Ist unsere Regierung pubertär?

Ist unsere Regierung am Ende gar nicht unfähig, sondern eher so etwas wie pubertär?

Was zeichnet die Pubertät für Aussenstehende aus? Vor dem Hirn des Pubertierenden hängt ein Schild „Wegen Umbau  vorrübergehend geschlossen“ und die einzige Motivation Dinge zu tun ist, den rest der Menschheit zu erschrecken und vor allem zu provozieren. GANZ viel provozieren – Emotionen auslösen – gehörte schon immer zur Pubertät. Sich in den Randbereichen des Erlaubten umsehen. Stets darauf warten, dass Erziehungsberechtige erklären „Hey, nun mal halblang“ und den „Erkrankten“ wieder krampfhaft versuchen auf den Weg der Ordnung zu nötigen. Solange der „Anpfiff“ nicht kommt, wird weiter ins Extrem gewandert.

Erwachsene Menschen gehen wesentlich vorsichtiger mit den Grenzen um. Erwachsene finden sich eher im Mittelfeld des gesellschaftlich Normalen wieder.

Und nun schaun wir mal kurz nach Berlin. Sehen uns an, wie oft das Bundesverfassungsgericht Gesetze und andere Entscheidungen unserer Regierung prüfen muss.

Wir haben in Deutschland Regeln: Die Grundregel lautet: Grundgesetz (als Verfassungsersatz). Unsere Regierung sollte sich in der Mitte des „Elektrozaunes Grundgesetz“ bewegen. Das mögliche Berühren der Grenzen stellt bereits eine intellektuelle Unmöglichkeit dar. Es sei denn…. Ja, es sei denn unsere Regierenden pubertieren vor sich hin und testen stets aufs Neue aus, wie weit sie gehen können.

Wenn unsere Regierenden nicht das intellektuelle Verantwortungsmoment eines Pubertierenden hätte – was würden denn dann die Beweggründe sein?

Ein Bauernhof als Genossenschaft – prima Idee, wider der Überproduktion

Es gibt Ideen, die sind so einfach und so genial, dass man sich fragt warum sie nicht öfter umgesetzt werden. In der FAZ lese ich gerade von einer genialen Konzept:

Ein Biobauernhof nahe Hamburg lebt in besonderer Weise von seinen Kunden: Sie sichern mit einem festgelegten Monatsbeitrag seine Existenz, bekommen dafür Nahrungsmittel – und wissen, woher ihr Essen kommt.

Die gemeinnützige GmbH, der Land, Gebäude und Vieh gehören, spielt eine untergeordnete Rolle. Entscheidend ist der Etat, den die fünf verantwortlichen Landwirte veranschlagen. Er soll reichen, um den Buschberghof in Fuhlenhagen gemeinsam mit Auszubildenden und Praktikanten ein Jahr lang zu bewirtschaften. Die Produkte, die auf einer Nutzfläche von 86 Hektar erzeugt werden, sollen 360 Menschen ernähren.

Ziel aber ist, nur so viel zu produzieren, wie gebraucht wird, und dabei ein Gleichgewicht im Hoforganismus herzustellen. Dazu gehört, so viele Tiere zu halten, wie eigenes Futter zur Verfügung steht, und wie Mist zum Düngen im Ackerbau benötigt wird.

Es ist erwünscht, dass jene, die mehr haben, mehr zahlen als solche, die wenig haben. Ein Drittel der Mitglieder zahlt den durchschnittlichen Beitrag, ein Drittel zahlt mehr, ein Drittel weniger. Aber: „Es gibt eine Schamgrenze“, sagt Stränz, „die bei dem Preis liegt, den man bei Aldi oder Lidl für Lebensmittel ausgeben würde.“ Zur Orientierung nennt er einen Richtwert: 150 Euro im Monat für einen Erwachsenen, 70 Euro für ein Kind.

150€ pro Monat für Lebensmittel ist sicherlich erstmal ein hoher Betrag, nur wenn man vom Brot über Fleisch und Milch auch jegliches Obst und Gemüse dafür erhält, relativiert sich dieser Betrag doch schon wieder um einiges. Zumal man hier direkten Einfluss nehmen kann, was und wie angebaut wird. Dioxin, Käfighaltung etc. scheinen kein Thema zu sein.

Die Webseiten des Buschberghofes strahlen irgendwie den Charme der ’70 aus, aber das macht die Sache nicht schlechter – keineswegs.

Hat Google Chef als Kind immer gelogen?

Wenn ich bei Golem lese:

Ist Ihnen Ihre persönliche Seite in dem sozialen Netzwerk Ihrer Wahl peinlich geworden? Wollen Sie Ihre Jugendsünden vergessen machen? Dann hat der Google-Chef einen Rat für Sie: Wechseln Sie doch einfach (in Zukunft) Ihren Namen!

[…]

Doch Google-Chef Eric Schmidt hat einen durchaus ernst gemeinten Vorschlag parat, wie sich dieses Problem zumindest für Teenager lösen ließe. Sobald sie die Volljährigkeit erreichen, sollten Jugendliche einfach ihren Namen wechseln. Auf diese Weise könnten Teenager mit einer weißen Weste ins Erwachsenenleben starten. Das schlug Schmidt gegenüber den Journalisten des Wall Street Journal vor.

Sorry, aber ich muss dabei an jemanden denken, der nicht genügend Arsch in der Hose hat zu dem Mist den er gemacht hat zu stehen. Wer kennt den Typus Feigling nicht, der – wenn die Vase/Fensterscheibe zerdöppert ist – erklärt es wäre der kleine Bruder/Hund/Nachbarsjunge/böser Mann gewesen? Irgendjemand fremdes halt.

Mir ist ein Erwachsener mit „Jugendsünden“ lieber, als ein Erwachsener ohne Kindheit. Wird man später mehrfach den Lebenslauf wechseln dürfen? Nach jeder Firmenpleite/Steuerbetrug eine neue Identität? Natürlich ist das eine Vorstellung, die jedem Manager feuchte Träume bereitet, aber so geht das Leben nicht. Man hat eines – genau eines. Es sei denn, man kommt ins Zeugenschutzprogramm. Und als Petze kann ich mir die „Menschen die nie schuld sind“ auch gut vorstellen.