Mache deine Kinder zu Egoisten: Belohne Sie

Der Atarifrosch machte mich gestern auf einen zwar älteren, aber hochinteressanten Artikel in der Süddeutschen aufmerksam, der da betitelt ist mit „Geld macht faul“.

Jene Kinder, die Süßigkeiten fürs Puzzeln bekamen, verloren schneller die Freude daran als Kinder, die gar nicht entlohnt wurden. Mark Lepper schließlich, Psychologe an der Universität Stanford, wies bereits vor Jahren nach, dass sich die Fähigkeit von Kindern, Denksportaufgaben zu lösen, auf eine ganz einfache Weise zerstören lässt: indem man ihnen eine Belohnung verspricht.

Es geht darum, wie wir unsere Kinder versauen, in dem wir sie belohnen. Wer kennt nicht die Kids, die in der Schule für gute Noten Geld- oder Sachgeschenke bekamen. Ich fürchte, ich muss meinen Eltern nachträglich auch dafür dankbar sein, dass ich niemals derart belohnt wurde.

Das Ergebnis verwunderte. Die Belohnung senkte die Hilfsbereitschaft der Kinder. Sie zerstörte ihren – so glaubt Warneken – natürlichen Altruismus. „Kinder sind per se motiviert zu helfen“, kommentiert der Forscher. „Wer sie für ihre Hilfeleistungen belohnt, der schwächt dadurch ihren inneren Drang, helfen zu wollen.“

Daraus könnte man ableiten, warum so viele Menschen (nicht alle!)  „aus besserem Hause“ solch asoziale Arschlöcher wurde. Wenn Eltern die erzieherischen Lücken „ich bin ja nie zu Hause“, „er/sie hat ja kaum etwas von uns“ mit großzügigen Belohnungen versuchen zu füllen, züchten sie kleine asoziale Drecksäcke.

Irgendwie passt dieses Untersuchung gut in mein Weltbild 🙁

Auf ins Guttenberg-Zeitalter

Man kann dem Guttenberg eines hoch anrechnen: Durch ihn wird dem Deutschen deutlich, was für ein armer Wicht er doch eigentlich ist und wie verlogen sich Gesellschaft und Politik in Deutschland aufführen.

„Berlin direkt“ beschäftigt sich ausgiebig mit der politischen Realität in Deutschland. Besonders interessant ist der Take ab 07:40, in dem CDU-Mitglied und MdB Volker Kauder seine schizophrene Sicht der Dinge vorgehalten wird.

httpv://www.youtube.com/watch?v=mMwlZZBOUlg

Auch sehenswert ist das Interview mit Prof. Oliver Lepsius von der Universität Bayreuth, der dort Nachfolger von Peter Häberle ist, dem „Doktorvater“ des Selbstverteidigungsminsters zu Guttenberg.

httpv://www.youtube.com/watch?v=wQu9-On8vpg

Lepsius nennt Guttenberg „dreist“, „einen Betrüger“ und er würde gern einen Psychologen befragen, was dieser zu der Wirklichkeitsverdrängung des zu Guttenberg sagen würde. Damit legt Lespius den Finger auf den Punkt um den es geht: Der Auftritt als Schizo-Minister. Ein Vorgesetzter von vielen tausend Angestellten und Soldaten, der sich als unehrenhaft disqualifiziert hat. Guttenberg hat entweder Wahrnehmungsstörungen oder er belügt und betrügt mit Absicht. Entweder ist er ein Psycho oder ein Betrüger – beide Möglichkeiten deuten auf eine Fehlbesetzung des Sessels des Verteidigungsministers hin. Und der sprechende Hosenanzug kann ihn nicht rauskegeln, da sie sich zu oft und zu demonstrativ hinten den Adelsspross stellte.

Was passiert, wenn ein Angestellter des Selbstverteidigungsministers plagiiert?

Ein Student an der Bundeswehruniversität München ist wegen eines Plagiats degradiert worden. Laut Uni-Sprecher Michael Brauns hatte der Soldat vor etwa zwei Jahren eine Hausarbeit eingereicht, die als Zulassung zum Vordiplom galt. Es habe sich um einen „gravierenden Fall“ gehandelt, weshalb er disziplinarisch bestraft worden sei. Brauns spricht von einem „großen Maß an Täuschung“. (Süddeutsche)

Soldaten werden bestraft. Der Vorgesetzte kommt damit durch. Praktisch wie im echten Leben, wenn man nur das richtige Parteibuch oder genügend Spendenquittungen in der Tasche haben muss.

Für unseren Selbstverteidigungsminister können nur Andere verantwortlich sein. Er selbst wäscht seine Hände in der blutigen Unschuld des Adels. Aber was passiert mit den Menschen, die von Guttenberg beschuldigt und vom Dienst suspendiert werden?

Der suspendierte Kommandant des Segelschulschiffs „Gorch Fock“, Norbert Schatz, wird möglicherweise rehabilitiert. Zwar ist der Untersuchungsbericht der Marine noch nicht abgeschlossen, doch offenbar haben sich im Zusammenhang mit der Untersuchung der Vorfälle auf der „Gorch Fock“ keine Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten des 54-Jährigen ergeben.

Quelle: NDR. Und wer nocht glaubt, dass – wenn man erstmal durch die Saftpresse der Medien genuddelt wurde, nichts hängenbleibt, der macht seine Hose auch mit der Kneifzange zu. Oder glaubt auch nur einer hier, dass Schatz in der BILD genau so häufig nun als schuldlos benannt wird, wie ihm die Schuld medial ans Revers gehängt wurde?

Apropos BILD. Die BILD hat ha den ganz grossen Werbeetat gewonnen:

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will von März an in einer breit angelegten Medienkampagne für den Dienst in der Bundeswehr werben. Die Werbeaktion wird nach Angaben des Verteidigungsministeriums bis Dezember in Fernsehen, Radio und Printmedien laufen.

Voraussichtlich im April liege der Schwerpunkt bei „Bild“, „Bild am Sonntag“ und „Bild.de“. In dieser Phase sollen besonders Mannschaftsdienstgrade angesprochen werden.

Quelle: Tagesschau. SO bedankt sich ein Guttenberg bei seiner Haus- und Hofpresse. Soll ja keiner sagen, dass Guttenberg undankbar ist, wenn man so treu zu dem „Dieter Bohlen der Politik“ hält. Denn Guttenberg hat schon früh gelernt, was man so alles mit Geld erreichen kann. Denn so ganz verdachtslos scheint auch seine Doktorarbeit zu sein:

Während der Arbeit an seiner Dissertation hat sich Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg an der Universität Bayreuth über seinen Familienbesitz auch als Sponsor betätigt.

Quelle: Tagesspiegel. Es geht um die Kleinigkeit von 747 764,36 Euro.

Eines möchte ich hier feststellen: Wer später einer meiner Töchter eine Anstellung gibt, dem versichere ich, dass etwaige Titel selbstständig und frei von Bestechungen und Nötigungen erarbeitet werden und wurden. Ich mag altmodisch sein, aber ich predige meinen Kindern stets: Keine Wahrheit kann so schlimm sein wie eine Lüge. Aber der Adel lebt halt anders.

So, und nun ist auch Pestomusic wieder happy 🙂

Münte hat Humor

oder ist es am Ende kein Humor sondern sind es die Symptome, die von Psychologen als „manisch“ bezeichnet werden. Im Spiegel äussert sich der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering wie folgt:

SPIEGEL: Nach der Europawahl klangen Sie enttäuscht vom Wähler: „Manchmal hat man recht und bekommt trotzdem nicht recht.“ Wünschen Sie sich ein neues Volk?Müntefering: Nein, es ist viel spannender, das Volk zu überzeugen. Und das werden wir. Frau Merkel kann schon mal die Umzugskisten packen.

Also mal ehrlich – das kann er doch nicht ernst meinen, oder? Oder meinte er etwa, dass Frau Merkel sich in Jeans und Turnschuhe wirft um der SPD dabei zu helfen die ehemaligen SPD-Büros in Berlin zu räumen?