Wagner erklärt in Bild was Guttenberg gut kann

Was habe ich mich auf den heutigen Tag gefreut: Denn heute endlich erwartete ich die Reaktion des Guttenbergschen Hausblattes, der BILD. Und die Reaktion ist erschreckend offen und ehrlich, zumindest wenn man den Part „Post von Wagner“ betrachtet:

Ich lebe seit 20 Jahren in der Berliner Republik, in dem Sumpf der Eifersucht. Wer hat das bessere Foto in der Zeitung? Wer war im „Morgenmagazin“ bei ARD, ZDF, wer bei Anne Will? Wer bei Plasberg?

Wer sah besser aus als ich?

Immer sah Guttenberg besser aus als alle anderen. Ich glaube, das war der Moment, wo die Jagd auf Guttenberg begann.

Wagner erklärt eindeutig worum es geht: Ums „besser aussehen“. Nicht die Leistung zählt um bei Wagner (und der BILD) gut weg zu kommen, sondern es ist ausschliesslich der Schein.

Wagner schreibt über Guttenberg:

Ihre Beliebtheit im Polit-Barometer ist titanisch. Sie werden Lichtgestalt genannt.

und kommt damit der Wahrheit verdammt nahe: Im Licht macht der Guttenberg ‚was her. Im Licht der Scheinwerfer und im Licht der Blitze der Fotoreporter. Das aber reicht weder für wissenschaftliche Anerkennung, noch für politische Leistung.

Vielleicht sollte Guttenberg sich mal bei „Germanys next Topmodell“ bewerben. Dann wäre Wagner mit seiner Betrachtung im richtigen Platz angelangt.

Vom „Dichter und Denker“ zum „Abschreiber und Schönling“. Wobei Guttenbergs Verfehlungen sich ja erfahrungsgemäss bei Castingsshow recht gut machen.

Über billige Politiker und dumme Bürger

Ich schrieb bereits vor ein paar Tagen von den durchsichtigen Bemühungen unserer Politiker sich in das Licht von anderen zu stellen um wenigstens ein wenig beleuchtet zu werden. Den Vogel schiesst gerade unser neuer Bundespräsident ab:

Für Bundespräsident Christian Wulff ist klar: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist ein glänzender Botschafter Deutschlands – und der Trainer hat einen Orden verdient.

(Quelle FTD). Nun darf man ja den Bundespräsidenten nicht kritisieren, aber ich möchte wenigstens feststellen dürfen, dass es wohl sehr durchsichtig ist, nun mal so eben auf der Pressekonferenz des DFB ein wenig Sympathie bei den Stammtischen der Republik abzustauben als dem Bundestrainer ein Verdienstkreuz anzukündigen. Sinnvoller wäre es zwar dies zu tun, wenn eine Person wie ein Bundestrainer sein Amt niederlegt, und nicht nach einer Etappe. Aber DANN müsste der neue Bundespräsident ja warten – und er will die Publicity eben JETZT haben. Denn das hilft auch der angeschlagenen Regierungskoalition und unser treuer Knappe der Kanzlerin  Wulff weiss dieses.

Und was tun die Stammtischbrüder? „Ja, der Wulff ist ja ein netter, der ist lieb zu Löw. Gut, das der Präsi geworden ist“.

Sehr geehrter Herr Bundespräsident, sie sollen die Bundesrepublik Deutschland repräsentieren und nicht die Kanzlerin und sich selbst.

Wenn man die Zukunft nicht beherrscht

Wer die Verantwortung für sein eigenes Handeln nicht übernehmen mag, der sich gern die Schuld an den Debakeln bei anderen. Ob es der Nachbar ist, der Kollege oder eben der Kanzler der vergangenen Tage.

„Die Aufnahme Griechenlands in die Eurozone wurde ganz offensichtlich mit falschen Daten erschlichen“, sagte der CDU-Wirtschaftsexperte Kai Wegner der „Bild“-Zeitung. „Deswegen muss jetzt geklärt werden, wie es dazu kommen konnte, warum das nicht bemerkt wurde und wer die Verantwortung dafür trägt.

lese ich in der Welt und lese daraus auch:

„Die Euphorie der Bevölkerung bei der Zusammenführung Westdeutschland mit der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik wurde ganz offensichtlich mit falschen Fakten erschlichen“, sagte IRGENDJEMAND ZU IRGENDWEM . „Deswegen muss jetzt geklärt werden, wie es dazu kommen konnte, warum das nicht bemerkt wurde und wer die Verantwortung dafür trägt.

Schaut euch mal diese Grafik an und versucht mal rauszufinden zu wessen Regierungszeit Deutschland den grössten Zuwachs an Schulden hatte. OK, die Einheit kostet Geld – eine gute Investition. Aber es wurde NIE versucht diesen Schuldenanstieg wirklich zu bremsen. Auch wurde vieles von dem Geld nicht sinnvoll investiert – auch im Falle der deutschen Einheit gab es viel zu viele Kriegsgewinnler, die sich auf Kosten der Situation gesundgestossen haben.

Verdammte Scheisse liebe Politiker in Berlin, ihr könnt die Vergangenheit nicht ändern. Auch bringt es nichts Expertengremien zu etablieren die eine Schuld bei früheren Regierungen sucht. Nutz die Resourcen lieber für produktive Lösungsversuche, anstelle euch in Schuldzuweisungen zu verzetteln.