Welcher Idiot zahlt die Brennelementesteuer?

Sorry lieber Leser, aber ich fürchte ich komme nicht umhin Dich genau so wie mich als Idioten zu bezeichnen, denn die Brennelementesteuer wird als Belastung die Einnahmen der Konzerne mindern, was wiederum zu niedrigeren Unternehmenssteuern führen wird.

Da aber die Produktpreise typischerweise vor den Details wie Steuerlastminderung errechnet werden, muss – rein kaufmännisch! – der Produktpreis netürlich angehoben werden.

Am Ende wird es dazu kommen, dass Du und ich höhere Strompreise bezahlen werden (denke an meine Worte!) und es nur 4 Gewinner geben wird:

  1. Die Aktionäre, die sich jetzt schon über steigende Kurse freuen
  2. Die Manager, die aufgrund der besseren Ertragslage höhere Gehälter/Boni erhalten
  3. Die Lobbyisten, die aufgrund des überragenden Erfolges sicher auch Boni kassieren dürfen
  4. Last but not least die Politiker, die wie schicke Posten im Vorstand und Aufsichtsrat bekommen werden, wenn die politische Karriere lahmt

Nur einer ist der Idiot: Der Verbraucher – also Du und ich.

Wenn der Spiegel Frau Merkel mit den Worten:

Merkel pries den getroffenen Beschluss als „Revolution in der Energieversorgung“.

würde ich gern bei dem Wort „Revolution“ wissend nicken, aber leider passiert ja nix. Bemerkenswerte 65.000 Menschen demonstrierten am Wochenende in Stuttgart gegen den Bundesbahnwahnsinn, aber ändert sich wirklich etwas? Oder sind es nur kleine Bröckchen, die dem Volkszorn zur Beruhigung hingeworfen werden? Und wenn sich die Volksseele sich dann etwas beruhigt hat, wird man komplett beschissen? Warum werden über Hunderttausend Menschen ignoriert, die im April 2010 gegen Atomstrom demonstriert haben? Weil wir – die Menschen, Bürger und Wählern sowohl der Wirtschaft als auch den Politikern eigentlich scheissegal sind.

Merkel kann ja auch lügenbehaupten:

Die Energieversorgung Deutschlands werde „damit die umweltfreundlichste und effizienteste weltweit“.

ohne auch nur ein ansatzweise tragfähiges Konzept für die Endlagerung zu besitzen. Und den Satz

Man habe nun einen Fahrplan, um das „Zeitalter der erneuerbaren Energien möglichst schnell zu erreichen“.

würde ich der brandenburgischen Händchenformerin gern um die Ohren schlagen, denn da wurde kein „Fahrplan erstellt“, sondern es wurde eine planmässige Verzögerung eingebaut.

Deutsche Bahn AG entwickelt sich zum Globalisierungsgegner

Früher hiess es Spass mit der Telekom, heute kann man auch mit der Bundesbahn sehr viel „Spass“ haben. Mit meiner Prinzessin machte ich mich heute – schon vor Arbeitsbeginn – auf das Outlet der Deutschen Bundesbahn (vulgo Bahnhof) aufzusuchen. Zweck des Höflichkeitsbesuches: Käuflicher Erwerb zweier <b>internationaler</b> Bahntickets. Auf das International muss man gesondert hinweisen, denn es ist das Salz in der Suppe.

Wer sich wundert, warum das Onlineportal der Bahn bei internationalen Reisen nur lapidar „Gesamtpreis nicht ermittelbar“ ausgibt, wird bei Besuch des Onlineverkaufes feststellen: Das ist Standard. Die – sehr freundliche – Fahrkartenfachverläuferin sucht die Stecke raus – druckt den Fahrplan und fängt dann an (immer mit Kontrollblick auf den Ausdruck) die Verfügbarkeiten und Preise zu checken.

Wenn dann die gewählte Verbindung nicht verfügbar ist – zurück zum „Suche der Strecke“ -> Neuer Ausdruck.

Würden internationale Flugreisen (inklusive umsteigen und Wechsel der Fluglinie) ähnlich aufwendig sein, wäre das Thema Globalisierung vom Tisch.

Achso: Ende vom Lied. Die Dame konnte uns NICHT wirklich helfen, da die von ihr ermittelten Preise deutlich von den Onlinepreisen abwichen, entschieden wir uns nun entweder zu fliegen, mit dem PKW zu fahren oder gar zu Fuß zu gehen, aber sicher nicht mit der Bundesbahn international zu buchen.

Die Zuverlässigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel

Wer mein Blog liest – oder mich sogar persönlich kennt/ertragen muss, weiss, dass ich seit knapp 4 Monaten in Sachen Arbeitsplatzerreichung vom Moped auf die öffentlichen Verkehrsmittel umgestiegen bin (meine Prinzessin hat eigentlich schuld – aber das ist eine andere Geschichte …).

Eine alte Volksweisheit sagt ja: Wenn einer eine Reise tut, dann kann er ‚was erleben“. Dies trift insbesondere auf den öffentlichen Nahverkehr, speziell auf Busse zu. Die Hambuger Buslinien haben eigentlich recht einfache Fahrpläne – typischerweise fahren die Busse im Berufsverkehr alle 10 Minuten. Natürlich kommt es – gerade im Berufsverkehr – dazu, dass sich ein Bus einmal verspätet. Gründe dafür gibt es mehrere. So kann die Müllabfuhr, Lieferverkehr,  oder auch „zweite Reihe Parker“ schon einmal dafür sorgen, dass ein einzelner (!) Bus sich verspätet.

Auch verschieben sich ALLE Abfahrzeiten – abhängig von der Entfernung der Einsatzhaltestelle – im Berufsverkehr. oder bei temporären Baustellen,  strassenverkehrsbedingt etwas nach hinten. Dies liegt daran, dass eine Referenzzeit genommen wird, die ein Bus zwischen den Haltestellen benötigt (inkl. Ein- und Aussteigehalt, sowie eventueller Kassiertätigkeit). In den Stosszeiten wird das Fahrzeug nun aber länger brauchen, weil eben eher noch ein Fahrkarte gelöst wird, oder auch der normale Berufsverkehr für etwas längere Fahrzeiten sorgt. Dieses Delay sorgt typischerweise dafür, dass die An- und Abfahrtszeit ALLER Busse sich etwas nach hinten verschiebt. Die Busfrequenz an der Bushaltestelle sollte in diesem Problemfall weiterhin konstant bei den im Fahrplan angegebenen 10 Minuten (+/- 1-2 Minuten) liegen.

Nun ist es mir gestern wieder passiert, dass ich auf einen Bus, der alle 10 Minuten fahren soll, eine geschlagene viertel Stunde warten musste. Dann alerdings erschienen 2 Busse derselben Buslinie direkt hintereinander an der Haltestelle, an der ich – im leichten Schneeregen – mit ca. 20 anderen potentiellen Fahrgästen wartete. Dem Gesetz der Sitzplatzwahrscheinlichkeit folgend, stieg ich in den zweiten Bus, der auch – erwartungsgemäss – ziemlich leer war.

Technikfreak wie ich bin, kenne ich mich ein wenig mit den Displays der Fahrkartenautomaten in den moderenen Bussen aus und weiss, dass in dem Display dieses gerätes abgelesen werden kann, wieviel Verspätung der Bus hat. Das ganze funktioniert mittels Streckenplan und Positioning-System. Das System weiss stets wann es wo zu sein hat und wo sich der Bus gerade befindet. Für diejenige, die im Grossraum Hamburg mit Bussen unterwegs sind (oder die, deren ÖPNV Busautomaten gleichen Musters einsetzt): In dem zweizeiligen Display wird – im Standardmodus – in der oberen Zeile, ganz rechts die Delay-Zeit angezeigt.

Zurück zum Thema: Ein Blick auf eben dieses Display zeigte mir, dass „mein Bus“ ein MINUS von 2 Minuten hatte. Dies bedeutet, dass dieser Bus zwei Minuten zu früh fuhr. Der Bordcomputer zeiugt dieses nicht nur mir – dem Fahrgast – sondern vor allem auch dem Busfahrer deutlich an.

Was ist daran böse, wenn ein Bus zu früh fährt?

  1. Etwaige Fahrgäste, die „pünktlich“ an der Bushaltestelle erscheinen, sehen nur noch die Rücklichter. Was dazu führt, dass
  2. der nächste Bus mehr Fahrgäste mitnehmen muss (Warteschlange 10 Minuten -> 12 Minuten) und damit typischerweise auch ein Verspätung erarbeitet

Ich will damit nicht alle Busfahrer „bashen“. Sie haben einen Job, um den ich sie nicht beneide. Schichtdienstarbeit – inkl. Wochenend- und Nachtarbeit mit – teilweise – unfreundlichen Fahrgästen, stets auf Achse, wahscheinlich irgendwann Rückenprobleme, warm/kalt im Winter (Tür auf / Heizung). Dennoch möchte ich so manchem Bussfahrer mal gehörig meine Meinung blasen, weil wegen seiner Unpünktlichkeit (wir reden hier ausschliesslich über zu frühes fahren, nicht über „umständehalber“ erarbeitete Verspätung) stehengelassene Fahrgäste ihre Anschlusslinien nicht bekommen und auch anstelle von höchstens 9,99 Minuten auf einmal eine Viertelstunde im Schneeregen stehen müssen.

Wenn wir schon mal beim Frustablassen sind: Wieso schafft man es am Bahnhof Harburg-Rathaus eigentlich NIE etwas anderes zu sehen als die Rückleuchten des Busses, den man eigentlich nutzen möchte? Warum wartet der Bus nicht auf die Fahrgäste, die mit der S-Bahn ankommen, so dass man eine durschnittliche Wartezeit von 6-8 Minuten hat. Nach meinem Verständnis sollten die Busse – im abendlichen Berufsverkehr – die mit den Bahnen  ankommenden Fahrgäste „lokal verteilen“. Aber da hat die HHA seit Jahren ein Problem mit der Feinabstimmung.