Interpretation der echten Rücktrittsrede Guttenbergs

Ich irrte, als ich dachte auch bei seiner Rücktrittsrede würde Guttenberg wieder nur eine billige Kopie nutzen. Dennoch möchte ich die alte Tradition der Redeninterpretation an dieser Stelle fortsetzen. Der Wortlaut stammt von der Hamburger Morgenpost:

Ich habe die Bundeskanzlerin in einem freundschaftlichen Gespräch informiert, dass ich mich von meinen politischen Ämtern zurückziehen werde – und um meine Entlassung gebeten.

Da habe ich nix zu kommentieren, ausser dass ich mich frage, ob das Gespräch wirklich das Prädikat „freundschaftlich“ verdient hat. Schliesslich ist die Kanzlerin heute Morgen in Hannover auf der CeBit unterwegs gewesen und wird eher „Scheisse, warum heute“ gedacht haben, als an Höflichkeitsfloskeln für den Landadel zu denken.

Es ist der schmerzlichste Schritt meines Lebens.

Sei froh, dass noch kein Freund oder naher Verwandter von dir gestorben ist. Vor den Sarg eines nahen Menschen zu treten ist verdammt viel schmerzvoller, als nur ein Amt nieder zu legen. Obschon ich so boshaft bin und glaube, dass es eher der Verlust des Titels „Verteidigungsminister“ ist der so schmerzt.

Ich gehe ihn nicht allein wegen meiner so fehlerhaften Doktorarbeit – wiewohl ich verstehe, dass dies für große Teile der Wissenschaft ein Anlass wäre.

Nein, es ist nicht die „fehlerhafte“ Doktorarbeit. Es ist die Art wie Sie mit ihren eigenen Fehlern umgehen, diese kleinreden und ignorieren. Etwaige Kritik als „abstrus“ versuchen zu ignorieren. Es geht nicht um Zitate, sondern um Betrügereien und um die verlorene Glaubwürdigkeit eines Blenders!

Der Grund liegt im Besonderen in der Frage, ob ich den höchsten Ansprüchen, die ich selbst an meine Verantwortung anlege, noch nachkommen kann.

Der einzige Anspruch, den Sie an sich selbst gestellt zu haben scheinen ist, sich selbst gut zu verkaufen: Als Selbstdarsteller – aber nicht als Persönlichkeit. Dieser Satz ist typisch für Menschen wie Sie, die ich ehere als Wasch- oder Jammerlappen bezeichnen würde, denn als Charaktermenschen oder gar Vorbild.

Ich trage bis zur Stunde Verantwortung in einem fordernden Amt.

Und sowohl das Amt, als auch die Beschäftigten werden froh sein, dass sie diesem Amt und den unterstellten Dienststellen und vor allem Menschen nun nicht zur last fallen.

Verantwortung, die möglichst ungeteilte Konzentration und fehlerfreie Arbeit verlangt:

Fehlerfreie Arbeit? Was verstehen SIE von fehlerfreier Arbeit? Haben Sie ihre Doktorarbeit schon verdrängt? Das geht bei Ihnen aber schnell.

Mit Blick auf die größte Bundeswehrreform in ihrer Geschichte, die ich angestoßen habe und mit Blick auf eine gestärkte Bundeswehr mit großartigen Truppen im Einsatz, die mir engstens ans Herz gewachsen sind.

Ihnen ist doch höchstens der Presserummel und diese tollen Seite-Eins Fotos der Springerpresse ans Herz gewachsen. Wie George W. glänzten Sie mit Helm und Ray-Ban. Sorry. Aber soldatischer Beistand geschieht im Hinterzimmern und nicht bei Kerner.

Wenn allerdings – wie in den letzten Wochen geschehen – die öffentliche und mediale Betrachtung fast ausschließlich auf die Person Guttenberg und seine Dissertation

Nochmal – ich weiss Haargel wirkt sich auf das Hirn aus: Es ist der Betrug und es sind die Lügen, die Ihre Personen in die Medien trieben. Die mangelnde Ehrhaftigkeit und die fehlende Moral. Sie waren eine Schande für das Land und das Amt, das die bekleideten. Deshalb hielten Sie sich in den Medien.

statt beispielsweise auf den Tod und die Verwundung von 13 Soldaten abzielt, so findet eine dramatische Verschiebung der Aufmerksamkeit zu Lasten der mir Anvertrauten statt.

Darf ich das mal übersetzen? „So sehr ich mich auch bemühte, selbst der Tod von Soldaten war nicht in der Lage meine Verfehlungen zu überspielen, dies bereue ich sehr“. Denn der Tod von Soldaten geht parallel zu den Betrügereien ebenfalls auf ihr Konto (und das der Bundeskanzlerin sowie der gesamten Regierung). Aber es ist (um ihre Worte zu gebrauchen) abstrus zu erklären, dass man ihnen keine Verfehlungen vorwerfen darf, solange wir uns im Krieg befinden. Damit wäre jeder SS-Scherge in Nürnberg straffrei geworden: War ja Krieg.

Unter umgekehrten Vorzeichen gilt Gleiches für den Umstand, dass wochenlang meine Maßnahmen bezüglich der Gorch Fock die weltbewegenden Ereignisse in Nordafrika zu überlagern schienen.

Wissen sie, wie man das in der Psychiatrie nennt: Mangelnde Krankeitseinsicht. Herr lepsius wird meine Einschätzung wahrscheinlich teilen. Es ist interessant, wie Sie stets versuchen sich als Opfer hinzustellen, obschon Sie durch ihr Verhalten zumindest Mittäter wurden. Aber sie benehmen sich wie der kleine Junge, mit schokoladenverschmiertem Mund und klebrigen Finger, der – mit treuem Blick – versucht zu erklären: „Ich habe war nicht an der Schololade“

Wenn es auf dem Rücken der Soldaten nur noch um meine Person gehen soll, kann ich dies nicht mehr verantworten.

SIE sind Schuld – Sie haben die Schande schon an sich getragen als Sie Wirtschaftsminister wurden. Ihr ganzes Leben ist auf Lügen aufgebaut. Ihr Lebenslauf gleicht dem Münchhausens. Wenn so ein Scharlatan ein Amt bekommt, sieht es halt schwach aus für die Schutzbefohlenen. So könnte man höchstens Ihnen die Schuld nehmen und sie ihren Protektoren und Fürsprechern überreichen.

Und deswegen ziehe ich – da das Amt, die Bundeswehr, die Wissenschaft und auch die mich tragenden Parteien Schaden zu nehmen drohen – DIE Konsequenz, die ich auch von anderen verlangt habe und verlangt hätte.

1) Diese Konsequenz wäre schon vor Tagen fällig gewesen. Wie ein Aal haben Sie sich gewunden um noch irgendwie im Amt bleiben zu können. und 2) der Schaden ist bereits angerichtet.

Ich habe, wie jeder andere auch, zu meinen Schwächen und Fehlern zu stehen.

Eine ihrer Schwächen ist, die eigene Schuld nicht verantworten zu wollen. Ein Mann reagiert viel früher als Sie. Sie müssen mit der Leichtigkeit eines Geldschranks zu den erforderlichen Schritten getreten werden.

Zu großen und kleinen im politischen Handeln bis hin zum Schreiben meiner Doktorarbeit.

Ihre Doktorarbeit ist kein Fall von Schwäche oder Fehler, sondern ein kapitaler Betrug. Ihre steten Lügen – die sich bis in ihre Rücktrittsrede fortsetzen sind es, die  uns Bürger ihre wahre Jämmerlichkeit zeigen.

Und mir war immer wichtig, diese vor der Öffentlichkeit nicht zu verbergen.

Das ist die Stelle, an der Volker Pispers schallend losprustet – wette ich. Sie haben nicht versucht zu verbergen? lä-cher-lich! Was sie taten war nicht der offene Umgang mit ihren Schwächen, sondern ein stetes Verschleiern der eigenen Unzulänglichkeit. Sie sind eine Wurst mit Adelstitel und dem Adelsumhang. Wenn man sich beides wegdenkt ist da nichts als Schall und Rauch.

Deswegen habe ich mich aufrichtig bei all jenen entschuldigt, die ich aufgrund meiner Fehler und Versäumnisse verletzt habe und wiederhole dies auch ausdrücklich heute.

Sprechen Sie mit dieser Zeile von Menschen wie:

  • Der Stammbesatzung der Gorch Fock?
  • Speziell auch dem Kapitän Norbert Schatz?
  • Den Menschen, denen Sie in der Kundus-Affaire in den Arsch traten?
  • Ihrem Doktorvater?
  • Der Universität Bayreuth
  • Allen Doktoranten und Trägern von wissenschaftlichen Titeln?
  • Und all denen die ich hier jetzt nicht aufzähle, an die aber gedacht werden sollte?

Manche mögen sich fragen, weshalb ich erst heute zurücktrete.

Weil Menschen ohne Arsch in der Hose sehr viel Druck von draussen bedürfen, bevor sie sich dem unabwendbaren fügen. Sie sind ein Sesselkleber.

Zunächst ein möglicherweise für manche unbefriedigender, aber allzu menschlicher Grund. Wohl niemand wird leicht geschweige denn leichtfertig das Amt aufgeben wollen, an dem das ganze Herzblut hängt.

Wieder sprechen Sie vom Amt, meinen aber nur den Titel.

Ein Amt, das Verantwortung für viele Menschen und deren Leben beinhaltet.

Und dass einen Menschen erfordert, der verantwortungsbewusst handeln kann. Dies haben Sie für sich bereits mit dem Erstellen ihrer Doktorarbeit verneint. Leider wurden Sie zu hoch gefeiert und haben selbst anscheinend den Schwachsinn geglaubt, den die Springerpresse über sie schrieb,

Hinzu kommt der Umstand, dass ich mir für eine Entscheidung dieser Tragweite – jenseits der hohen medialen und oppositionellen Taktfrequenz – die gebotene Zeit zu nehmen hatte.

Ach, für einen Rücktritt bedarf es Ruhe – aber andere Menschen aus dem Amt kegeln, das macht man nebenbei, nachdem man einen Anruf der Bildredaktion hatte? Sie sind unsagbar erbärmlich. Viel winziger als Lebewesen, als ich es vermag in Worte zu fassen.

Zumal Vorgänge in Rede stehen, die Jahre vor meiner Amtsübernahme lagen.

Sie haben sehr früh angefangen ihre gesamte Selbstdarstellung auf ein Lügengebilde aufzubauen. Es ist ausschliesslich Ihre Schuld, dass sie dies nicht beendeten. Sie hatten die Möglichkeit schon bei den ersten Verdachtsmomenten sich vor die Presse zu stellen und zu erklären:“ Meine Doktorarbeit ist Betrug und auch mein Lebenslauf ist an vielen Stellen geschönt“.  Es hätte weh getan, aber hätte gezeigt, dass der ehemalige Lügner in der Lage ist sich zum positiven zu ändern. Mit dieser Reede beweisen Sie, dass sie weiterhin Fehler erst zugeben, wenn die Beweislast überwältigend ist.

Nachdem dieser Tage viel über Anstand diskutiert wurde, war es für mich gerade eine Frage des Anstandes zunächst die drei gefallenen Soldaten mit Würde zu Grabe zu tragen und nicht erneut ihr Gedenken durch Debatten über meine Person überlagern zu lassen. Es war auch ein Gebot der Verantwortung gegenüber diesen, ja gegenüber allen Soldaten.

Ich habe manchmal das Gefühl, Sie glauben diesen Schwachsinn selbst, den Sie da von sich geben? Oder ziehen Sie an der Stelle die „von der Leyen“-Karte und hoffen auf eine gnädige Berichterstattung der BILD? Da muss ich Sie enttäuschen – typischerweise zerfetzt die Springerpresse ihre ehemaligen Nesthäkchen noch schneller, als diese Blender wie Sie aufbauen kann.

Und es gehört sich, ein weitgehend bestelltes Haus zu hinterlassen, weshalb letzte Woche noch einmal viel Kraft auf den nächsten, entscheidenden Reformschritt verwandt wurde, der nun von meinem Nachfolger bestens vorbereitet verabschiedet werden kann. Das Konzept der Reform steht.

Ja? Da las man gerade dieser Tage vieles, was auch dieses unglaubwürdig erscheinen lässt.

Angesichts massiver Vorwürfe bezüglich meiner Glaubwürdigkeit ist es mir auch ein aufrichtiges Anliegen, mich an der Klärung der Fragen hinsichtlich meiner Dissertation zu beteiligen.

Da gibt es nix mehr zu klären – anscheinend sind die Pillen zu stark dosiert: Der Doktortitel wurde ihnen wegen Ihrer Betrügereien aberkannt. Fall erledigt!

Zum einen gegenüber der Universität Bayreuth, wo ich mit der Bitte um Rücknahme des Doktortitels bereits Konsequenzen gezogen habe.

Sie – und ich glaube sogar, dass sie zu uninformiert sind um dies zu wissen – können einen Doktortitel nicht zurück geben. Sie brauchen ihn nicht tragen, aber zurück geben geht nicht.

Zum anderen habe ich zugleich Respekt vor all jenen, die die Vorgänge zudem strafrechtlich überprüft sehen wollen. Es würde daher nach meiner Überzeugung im öffentlichen wie in meinem eigenen Interesse liegen, wenn auch die staatsanwaltlichen Ermittlungen etwa bezüglich urheberrechtlicher Fragen nach Aufhebung der parlamentarischen Immunität – sollte dies noch erforderlich sein – zeitnah geführt werden könnten.

Ja, das wäre schön. Aber dazu wird es wahrscheinlich aufgrund von Parteizugrhörigkeit und des Geldes, dass Ihre Vorfahren dem einfachen Menschen stahlen, nicht kommen.

Die enorme Wucht der medialen Betrachten meiner Person – zu der ich selbst viel beigetragen habe – aber auch die Qualität der Auseinandersetzung bleiben nicht ohne Wirkung auf mich selbst und meine Familie.

Meine Mutter sagte mir immer: Sohn, überlege dir die Folgen, bevor Du etwas tust. Meine Mutter ist zwar keine Adlige, aber was ihre Tipps angeht, war auf sie Verlass. Wer mit dem Feuer spielt kann sich verbrennen – das gilt auch für Blaublüter.

Es ist bekannt, dass die Mechanismen im politischen und medialen Geschäft zerstörerisch sein können. Wer sich für die Politik entscheidet, darf – wenn dem so ist – kein Mitleid erwarten. Das würde ich auch nicht in Anspruch nehmen. Ich darf auch nicht den „Respekt“ erwarten, mit dem Rücktrittsentscheidungen so häufig entgegengenommen werden.

Wer hat Ihnen diesen Satz diktiert? Nein, Respekt haben Sie lange verspielt.

Nun wird es vielleicht heißen, der Guttenberg ist den Kräften der Politik nicht gewachsen. Das mag sein oder nicht sein. Wenn ich es aber nur wäre, indem ich meinen Charakter veränderte, dann müsste ich gerade deswegen handeln.

Nee, Meister- Die einzige Möglichkeit, die ich sehe einen verkorksten Charakter wie deinen wieder hin zu kriegen ist: Lossagen von allen falschen Freunden und 4 Jahre von Hartz-IV leben. Das klart den Kopf auf und gewährt eine Sicht aufs Wesentliche. Wer aber wieder in das elterliche Schloss mit den goldenen Löffeln zurück kehrt, der wird nicht wahrlich den Kopf von all dem Mist befreien können.

Ich danke von ganzem Herzen der großen Mehrheit der Deutschen Bevölkerung, den vielen Mitgliedern der Union, meinem Parteivorsitzenden und insbesondere den Soldatinnen und Soldaten, die mir bis heute den Rücken stärkten, als Bundesminister der Verteidigung nicht zurück zu treten.

Und damit den Schaden für dieses Amt noch weiter manifestiert haben. Tolle Freunde hat der Mann.

Ich danke besonders der Frau Bundeskanzlerin für alle erfahrene Unterstützung und ihr großes Vertrauen und Verständnis.

Verständnis? Da ich teilweise Personalverantwortung habe, würde ich diese Fähigkeit der Kanzlerin eher als Unverständnis bezeichnen. Mangelnde Menschenkenntnis und festklammern an Fehlentscheidungen.

Es ist mir aber nicht mehr möglich, den in mich gesetzten Erwartungen mit dem mir notwendigen Maß an Unabhängigkeit in der Verantwortung gerecht zu werden.

Das ist die menschlich-charakterliche Schwäche, die dieses verantwortet. Nicht die Kritiker und auch nicht die Medien sind Schuld.

Insofern gebe ich meinen Gegnern gerne recht, dass ich tatsächlich nicht zum Selbstverteidigungs-, sondern zum Minister der Verteidigung berufen wurde.

Aber sie taten es stets: Sie traten eher als Meister der Selbstverteidigung und der öffentlichen Inszenierung auf, denn als Fachmann für Sachthemen.

Abschließend ein Satz, der für einen Politiker ungewöhnlich klingen mag:

Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht.

DAS hatten Sie bereits als Sie sich entschieden eine Doktorarbeit zu schreiben. Sie hätten weiterhin in aller Stille so tun sollen, als arbeiten Sie im elterlichen Betrieb.

Vielen Dank!“

Das Deutsche Volk dankt für Ihren Rücktritt.

Wegtreten Du dämlicher Uffz der Reserve und Schande der Gebirgsjäger.

Auf ins Guttenberg-Zeitalter

Man kann dem Guttenberg eines hoch anrechnen: Durch ihn wird dem Deutschen deutlich, was für ein armer Wicht er doch eigentlich ist und wie verlogen sich Gesellschaft und Politik in Deutschland aufführen.

„Berlin direkt“ beschäftigt sich ausgiebig mit der politischen Realität in Deutschland. Besonders interessant ist der Take ab 07:40, in dem CDU-Mitglied und MdB Volker Kauder seine schizophrene Sicht der Dinge vorgehalten wird.

httpv://www.youtube.com/watch?v=mMwlZZBOUlg

Auch sehenswert ist das Interview mit Prof. Oliver Lepsius von der Universität Bayreuth, der dort Nachfolger von Peter Häberle ist, dem „Doktorvater“ des Selbstverteidigungsminsters zu Guttenberg.

httpv://www.youtube.com/watch?v=wQu9-On8vpg

Lepsius nennt Guttenberg „dreist“, „einen Betrüger“ und er würde gern einen Psychologen befragen, was dieser zu der Wirklichkeitsverdrängung des zu Guttenberg sagen würde. Damit legt Lespius den Finger auf den Punkt um den es geht: Der Auftritt als Schizo-Minister. Ein Vorgesetzter von vielen tausend Angestellten und Soldaten, der sich als unehrenhaft disqualifiziert hat. Guttenberg hat entweder Wahrnehmungsstörungen oder er belügt und betrügt mit Absicht. Entweder ist er ein Psycho oder ein Betrüger – beide Möglichkeiten deuten auf eine Fehlbesetzung des Sessels des Verteidigungsministers hin. Und der sprechende Hosenanzug kann ihn nicht rauskegeln, da sie sich zu oft und zu demonstrativ hinten den Adelsspross stellte.

Was passiert, wenn ein Angestellter des Selbstverteidigungsministers plagiiert?

Ein Student an der Bundeswehruniversität München ist wegen eines Plagiats degradiert worden. Laut Uni-Sprecher Michael Brauns hatte der Soldat vor etwa zwei Jahren eine Hausarbeit eingereicht, die als Zulassung zum Vordiplom galt. Es habe sich um einen „gravierenden Fall“ gehandelt, weshalb er disziplinarisch bestraft worden sei. Brauns spricht von einem „großen Maß an Täuschung“. (Süddeutsche)

Soldaten werden bestraft. Der Vorgesetzte kommt damit durch. Praktisch wie im echten Leben, wenn man nur das richtige Parteibuch oder genügend Spendenquittungen in der Tasche haben muss.

Für unseren Selbstverteidigungsminister können nur Andere verantwortlich sein. Er selbst wäscht seine Hände in der blutigen Unschuld des Adels. Aber was passiert mit den Menschen, die von Guttenberg beschuldigt und vom Dienst suspendiert werden?

Der suspendierte Kommandant des Segelschulschiffs „Gorch Fock“, Norbert Schatz, wird möglicherweise rehabilitiert. Zwar ist der Untersuchungsbericht der Marine noch nicht abgeschlossen, doch offenbar haben sich im Zusammenhang mit der Untersuchung der Vorfälle auf der „Gorch Fock“ keine Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten des 54-Jährigen ergeben.

Quelle: NDR. Und wer nocht glaubt, dass – wenn man erstmal durch die Saftpresse der Medien genuddelt wurde, nichts hängenbleibt, der macht seine Hose auch mit der Kneifzange zu. Oder glaubt auch nur einer hier, dass Schatz in der BILD genau so häufig nun als schuldlos benannt wird, wie ihm die Schuld medial ans Revers gehängt wurde?

Apropos BILD. Die BILD hat ha den ganz grossen Werbeetat gewonnen:

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will von März an in einer breit angelegten Medienkampagne für den Dienst in der Bundeswehr werben. Die Werbeaktion wird nach Angaben des Verteidigungsministeriums bis Dezember in Fernsehen, Radio und Printmedien laufen.

Voraussichtlich im April liege der Schwerpunkt bei „Bild“, „Bild am Sonntag“ und „Bild.de“. In dieser Phase sollen besonders Mannschaftsdienstgrade angesprochen werden.

Quelle: Tagesschau. SO bedankt sich ein Guttenberg bei seiner Haus- und Hofpresse. Soll ja keiner sagen, dass Guttenberg undankbar ist, wenn man so treu zu dem „Dieter Bohlen der Politik“ hält. Denn Guttenberg hat schon früh gelernt, was man so alles mit Geld erreichen kann. Denn so ganz verdachtslos scheint auch seine Doktorarbeit zu sein:

Während der Arbeit an seiner Dissertation hat sich Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg an der Universität Bayreuth über seinen Familienbesitz auch als Sponsor betätigt.

Quelle: Tagesspiegel. Es geht um die Kleinigkeit von 747 764,36 Euro.

Eines möchte ich hier feststellen: Wer später einer meiner Töchter eine Anstellung gibt, dem versichere ich, dass etwaige Titel selbstständig und frei von Bestechungen und Nötigungen erarbeitet werden und wurden. Ich mag altmodisch sein, aber ich predige meinen Kindern stets: Keine Wahrheit kann so schlimm sein wie eine Lüge. Aber der Adel lebt halt anders.

So, und nun ist auch Pestomusic wieder happy 🙂

Der Unterschied zwischen Vasallen und Herrschern #S21 #GorchFock #Mappus

Manchmal ähneln sich Vorgänge mehr, als dies auf den ersten Blick den Anschein hat.

Der Kapitän zur See Norbert Schatz wurde von dem Selbstverteidigungsminister $viele_Namen Guttenberg seines Amtes enthoben, bis die Vorfälle auf dem Segelschulschiff der Bundesmarine Gorch Fock geklärt sind. So geht man mit Schutzbefohlenen um – die werden bei Verdachtsmomenten (die Unschuldsvermutung gilt hier nicht!) sofort „aus der Schusslinie“ genommen. Spätere Karriereprobleme (sowas wird garantiert nicht vergessen) inklusive.

Was aber, wenn der Verdächtige ein Politiker ist? DANN dreht sich die Welt aber genau anders herum:

Die Opposition sieht die politische Einflussnahme als erwiesen an. Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU) habe die Polizei durch öffentliche Äußerungen und in internen Gesprächen unter Handlungsdruck gesetzt und den Einsatz von Wasserwerfern gebilligt. Anders aber als vielleicht von Anhängern der Bürgerbewegung gegen Stuttgart 21 erwartet, fordert die Opposition keine personellen Konsequenzen auf der politischen Ebene.

Quelle TAZ.

Wo ist der gemeinsame Faden bei dieser Geschichte? In beiden Fällen geht es um Dienstvorgesetzte, deren Untergebene mehr oder weniger (das soll hier nicht bewertet werden) Mist gebaut haben. Beide (Mappus und Schatz) sind nicht direkt für die kritisierten Vorfälle verantwortlich, dennoch wird beiden eine Mitschuld unterstellt.

Der grosse Unterschied ist, dass es in der mittlerweile gewachsenen politischen Kultur in Deutschland einem Politiker erlaubt ist, nahezu alles zu tun. Ob es die fahrlässige Tötung, Vorteilnahme im Amt oder Falschaussagen sind – reden wir nicht drüber. Wenn allerdings ein Schüler von einer Lehrerin denunziert wird, ist sofort der Verfassungsschutz zur Stelle und er wird überwacht, Menschen auf verantwortungsvollen Posten werden – im wahrsten Sinne des Wortes – über Nacht suspendiert.

Es wird Zeit, dass man diesen selbstgerechten Politikern mal zeigt, dass wir Wähler wissen wo die Mistgabeln hängen. Und wenn nur der Wahlzettel zum Denkzettel wird.

Klarmachen zum Ändern.