Verdienen wie die Deutsche Bank – Raubritter mit der Waffe „Geld“

Es gibt Artikel, die muss man ganz lesen und verstehen. Der Artikel der Süddeutschen zum Beispiel gehört zu dieser Kategorie:

Die Verluste aus dem brach liegenden Handel mit Staatsanleihen machte die Bank durch gute Geschäfte in anderen Bereichen wett, etwa im Rohstoffhandel. Auch im Inland geht es aufwärts: Die Postbank liefert Gewinn ab, Sal. Oppenheim kommt langsam aus den roten Zahlen. Ein Rückschlag ist, dass Ackermann die BHF-Bank nicht los wurde. Auf dieser Baustelle muss er sich bewähren. (Hervorhebung von mir)

Hat die Deutsche Bank AG Schiffe am Laufen, die Kohle, Stahl und Getreide über die Weltmeere transportieren und verdient ihr Geld nun im Grosshandel? Nein, wohl eher nicht.

Wohl eher wird die Deutsche Bank Rohstoffe zu einem günstigen Preis einkaufen und mit Gewinn wieder verkaufen. So zum Beispiel an deutsche Unternehmen, die dann – aufgrund der gestiegenen Rohstoffpreise – die Preise für die Endkunden erhöhen müssen.

Ackermann und Konsorten sind in meinen Augen Verbrecher. Sie schädigen die Weltwirtschaft an jedem Ende und lassen sich am Ende als erfolgreiche Firmenlenker mit Millionengehältern belohnen. Auch wenn ich den Kirchen generell den Rücken zugekehrt habe, so muss ich hier mal anmerken, dass ich das sog. Islamic Banking fantastisch finde:

  • Zinsverbot
  • Verbot der Spekulation
  • Verbot des Glücksspiels

Ist das nicht ganz gross? Keine Zinsverbrechen und keine Spekulationen mehr durch die Banken. Lest euch den Artikel bei Wikipedia ruhig mal durch. Da geht was!

Komisch, die grössten Verbrecher importieren wir Deutschen immer aus dem benachbarten Ausland.

Die Piraten, Urheberrecht und die Gesprächskultur

Auf dem Blog von Mela Eckenfels, eines recht bodenständig durchgedrehten, weiblichen Nerds wird seit ein paar Tagen das „Positionspapier zum Urheberrecht“ recht kontrovers diskutiert. Nun muss man sich erstmal anschauen, was bedeutet die Begrifflichkeit Positionspapier eigentlich? Ist das so etwas wie ein Gesetz?

Auf Heiko kleiner Welt habe ich – und da bin ich dankbar und kopiere diese schöne, sinnige Beschreibung mal – einen Absatz gefunden, der die Bedeutung recht gut beschreibt:

Was ist denn nun ein Positionspapier?

Ein Positionspapier greift für mich eine aktuelle Strömung innerhalb der Partei auf und bildet diese ab. Ein Positionspapier benötigt keine 2/3 Mehrheit sondern lediglich eine einfache Mehrheit. Ein Positionspapier ist nichts grundsätzliches, es ist umstritten aber es dient der öffentlichen Wahrnehmung. Ein Positionspapier beschreibt umfassend eine Situation, unsere Sichtweise darauf und Lösungsansätze. Es kann zu einem Thema mehrere Positionspapiere geben. Wo wir uns beim Grundsatzprogramm oder dem Wahlprogramm auf einen Weg oder zumindest eine Richtung geeinigt haben, können Positionspapiere völlig verschiedene Richtungen einschlagen und trotzdem für sich jeweils eine Mehrheit haben. Das ist der Vorteil und der eigentliche Sinn von Positionspapieren. Man kann mit ihnen schnell Strömungen abbilden. Wir haben derzeit ein Problem mit Positionspapieren weil die Leute sie für in Stein gemeißelt halten. Aber das ist mitnichten so. Jederzeit können wir sie über Bord werfen und bessere verabschieden oder uns auf etwas grundsätzliches zu diesem Thema einigen.

Danke Heiko, sehr gut – verzeih, dass ich stumpf abkupfere. Ich hätte es aber besser nicht zu Papier (EDV) bringen können.

Zurück zur Diskussion auf Melas Blog. Wenn man sich die Kontrahenten dort anschaut könnte man meinen, dieses Positionspapier wäre ein Grundgesetz, welches niemals mehr auch nur interpretiert werden dürfe. Was – für mich persönlich absolut nachvollziehbar – für einige künstlerisch tätige Personen ein absolute No-Go darstellt.

Kurz: Es geht um die Frage wer hat welche Rechte und die Möglichkeiten „künstlerische Erzeugnissen“ zu monetarisieren.

Für mich sieht es so aus, als wenn das Positionspapier ein Schnellschuss war, bei dessen Erstellung die Rechte der Betroffenen zu kurz kommen. Mela Eckenfels hat Recht den Teufel wie folgt an die Wand malt:

Eine Verlagsheuschrecke, die das Buch schon lange im Auge behalten hatte, nimmt es lässt noch mal den letzten fest angestellten Lektor drübergehen, schreibt „John Grisham“ darüber – denn es sind ja alleRechte weggefallen – und rührt die Marketingtrommel. Das Buch wird millionenfach verkauft. Die etablierte Presse (wie sie in 10 Jahren auch aussehen mag) berichtet darüber, es gibt Kino- und TV-Spots und Großplakate. Die Menschen stehen Schlange an den Buchläden und der E-Book-Server bricht durch die massenhaften Downloads zusammen. Das Buch schießt auf die obersten Plätze der Verkaufszahlen. Und ein paar kleinere Blogs erwähnen, dass man doch bitte bei Hans Müller, dem Originalautor kaufen soll, statt die Ausgabe von ‚John Grisham‘. Dadurch steigen Hans Müllers Verkaufszahlen auf mehrere Tausend im Jahr, aber die Verlagsheuschrecke hat Gewinne in Millionenhöhe.

Aber ich will nicht alle bei Mela (auch und gerade in den Kommentaren)  schon vorgebrachten Argumente wiederholen. Ich möchte vielmehr anregen, dass man vielleicht feststellt “

Ok, das Positionspapier gibt wieder was die Anwesenden im Chemnitz als ihre Position zu dem damaligen Zeitpunkt definiert haben. Seitdem ist eine Menge Zeit vergangen und wir sind nicht – wie andere Parteien – eine Horde von Betonköpfen. Wir haben gelernt, sind weiser geworden und regeln nun nach.

Wir belassen das Recht der Monetarisierung lebenslang – ausschliesslich – bei dem Autoren.

Nach dem Tode eines Autoren gilt folgende Regel:

  • Erben können bis zu 20 Jahre nach der Erstveröffentlichung des Werkes, das Recht der Monetarisierung ausüben. (Anm.: Etwaige Versorgungslücken der Erben sind separat zu decken)

10 Jahre nach Erstveröffentlichung wird das Werk – ausschliesslich – für kostenfreie Weitergabe frei gestellt.

Obiges soll keinen Stein der Weisen darstellen. Es ist nur der Versuch, aus den mir zugänglichen Argumenten und Befindlichkeiten einen Mittelweg zu kreieren, der allen Parteien ein wenig entgegen kommt.

Und bevor mich jemand fragt: Ich habe keine Einkünfte aus künstlerischen oder kreativen Tätigkeiten die irgendwie mit dem Urheberrecht zusammen hängen.

Allianz versichert = ausgekichert

Otto Walkes hat es schon sehr früh in Worte und Musik gefasst:

httpv://www.youtube.com/watch?v=2b5_jsn9hBk

Eine Arroganz fürs Leben, dass ist es was die Allianz Versicherung seinen Kunden für teures Geld verkauft:

Die Allianz Lebensversicherung hat in den vergangenen fünf Jahren den Anteil seines einzigen Aktionärs Allianz Deutschland AG am Rohüberschuss kräftig ausgebaut. Während der deutsche Marktführer für Lebensversicherungen die Kunden 2002 noch mit 95 Prozent am Rohüberschuss beteiligte, ging der Anteil 2006 auf 88 Prozent und im Krisenjahr 2008 sogar auf 69 Prozent zurück.

2009 erhielten die Kunden dann wieder 82 Prozent – der Rest ging an die Mutterfirma. Gleichzeitig verdreifachte die Allianz Leben aber den Gewinn, und die Dividende stieg von 12,50 Euro pro Aktie im Jahr 2002 auf 34 Euro 2008 und weiter auf 44 Euro im Jahr 2009. (Quelle FTD)

Ja, da weiss man doch wohin mit dem Geld: Keineswegs in Richtung Allianz. Denn den Damen und Herren der Allianz ist das Wohlwollen der Aktionäre doch sehr viel wichtiger als die Fürsorge und das Wohl ihrer Kunden.

Deutlicher kann der Kapitalismus uns Verbrauchern nicht zeigen, wie sehr er uns verachtet.