Randalierende Messdiener auf dem Petersplatz?

Gestern grinste ich über eine Umfrage, die von EXTRA3 (einem Satiremagazin des NDR) gestartet wurde:

DominoDay – Wer ist der nächste?

In der man auswählen kann, welcher Despot als nächstes gestützt wird. Extra3 wäre nicht Extra3, wenn sie nicht neben z.B.  „Marokko – König Mohammed IV“ und „Jordanien – König Abdullah I“ auch „Vatikan – Benedikt XVI“ zur Auswahl gestellt hätten.

Und der Sieger der Abstimmung ist mit 51% (202 Stimmen) tatsächlich „Vatikan – Benedikt XVI“.

So, nun habt ihr genug gegrinst, denn heute kommt folgende Meldung rein:

144 katholische Theologie-Professoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben einen Aufruf zu tiefgreifenden Reformen unterschrieben.

Quelle Tagesschau. Wird nun auch der Papst Opfer des grossen Umbruchs, der sich aufmacht die grossen Diktaturen des letzten Jahrtausends zu stürzen? Wird die Schweizergarde bald auf Priester und Kardinäle schiessen, während sich der Papst und seine Bischöfe verbarrikadieren?

Extra3 hat die Nase in diesem Fall echt schwer im Wind gehabt.

Worte des ersten vorsitzenden Hosenanzugs

Quelle: Tagesschau

  • Jetzt müsse endlich der politische Dialog beginnen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel
  • Merkel unterstrich, dass die Angriffe auf Demonstranten unverzüglich zu unterbinden seien.

Blöd nur, dass Sie damit nicht Stuttgart oder Berlin meint, sondern sich ausschliesslich auf Ägypten bezieht. In Deutschland darf die Polizei weiterhin Demonstranten verprügeln, Geheimdienste alles und jeden überwachen und die Regierung tritt die Rechte der Allgemeinheit mit den Füssen.

Immer brav auf die anderen zeigen, gelle – das ist nämlich alternativlos

ACHTUNG: Ich bin froh, in Deutschland leben zu dürfen. In Ägypten ist es wesentlich schlimmer als hier. Dennoch sind die Schranken auch hier schon lange gestellt.

Wenn sich Übergrössen ins eigene Knie schiessen

Ich gebe zu: Ich empfinde Stefan Raab nur noch als Großkotz. Der Erfolg, den er mit Lena gehabt hat, dafür zolle ich ihm Respekt. Dass er die Fernsehanstalten nötigte, in diesem Jahr ein Lena-Jahr abzuhalten, das finde ich deutlichst grenzwertig. Das er die Wahl des Songs zu einer Werbeveranstaltung einer CD, an deren Verkauf er deutlich mit verdient, macht ist einfach nur erbärmlicher Kapitalismus.

Aber es scheint einen Gott zu geben:

Ein Songschreiber darf nicht gleichzeitig auch Moderator sein. Diese Regeln des internationalen Sängerstreits könnten Stefan Raab unter Umständen untersagen, den Eurovision Song Contest am 14. Mai in Düsseldorf mit zu moderieren.

Quelle FAZ.