Körperliche Arbeit vs. Kapitalgewinn

In der FAZ schreibt Hanno Beck einen Kommentar mit der Überschrift:“ Dividendenverzicht: Arbeit ohne Lohn“. Dort kann man lesen:

Was für den Produktionsfaktor Arbeit unbestritten ist, gilt derzeit in der Volksmeinung nicht für den Produktionsfaktor Kapital: Aktionäre, so die Meinung, sollen angesichts der Finanzkrise auf ihre Dividenden verzichten – also auf den Lohn dafür, dass sie den Unternehmen ihr Kapital überlassen.

Tja, wenn Arbeitsnehmer entlassen werden, Kurzarbeit zustimmen oder Lohnkürzungen hingenommen werden müssen, so sollten Aktionäre – nach Meinung Becks – keiner Einschränkung unterliegen. Alle börsennotierten Unternehmen sollten wahrscheinlich – wie die Deutsche Bank – weiterhin Renditen von 25% erwirtschaften und Dividenden ausschütten, die weit jenseits der Inflationsrate sind. Nur: Dies ist deutlich zu kurz gedacht, denn dieser Überhang wird auf Kosten irgendeines Marktteilnehmers erwirtschaftet.

Aus dieser Perspektive erweist sich die Forderung nach dem Dividendenverzicht als Bumerang: Wer knapp an Kapital ist, muss dieses anlocken, doch die Aussicht auf einen Dividendenverzicht ist da wenig hilfreich – niemand gibt sein Geld ohne Gegenleistung her. Auch Kapital arbeitet, und gute Arbeit will eben entlohnt sein.

Also muss der Arbeitnehmer, der heute – wenn er noch nicht arbeitlos ist – unter Kurzarbeit und schlechteren Arbeitsbedingungen leidet, als es vor 20 Jahren der Falle war zur einzig wahren Hilfe greifen: Mord & Totschlag. Denn nur so wird das Überangebot von Arbeitskräften minimiert und die Überschussware Arbeitskraft erlebt eine Wertsteigerung.

Ausserdem blendet Beck in seinem Kommentar – wenn er schreibt dass auch Ruheständler die Dividenden als Rentenaufbesserung benötigen – aus, dass die grösste Anzahl von Aktien in den Händen von auf Kursgewinn spekulierenden Besitzern ist.  Nichts, aber auch gar nichts spricht dagegen, dass sicherheitsbewusste Menschen sich die guten alten Bundesschatzbriefe zulegen und so gar nicht mehr auf Dividenden angewiesen sind.Man muss eben unterscheiden zwischen Aktienwert und Dividende. Also Firmenwert und Betriebsergebnis.

Dividenden sind und bleiben die Aussüttung von erwirtschafteten Überschüssen. Wenn die Geschäfte nicht so gut laufen und keine Überschüsse erwirtschaftet werden, so wird auch keine Dividende ausgezahlt. Wer darauf baut IMMER eine Dividende zu bekommen, spielt auch Lotto und beschwert sich, wenn er nicht wenigstens einen Kleingewinn bekommt.

Meine DNA gehört mir

Tja, der Udo Vetter ist doch ein kleines Trüffelschweinchen und der lebende Beweis, dass nicht alle Rechtsverdreher nach rechts drehen.

Im Lawblog schreibt Udo von einem Fall, in dem eine einmal ihn die Klauen der Ermittlungsbehörden geratene DNA sehr wohl genützt wird um auch kleinere Delikte als erhebliche Straftaten aufzuklären: Mittels DNA-Datenbank wurde ein „Schwerverbrecher“ gefasst, der sich des Mordes eines Terroranschlags der Herbeiführung einer Kernexplosion der Sachbeschädigung mit einem Schadenswert von 500€ schuldig gemacht hat:

Durch einen Abgleich gesicherter DNA-Spuren konnte nun ein 40-Jähriger aus der Gemeinde als Täter ermittelt werden. Der Schaden beträgt etwa 500 Euro.

(Quelle: Revista)

Da soll KEINER ankommen und mir erklären, dass alle männlichen Bewohner meiner Strasse an einem freiwilligen DNA-Test teilnehmen sollen ujm als Täter ausgeschlossen zu werden.  IST NICHT!

Nachtrag: Wofür werden DNA-Daten (Mit Ablauf des III. Quartals 2008 umfasste die DNA-Analyse-Datei einen Bestand von 732.537 Datensätzen). Have a look @ BKA-FAQ

4000 Morde für eine Sterbehilfe

(via) Roger Kusch, der ehemalige Hamburger Justizsenator, hat eine Webseite ins Netz gestellt, auf der er die Preise für seine „Sterbehilfe“ veröffentlicht: Bis zu 8.000,-€ muss zahlen, wer sich von „Herrn“ Kusch vom Dies- ins Jenseits befördern lassen will. Charon, der Fährmann aus der griechischen Mythologie, war da etwas peiswerter: Er nahm nur einen Oboloi (davon kommt der Begriff Obulus), welcher die kleinste Münze darstellt, die es damals gab.

Einen anderen Wert hat das Leben in Kenia: Dort wird ein Obulus von 200 Schilling (ungefähr 2 Euro) für jeden getöteten Gegner gezahlt und Jugendliche erhalten umgerechnet 5,-€ am Tag, wenn sie Gewalttaten begehen. (via)

Ja Herr Kusch, in Kenia würden sie verhungern. Aber mit zwei Morden im Monat kann man hier wahrscheinlich schon sehr komfortabel Leben.

Totschlag ist das bewusste Hinnehmen und Wollen der Tötung eines Menschen, durch eigenes Handeln. Der Mord grenzt sich vom Totschlag z.B. durch die Anwesenheit von Habgier oder anderen niedrigen Beweggründen ab. Wer andere Menschen tötet und damit pro Tötung bis zu 8.000,-€ verdient, ist in meinen Augen ein Mörder.