Guckt mal jemand auf die Abwrackprämien-Uhr?

Laut Spiegel liegen bereits „41.000 Anträge auf Abwrackprämie“ vor.

Das heisst 41.000 Kraftfahrzeuge werden auf die Schnelle an den Mann/die Frau gebracht um der notleidenden KFZ-Branche zu helfen.

Ich stelle mal die freche Frage, ob diese Fahrzeuge alle ZUSÄTZLICH verkauft wurden, oder ob da nicht eine grössere Menge von Kaufentscheidungen vorgezogen wurde. Sicher ist es gut, wenn das Geld jetzt schon wieder in die Wirtschaft fliesst. Aber werden diese – vorgezogenen – Investitionen nicht in den nächsten ein bis zwei Jahren eben dieser Autoindustrie fehlen? Bis zu diesem Zeitpunkt wird man das Geld, welches man jetzt da rein geworfen hat, noch nicht wieder refinanziert haben….

Bitte schau mal einer auf die Uhr – oder mache ein kleines Kreuzchen im Kalender, damit wir später nachsehen können, wie lang es dauerte, bis sich die Autobranche wieder an den Staat wendet um Erleichterungen und/oder Kredite zu bekommen.

Merke: Ein krankes Pferd wird nicht dadurch gesund, dass man ihm das Fell bürstet

Ich bin ein Bankexperte

Zumindest, wenn nach dem Artikel der Tagesschau

Experten fordern Verstaatlichung von Banken

fordern (Hervorhhebung von mir).Schliesslich habe ich schon vorgestern erklärt, dass der Weg Banken (generell!) zu einem gewissen Prozentsatz zu verstaatlichen der richtige ist.

Allerdings bekomme ich das kotzen, wenn ich lese, dass Hilmar Kopper (ehemaliger Chef der Deutschen Bank) in dem selben Artikel erklärt:

„Man sollte angeschlagenen Banken keine Garantien geben, sondern sie verstaatlichen. Der Staat übernimmt die Institute, rekapitalisiert sie und kann sie danach wieder privatisieren. Für den Staat aber kann es sich sogar lohnen: Er kauft in der Krise und verkauft, wenn es wieder besser geht.“

Wenn man sich diese „Forderung“ mal genau durchliest, steht da folgendes: „Das Risiko der Schrottbanken soll durch den Staat (Steuerzahler) gedeckelt werden – es kann sich lohnen, aber wichtig ist erstmal, dass die anderen schwankenden Banken die Sicherheit der Staatsverschuldung geniessen“.

Denn man darf bei all der Panik nicht vergessen, dass Banken (und vor allem deren Verpflichtungen!) miteinander verwoben sind. Geht eine Bank pleite (und damit deren Anlagen) fallen auch andere Banken um. Dies wird ja gerade wunderschön vorgelebt. Die „Wackelbanken“ haben nun einfach nur Angst um den eigenen Arsch und wollen ihr „externes“ Kapital und damit ihren eigenen Börsenwert durch Steuergelder schützen.

Immer schön nach dem Motto: Gewinne privatisieren, Verluste verstaatlichen