Randalierende Messdiener auf dem Petersplatz?

Gestern grinste ich über eine Umfrage, die von EXTRA3 (einem Satiremagazin des NDR) gestartet wurde:

DominoDay – Wer ist der nächste?

In der man auswählen kann, welcher Despot als nächstes gestützt wird. Extra3 wäre nicht Extra3, wenn sie nicht neben z.B.  „Marokko – König Mohammed IV“ und „Jordanien – König Abdullah I“ auch „Vatikan – Benedikt XVI“ zur Auswahl gestellt hätten.

Und der Sieger der Abstimmung ist mit 51% (202 Stimmen) tatsächlich „Vatikan – Benedikt XVI“.

So, nun habt ihr genug gegrinst, denn heute kommt folgende Meldung rein:

144 katholische Theologie-Professoren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben einen Aufruf zu tiefgreifenden Reformen unterschrieben.

Quelle Tagesschau. Wird nun auch der Papst Opfer des grossen Umbruchs, der sich aufmacht die grossen Diktaturen des letzten Jahrtausends zu stürzen? Wird die Schweizergarde bald auf Priester und Kardinäle schiessen, während sich der Papst und seine Bischöfe verbarrikadieren?

Extra3 hat die Nase in diesem Fall echt schwer im Wind gehabt.

Ratzinger, die Wendesocke

Sein Fähnlein in den Wind hängen, dass ist gang und gäbe in der Politik. Wer die Musik bezahlt, bestimmt was gespielt wird (Siehe Parteispenden und Nebeneinnahmen) und manchmal wirft halt ein anderer Geld in die Jukebox.

Warum nun aber Benedikt XVI (the pope formerly known as Joseph Ratzinger)  mit seinem Namen auch seine Meinung bezüglich des Zölibates geändert hat, wird er wohl erklären müssen. Die Süddeutsche schreibt:

1970 stellten neun Theologen in einem Memorandum den Pflichtzölibat in Frage und warnten vor kollektivem Ungehorsam von Priestern. Einer der Unterzeichner war Joseph Ratzinger. Der ist inzwischen Papst – und verteufelt solche Positionen nun als „Zeitgeist“.

Nun wird man sich verteidigen können und sagen „Ja, in den letzten 40 Jahren wäre man „klüger“ geworden. Es KANN aber auch daran liegen, dass Ratze 1970 – er war 43 – noch ahnte was Sexualität sein könne. Heutzutage – der Mann ist mittlerweile 84 – wird sich da wohl nicht mehr (verzeihen sie mir diese frevelhafte Betrachtung) so viel regen.

Über den Unterschied von Gehaltsklassen

Es gibt Menschen die bekommen (nicht zwingend verdienen!) mehr Geld als Andere. So bekommen Investmentberater mehr Geld als Notärzte – die einen retten das Leben desjenigen, der von dem anderen  in den Ruin und die Herzattacke getrieben wurden.

Nonnen erhalten weniger Geld als Priester und Bischöfe und auch bei der „sozialen Behandlung“ der jeweiligen Gehaltsklassen gibt es Unterschiede, wie Fefe berichtet:

Nonne wird exkommuniziert, weil sie eine Abtreibung zugelassen hat, um die Mutter zu retten. Exkommunizieren ist das schlimmste, was die katholische Kirche machen kann, also aus ihrer religiösen Sicht. Wie viele Priester fallen euch spontan ein, die nach Kindesmißbrauch exkommuniziert wurden? Keine? Mir auch nicht.

Dazu kann und muss ich nicht mehr sagen. (Ausnahmesweise mal ein Vollzitat – sorry Fefe)