Die wahren Schmarotzer: Selbstständige, die direkt oder indirekt HARTZ IV beziehen

Wieder einmal ist HARTZ-IV ein Thema. Diesmal wird nicht auf die (meist unverschuldet!) Arbeitslosen eingeprügelt, sondern die Dresche geht in eine (zumindest teilweise) berechtigte Ecke:

In der Bundesagentur für Arbeit wächst die Sorge vor einem Missbrauch des Sozialstaats: Laut „Süddeutscher Zeitung“ stocken immer mehr Selbständige ihre Einkünfte mit Hartz IV auf.

Quelle: Spiegel. Bevor man alle über einen Kamm schert, muss man diejenigen Bezieher herausrechnen, die mittels der Selbstständigkeit versuchen aus dem Hartz-IV Bezug auszubrechen. Dass diese (wenn ich es recht entsinne) ein halbes Jahr von der Gesellschaft stabilisierend gefördert werden: Stehe ich hinter. Wenn diese Menschen dadurch den Absprung schaffen – gut gemacht.

Wenn ich aber lese:

Demnach tauchen in den Jobcentern sogar Firmeninhaber mit mehreren Mitarbeitern auf und beantragen Hartz IV – teils mit Erfolg.

platzt mir der Kamm. Denn es ist doch wohl davon auszugehen, dass dann entweder auch die Mitarbeiter nur einen Hungerlohn beziehen und aufgestockt werden müssen, oder der Betreiber des Unternehmens ist ein betrügerischer …..

Denn abgesehen davon, dass diese Aasgeier den Staat durch teilweise gefälschte/“geschönte“ Bilanzen betrügen, darf man wohl auch davon ausgehen, dass sie zu Dumpingpreisen versuchen bereits bestehende Gewerbe zu unterbieten und damit für eine Ausbreitung des sozialen Ungleichgewichts verantwortlich sind.

Und von den Steuerbetrügern auf Vorstandsposten will ich gar nicht reden. Verdammt, wieso lassen wir ehrliche Menschen uns soviel von den Schmarotzern der Gesellschaft gefallen?

Tränen im Pelz und der rote Schal. Eine missverstandene, unglückliche Milliardärin

Im Spiegel ist ein wunderschönes Interview mit der Frau Maria-Elisabeth Schaeffler, ihr wisst schon, die Milliardärin, die sich mit dem Continental-Deal so verhoben hat.

Unser Unternehmen ist – wie viele andere auch – in eine Situation geraten, die wir nicht allein zu verantworten haben. Es hat eine gravierende Veränderung der Weltwirtschaft gegeben, mit der keiner rechnen konnte. Diese Veränderung ist zum Teil politisch und zum Teil durch die Banken verschuldet. Insofern steht auch der Staat in einer Verantwortung.

Genau! Der Staat hat Schuld, dass sie falsche unternehmerische Entscheidungen getroffen hat. Gibt sie die in den vergangenen Jahren erworbenen Milliarden denn auch freiwillig und rücksdtandsfrei an den Staat ab? Schliesslich wurden diese Milliardenerträge ja auch durch politische Entscheidungen positiv beeinflusst!Ich hätte mich damals – als meine Selbstständigkeit an die Wand fuhr – an ein bedeutendes deutsches Unternehmen wenden sollen, weil die mir keine Aufträge mehr gaben. DIE haben Schuld. Nicht ich. *kotz* ICH hatte den Arsch in der Hose und habe den Geruch der Arge noch in der Nase, ich war „Bittsteller“ beim Staat (hatte auch auch jahrelang eingezahlt). Warum fällt es manchen Menschen nur so unglaublich schwer sich von den Pfründen der Vergangenheit zu trennen, wenn man einen Fehler gemacht hat. Manche Fehler sind eben sehr, sehr teuer und vor allem bitter.

Das gesamte Interview ist sehr lesenswert, weil an einigen Stellen entlarvend, wie einfach diese Industriellenfamilie gestrickt ist.

Warum Grossaktionäre für mich Drecksäcke sind

Wenn ich im Spiegel lese, dass der Grossinvestor Christopher Flowers, durch Verkauf  seiner Anteile an der Hypo Real Estate (HRE), Bewegung in das Debakel  marode bank bringt, freut mich das ja ein bisschen.

Aber hey, der Typ (ich schreibe jetzt hier nicht die Bezeichnungen, die mir für so ein widerlich geldgieriges Wesen, dessen Egoismus nur noch durch seine Geldgier übertroffen wird, einfallen) will für seine Aktien den doppelten Börsenwert haben:

In die Übernahme der Krisenbank Hypo Real Estate durch den Staat kommt Bewegung. Großaktionär Christopher Flowers würde seine Anteile an die Bundesregierung abgeben – zum doppelten Börsenpreis. (Quelle Spiegel)

Diese Schmarotzer sollte man man doch glatt voll gegen die Wand rennen lassen, indem man die betreffenden Firmen einfach gegen die Wand fährt und denen dann jegliche Unterstützung streicht,wenn ihre Aktien auf dem Altpapiermarkt nach Gewicht bewertet werden. Durch die Interessen der Aktionäre (Shareholdervalue) wurden in den vergangenen 20 Jahren unsagbar viele Arbeitsplätze vernichtet. Und nun – wenn die Wirtschaft durch ihre unsagbare Geldgier – zusammenbricht, wollen sie ganze Länder ausbluten lassen, indem sie sich ihre Erträge von den Steuergeldern zahlen lassen.

Ich spucke ihnen ins Gesicht!

Und nein, damit meine ich nicht die vielen Kleinanleger, die von den Banken überredet wurden, anstelle von Bundesschatzbriefen doch lieber Aktien zu kaufen. Und ja, ich werde wirklich sauer, wenn ich sowas lese.