Hat Google Chef als Kind immer gelogen?

Wenn ich bei Golem lese:

Ist Ihnen Ihre persönliche Seite in dem sozialen Netzwerk Ihrer Wahl peinlich geworden? Wollen Sie Ihre Jugendsünden vergessen machen? Dann hat der Google-Chef einen Rat für Sie: Wechseln Sie doch einfach (in Zukunft) Ihren Namen!

[…]

Doch Google-Chef Eric Schmidt hat einen durchaus ernst gemeinten Vorschlag parat, wie sich dieses Problem zumindest für Teenager lösen ließe. Sobald sie die Volljährigkeit erreichen, sollten Jugendliche einfach ihren Namen wechseln. Auf diese Weise könnten Teenager mit einer weißen Weste ins Erwachsenenleben starten. Das schlug Schmidt gegenüber den Journalisten des Wall Street Journal vor.

Sorry, aber ich muss dabei an jemanden denken, der nicht genügend Arsch in der Hose hat zu dem Mist den er gemacht hat zu stehen. Wer kennt den Typus Feigling nicht, der – wenn die Vase/Fensterscheibe zerdöppert ist – erklärt es wäre der kleine Bruder/Hund/Nachbarsjunge/böser Mann gewesen? Irgendjemand fremdes halt.

Mir ist ein Erwachsener mit „Jugendsünden“ lieber, als ein Erwachsener ohne Kindheit. Wird man später mehrfach den Lebenslauf wechseln dürfen? Nach jeder Firmenpleite/Steuerbetrug eine neue Identität? Natürlich ist das eine Vorstellung, die jedem Manager feuchte Träume bereitet, aber so geht das Leben nicht. Man hat eines – genau eines. Es sei denn, man kommt ins Zeugenschutzprogramm. Und als Petze kann ich mir die „Menschen die nie schuld sind“ auch gut vorstellen.

Die Petze wird nicht bestraft

Siemens geht als Kartell-Kronzeuge straffrei aus Der deutsche Konzern und sechs Konkurrenten haben sich beim Verkauf von Transformatoren abgesprochen. Weil Siemens alles zugab, kommen die Münchner nun ohne Strafe davon. Alle anderen müssen kräftig zahlen.

schreibt die FTD. OK, die Straffreiheit wird über die Kronkorken Kronzeugenregelung gedeckelt. Aber schlußendlich steht Siemens nun als der lachende Sieger da: Erst werden die Kunden – durch die Preisabsprachen – ausgenommen und hinterher erwirbt man einen Wettbewerbsvorteil, weil man

  • Keine Strafe zahlen muss (Kostenminimierung)
  • In der Öffentlichkeit besser dasteht, als der Wettbewerb. Man war ja kooperativ.

Petzen ist eigentlich etwas fieses. Fand ich als Kind auch scheisse, wenn jemand mich verpfiffen hat. Wenn aber einer der Beteiligten gänzlich straffrei ausgeht, weil er gepetzt hat, so bekommt es einen sehr bitteren Beigeschmack.