Leider nur Robin Rösler und nicht Dornrösler

Die Hamburger Morgenpost (Printausgabe!) liegt heute mit diesem Titel an den Kiosken:

Morgenposttitel am 06.04.2011und ich frage mich, was passiert wäre, hätte der Praktikant, der das Faschingsbild Röslers fand, ein Bild von Rösler als Dornröschen gefunden? Wäre die FDP dann in den Winterschlaf geschrieben worden? Verdammt, man muss aus dem Bild doch was machen können.

Aber mal ehrlich – das ist für ein Blog wie Tuedelkram vielleicht nett. Aber in Sachen Qualitätsjournalismus bedeutet es einen weiteren Schritt in Richtung Abgrund und Arbeitslosigkeit der Beteiligten.

Es kann eine politische Zukunft in Deutschland geben

Als ich folgende Zeilen beim Spiegel las, überkam mich ein warmer Schauer der Hoffnung:

Nach tagelangen blutigen Protesten in Tunesien hat Präsident Ben Ali die Regierung aufgelöst. Das gab das Staatsfernsehen bekannt. In der Hauptstadt Tunis demonstrieren Tausende gegen Ben Alis Herrschaft – jetzt steht das Land vor Neuwahlen.

Das nordafrikanische Land wird seit Wochen von gewaltsamen Massendemonstrationen erschüttert. Die offizielle Zahl der Toten wird auf 23 beziffert, die Opposition spricht von dreimal so vielen Todesopfern der Proteste. Viele, vor allem junge Menschen lehnen sich gegen die miserable wirtschaftliche Lage ihres Landes, teure Lebensmittel und Arbeitslosigkeit auf.

Ja, da müsste man nur mal den Arsch hochbekommen, auf die Strasse gehen und sich gegen die selbstgefälligen, asozialen „Eliten“ in Deutschland auflehnen.

Aber drei Dinge sprechen – nach näherer Betrachtung der Umstände – gegen eine erfolgreiche Wandlung der Lage in Deutschland:

  1. Dafür müsste man den Arsch aus dem Sofa lupfen
  2. Es ist egal ob wir Rot-Grün-Gelb-Schwarz oder lila wählen, alle derzeitig präsenten Parteien sind gekauft
  3. Das Betreten des Rasens ist verboten.

Arbeitslose, denen ich eher ungern helfe

Ich habe – auch wenn sich das manchmal deutlich anders anhört – eigentlich ein grosses Herz und bin eher sozial eingestellt. Manchmal allerdings fehlt mir jedwede Möglichkeit des Verständnisses für meine Mitmenschen – und dies nicht nur bei Politikern und Mitmenschen, sondern auch beim „kleinen Mann“ von der Strasse.

Heute morgen sitze ich – auf dem Weg zur Arbeit – in der U-Bahn und muss leider mit anhören, wie ein Heranwachsender seinen „Freund“ mittels Schreisprache mitteilt, dass er nun bereits die zweite Abmahnung erhalten habe und wohl bald endlich seine Lehrstelle verloren hätte. Leute glaubt mir, da war ich kurz davor aufzustehen und ihm einfach mal mit der flachen Hand die Wange ruckartig zu touchieren. Wie kann man nur so dämlich sein und damit prahlen, dass man seinen Ausbildungsplatz verkackt? Endziel Arbeitslosigkeit? Wahrscheinlich schmeisst dieser Volltrottel seinen Job nur nicht selbst komplett, weil er dafür zu wenig Arsch in der Hose hat. Und andere – sehr wohl Leistungsbereite sitzen auf der Strasse und bekommen keine Chance. Dieser Depp nimmt nicht nur anderen einen Ausbildungsplatz weg, er sorgt dafür dass das Interesse seines Ausbilders sinkt, weitere Ausbildungsplätze anzubieten – man hat ja nur Ärgern.

Achso, bevor jemand fragt: Der Bengel sah so aus (auch wenn er der deutschen Sprache nur sehr marginal mächtig war), als wenn seine Familie schon zur Zeit des 30Jährigen Krieges in Hamburg wohnte. Es sind also nicht „die faulen Ausländer“ – faules Pack haben wir auch selbst.

Das erinnert mich an meine Bundeswehrzeit, als „Kraftfahrer mit mangelnden geistigen Fähigkeiten“ ihre Touren mit dem VW-Bus oder Käfer mit gerade eben angezogener Handbremse fuhren. Erfolg: Irgendwann war die Bremse festgebrannt und das faule Pack trank dann Kaffee in der „Baracke“. Beim Bund allerdings konnte man solche Menschen disziplinieren: Wagenpflege ist unangenehmer als fahren. Das fanden die dann auch schnell raus.