis Popkultur für seinen iPad kauft. Der ist natürlich kein Grundeinkommen.

Ist doch schön formuliert. EMI geht pleite – auch wenn Tausende von Jugendlichen  ihr Taschengeld opfern, wohingegen eine Staatsoper mit Staatsgelder gepampert wird, dass es eine Freude ist. OK, ich will nicht verschweigen, dass der Luxus der Kultur es auch ein meinen Augen wert ist gesponsort zu werden. Was wäre, wenn das Leben nur noch aus Bohlen und Lady Gaga bestehen würde?

Dass man überhaupt erst so weit gekommen ist, dass man Abitur hat, und lange an den Universitäten sein konnte, ist auch so ein Grundeinkommen der besseren Kreise, das bedingungslos gewährt wird. Niemand zwingt einen zu einem öden Studium, man kann herumprobieren und sich an sinnlosen Orchideenfächern erfreuen, wenn jene, die nur auf der Hauptschule waren, schon seit Jahren auf dem Bau Steuern bezahlen.

Auch hier haut Rainer Meyer (der Geburtsname von Don Alphono) wieder Wahrheiten in die Tasten. Meyer hat – in meinen Augen – einen sehr klaren Blick. Er vermag es zu differenzieren, wo andere nur eine schwammige Masse vor sich vermuten – er sieht Zusammenhänge, die verborgen scheinen (und es auch bewusst werden!). Nur die „besseren Kreise“ können es sich erlauben ihre Kinder wirklich studieren zu lassen. BAFÖG? Für den Popo (fast hätte ich hier das Wort mit A. geschrieben – das passt aber nicht in das Umfeld des Don Alphonso..). Hat die geneigte Zielgruppe  Kinder die studieren? Können diese Kinder auch mal ein Semester hinten dran hängen? Nie werde ich den grossen Spruch eines Bekannten vergessen: „Ich habe doch nicht 9 Jahre Informatik studiert um diesen Scheiss hier zu machen“. Ja, er konnte es sich finanziell erlauben. Mit eigener Wohnung und ohne nebenbei im Copy-Shop „anschaffen“ zu gehen. Gesegnetes Elternhaus, welches dies ermöglichte. Ob gleiches auch für die Kinder einer Hartz-IV Familie gilt? Gleiches Bedingungen für alle? Fürn Arsch (UUps, nun habe ich es doch gesagt.)

Don Alphonso, ich verneige wieder einmal mein weis(s)es Haupt vor dir.

Reifenhersteller Continental und soziale Globalisierung

Jeder der sich mit der heutigen Arbeitsmarktproblematik beschäftigt weiss, dass der mobile und flexible Arbeitnehmer gefordert ist. Ein schönes Beispiel warum diese beiden Attribute gefordert sind liefert der Reifenhersteller Continental

Gegen den großen Widerstand der Beschäftigten hat der Reifenhersteller Continental sein Werk im französischen Clairoix geschlossen um Überkapazitäten abzubauen. Jetzt bietet der Konzern den Entlassenen Ersatzarbeitsplätze an: Im weit entfernten Tunesien und obendrein zu einem Hungerlohn. (Welt)

Ich finde das Angebot nur fair. Schliesslich haben tausende von Gastarbeitern in fremden Längern geschafft und jeden Monat einen Teil des Geldes nach Hause geschickt, damit die Familie leben kann. Warum sollte man also nicht für und mit Conti nach Tunesien gehen?

Der deutsche Reifenhersteller Continental hat in Frankreich entlassenen Beschäftigten vorgeschlagen, für 137 Euro monatlich in Tunesien weiterzuarbeiten.

Tunesien wird schon nicht so teuer sein. Da kommt man bestimmt mit 87€ im Monat aus und kann jeden Monat 50€ nach Hause schicken, damit die Familie davon ihren Lebensunterhalt bestreitet.

Darf man nun Continental-Reifen einfach so aus Protest zerstechen oder anzünden?

Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH & Co. KG

Hiermit untersage ich Ihnen – der Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH & Co. KG – mir Werbung jeglicher Art zukommen zu lassen.
Dazu zählen insbesondere, aber nicht ausschliesslich:
– Anrufe
– Briefpost
– Postwurfsendungen
– Besuche durch Vertriebsmitarbeiter

Sorry, aber nur weil diese seltsame Firma UNBEDINGT an die Börse will und es in den Papieren so unglaublich toll aussieht, wenn man gerade „boomende“ Kundenzahl hat, ist das doch kein Grund mir so massiv auf die XYZ zu gehen? Oder ist es für den eigenen Profit erlaubt seine Umwelt zu terrorisieren?

Dass mindestens alle zwei Wochen Papiermüll dieser Firma im Briefkasten liegt, ist als massive Umweltverschmutzung und Raubbau an der Natur zur Kenntnis genommen. Dieser stete Telefonterror geht mir dann aber irgendwann doch gegen den Strich. Sollte jemand die Privattelefonnummern eines der Geschäftsführer (Dr. Adrian v. Hammerstein, Erik Adams, Dr. Manuel Cubero del Castillo-Olivares, Paul Thomason) haben, so würde ich es mich sehr freuen, wenn mir diese zur Verfügung gestellt werden könnten. ZU gern würde ich die Familien der Herren Abend gegen 20:00 darüber informieren, dass ich an KEINER Werbung interessiert bin. Wenn man da noch ein paar Nachahmer finden würde,  wäre der Telefonspam durch die „Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH & Co. KG“ sicher bald Vergangenheit.