Wenn sich Gewerkschaftsvertreter wie Bankmanager verhalten würden

„Es geht uns schlecht, wir müssen den Gürtel enger schnallen“, mit diesem Satz werden seit Jahren Einkommenskürzungen und sogar die Streichungen von Einkommen oder Einkommensbestandteilen legitimiert. Aber bitte nur für Arbeiter und kleinere Angestellte. Bei den Banken sieht das gänzlich anders aus:

Die Union will die Gehälter bei der Commerzbank deckeln – doch das Geldhaus nimmt das nicht hin: Bankchef Martin Blessing verteidigt in einem Brief an Fraktionschef Kauder die Vergütungen. Nur so sei eine schnelle Rückkehr in die Gewinnzone möglich.

schreibt der Spiegel. Verdammt! Wir hätten die Wirtschaftskrise verhindern können, wenn die Gewerkschafter nicht so feige und die Unternehmer nicht so geizig gewesen wären. Wenn man kein Geld hat, muss man fette Boni zahlen, dann klappts auch! Am besten zahlt man diese Boni von Steuergeldern, die man erhalten hat, weil das Unternehmen kurz vorm Konkurs steht. Jetzt weiss ich, was Karstadt falsch gemacht hat!

Ist Google gut, böse oder gefährlich

Die gleiche Fragestellung könnte man auf ein Messer anwenden. Dann wäre die Antwort klarer: Es kommt drauf an, was man damit macht.

Google ist – in meinen Augen – weniger gut/böse als vielmehr gefährlich. Neuerdings sortiert Google mir bei dem Dienst Google-Mail nicht nur den Spam aus dem Posteingang, nein Googlemail „erkennt“ auch die für mich wichtigen Mails und vergibt Prioritäten. Ja, Google ist soweit und glaubt zu wissen, welche Mails für mich wichtig sind. Spannend. Ein weiterer Grund den Konzern Google nicht alles von sich wissen zu lassen, oder besser: So wenig wie möglich. Da ist mir der tangentiale Mehrwert egal, wenn das grosse und ganze sehr unübersichtlich wird.

Am besten dann gleich noch Calltrack auf dem Android-Phone installiert, damit in der grossen Google-Datenbank auch im Kalender eingetragen werden kann, wann ich mit wem telefoniert habe. Wer braucht denn da noch Vorratsdatenspeicherung? Und dieses Programm wird in den Kommentaren gefeiert!

Ich persönlich halte Google aufgrund der Möglichkeiten des Konzerns für äusserst gefährlich für die Privatsphäre. Da kann Streetview ein noch so buntes Detail sein, die Masse machts. Wenn man da als User nicht auspasst, dann ist Transparenz das kleinste Problem.

Geldautomaten und Bankkaufleute

Es ist ja nicht so, dass alle Bankkaufleute verbrecherische Aktienbetrüger wären. Manche sind eigentlich recht nett und nützlich. Allerdings sterben sie so langsam aus – zumindest diejenigen die uns früher am Schalter das Geld auszahlten. Geldautomaten waren preiswerter als Gehalt fordernde Angestellte, die auch noch Urlaubsansprüche hatten und krank wurden. Vor ca. 18 Jahren stand ich in Schleswig (einer Kleinstadt in Schleswig Holstein) an einem Banktresen und bat den „Diensthabenden“ Bankkaufmann um die Bearbeitung einer Auszahlung. Antwort:“ Ich möge doch bitte meine EC-Karte nehmen und den Geldautomat benutzen.“ Er hatte Anweisung die Kunden auf den Geldautomat hinzuweisen und die „manuelle“ Auszahlung abzulehnen. Indirekt sägte er an seiner eigenen Planstelle.

Heute – ca. 18 Jahre später – fragt sich der Bürger ob man denn überhaupt noch Geldautomaten nutzen darf. Zu groß ist die Gefahr an einen manipulierten Geldautomaten zu geraten:

m ersten Halbjahr 2010 kam es in Deutschland zu einem massiven Anstieg der Manipulationen von Geldautomaten zum Zweck der Erlangung von Kartendaten (Magnetstreifendaten) und Geheimzahl, dem so genannten Skimming.

Von Januar bis Juni 2010 wurden 1.927 Attacken, verteilt auf 1.073 Geldautomaten, registriert. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 wurden damit bereits nahezu die Fallzahlen des gesamten Vorjahres erreicht. Im Jahr 2009 wurden in Deutschland insgesamt 2.058 entsprechende Attacken registriert.

(Quelle: Pressemitteilung des BKA) Da fragt man sich doch unwillkürlich, was unterm Strich volkswirtschaftlich billiger ist: Den Kunden am Tresen und Schalter zu bedienen oder ganze Herscharen von Polizisten zu zahlen UND die verloren gegangenen Beträge auszugleichen.

Aber ich bin mir sicher: Die Banken sparen, sonst wären die Geldautomaten abgeschafft oder sicherer. Und was den Staat die Strafverfolgung (und im Unterbringung der Straftäter in Vollzugsanstalten) kostet, das kann den banken ja egal sein.