Soldaten meckern über Merkel und meinen Guttenberg

Es ist schon interessant, wie die Springerpresse herumlaviert um sich ein Option „Gutti ist zurück!“ offen zu halten. Wenn ich heute in der Welt lese:

Angesichts der geplanten Sparmaßnahmen im Verteidigungshaushalt wirft der Deutsche Bundeswehrverband Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fehlende Wertschätzung der Soldatinnen und Soldaten vor.

Hintergrund dieser Kritik ist die Entscheidung der Regierung, das Weihnachtsgeld der Soldaten zu kürzen – obwohl eigentlich vorgesehen war, die seit 2006 halbierte Sonderzahlung ab 2011 wieder in voller Höhe zu überweisen. Ende September beschloss der Bundestag jedoch auf Antrag der Regierungsfraktionen, die Kürzung weiter fortzuschreiben.

Ende September? *Kopfkratz* Wer war da nochmal oberster Dienstherr unserer Soldaten? War das nicht die Lichtgestalt zu Guttenberg, der Mann der seinen Job so hervorragend machte? Wer wenn nicht Guttenberg sollte sich so endlos ins Zeug legen, damit eben das jetzt hier kritisierte nicht eintritt? Wo war Guttenberg im September 2010? Warum hat er sich nicht für „seine“ Soldaten eingesetzt, denen er noch in seiner Rücktrittsrede – leider wieder nur verbal – beistand?

Der offene Brief des Bundeswehrverbandes ist bei der Welt runterladbar.

Das Timing erscheint mir hochgradig verdächtig und ich frage mich ob und von wem da vielleicht „motiviert“ oder gar manipuliert wurde. Denn ich interpretiere den Vorgang wie folgt:

Guttenberg hat seinen Soldaten im Parlament nicht genügend den Rücken gestärkt. „Seine“ Soldaten waren für ihn nur als Kulisse für seine Rambo-Auftritte und Talkshow interessant, weil medienwirksam.

Warum dann aber jetzt die Schelte an die Kanzlerin? Nicht, dass ich sie generell in Schutz nehmen möchte – die hat genug Dreck am Stecken – aber hier trifft es die falsche Person.

 

Uns geht es ja SOOOO gut

Dieser Arttikel in der Tagesschau hat es gleich mehrfach in sich – und zwar massiv.

Vollzeitbeschäftigte verdienten 2009 im Schnitt 41.468 Euro

Im Schnitt…. Preisfrage: Wenn jetzt alle auswandern die unterdurchschnittlich verdienen – wie viele Bewohner wird die Bundesrepublik dann noch haben? (Kleine Hilfe – das sind 3.455,66€ im Monat)

Bruttolöhne bleiben gleich – Reallöhne sinken leicht

Uns geht es ja sooooo gut. Denn – wir haben es gewiss nicht vergessen – die Statistik nimmt den Durchschnittswert. Und die „Vielverdiener“ haben die letzten Jahre grössere Steigerungen realisieren können, als die unteren Lohnschichten. Ob das weiterhin so bleibt? Mal schaun:

Die höchsten Verdienste trotz gekürzter Sonderzahlungen erzielten die Beschäftigten von Banken und Versicherungen (58.473 Euro)

Ach, die Branche die MASSIV durch Steuergelder (das ist Geld, das wir gemeinsam alle aufbringen müssen), haben am meisten bekommen? Ich schreibe bewusst bekommen, denn verdient hätten sie einen Arschtritt – sorry.

Ja Arbeitslose in Ghettos und alles wird gut.

Immer wieder HSH und Nonnenmacher

Ich als Nordlicht reize ja gern Witze über den bayrischen Filz der CSU. Aber bei dem was hier bei uns im Norden abgeht weiss ich auch nicht, ob ich lachen, fluchen oder weinen soll. Wahrscheinlich raste ich einfach nur aus.

Der Dirk Nonnenmacher, Chef der HSH Nordbank (Zentralbank für Schleswig Holstein und Hamburg), scheint mal eben eine halbe Milliarde „verbrannt“ zu haben. Auch wenn er selbst die Schuld auf einen niederen Angestellten(den dem früheren Leiter der Londoner Niederlassung Luis Marti-Sanchez) abschieben will, so scheint er massgeblich an dieser Kapitalvernichtung beteiligt gewesen zu sein:

Der Kreditantrag zu Omega 55 liegt dem NDR vor. Unterschrieben haben ihn die Vorstände Nonnenmacher, Jochen Friedrich, Peter Rieck, Hartmut Strauß, Bernhard Visker und Vorstandschef Hans Berger. Der Versuch der Bank, die alleinige Verantwortung für Omega 52 und 55 dem früheren Leiter der Londoner Niederlassung Luis Marti-Sanchez, in die Schuhe zu schieben, ist damit wohl gescheitert.

schreibt die Tagesschau. Entweder unterschreibt Nonnenmacher (und seine Vorstandskollegen!) alles was man ihm vorlegt, oder er ist nicht nur ein Lügner sondern auch ein Betrüger. Denn der Vorgang wurde (wieder Tagesschau)

Interne Unterlagen der Bank, die dem NDR vorliegen, zeigen jetzt das Gebräu aus Zockermentalität, Profitgier und krimineller Energie, das sich im Milieu der HSH Nordbank gebildet hat – und über das jetzt führende Manager stolpern könnten. Denn der Kreditantrag belegt, dass die Bankenaufsicht nicht korrekt informiert war: Trotz der von mehreren Abteilungen vorgenommenen sorgfältigen Prüfungen bleibt ein gewisses Risiko, dass die Bankenaufsicht das Geschäft als Maßnahme zur Sicherung des Eigenkapitals nicht akzeptieren wird. (Hervorhebung von mir)

Warum arbeitet die HSH ab der BAFIN vorbei? Auch dieses wird bei der Tagesschau deutlich formuliert:

Auch dafür gibt es eine Erklärung. Professor Peter Nippel: „Außerdem darf man nicht vergessen, dass mit solchen komplexen Transaktionen auch Provisionen und Honorare verdient werden. Daher haben Investmentbanker, Berater und Anwälte ein Interesse an derartigen Dingen, ohne dass dies immer mit den Interessen der Bank im Einklang steht.“

Es wurde also unser Geld von mitverantwortlich von Nonnenmacher verzockt, damit man schön dasteht und fette Gelder einstreichen kann. Und genau DIESER Nonnenmacher hat nochmal fett Geld eingesteckt um seinen Posten zu behalten:

Nur mit der umstrittenen Sonderzahlung von 2,9 Millionen Euro konnten die Eigner der Landesbank ihn überzeugen weiterzumachen. (Spiegel von 17.07.2009)

Das muss man sich einmal genüsslich auf der Zunge zergehen lassen: Nonnenmacher ist mitschuld an der Vernichtung von einer halben Milliarde Euro, verdient mit der Vernichtung Geld und bekommt für diese Sauerei NOCHMAL 2,9 Millionen Euro oben drauf gepackt.

Und wer hat „Schuld“:

Es ist das Problem von renditetrunkenen Politikern, die ihre Etats sanieren wollten. Das Problem von Provinzbankern, die das ganz große Rad drehen wollten. Und ein Problem der Wirtschaftsprüfer: „In der Tat erhebt sich an dieser Stelle die Frage“, so der Bilanzexperte Carl-Christian Freidank, „warum KPMG diese Bilanzierungsstrategie mitgetragen hat“. Denn KPMG hat die Bilanzen der HSH testiert.

ist das Resue der Tagesschau. Die Scheisse zieht sich durch ALLE Etagen der Zuständigkeit. Wieder einmal zahlen die Steuerzahler die Gier der Schwerverdiener. Ich frage mich ja, wann das erste Mal aus den Kellern der Deutsche Bank diesbezügliche Leichen gespült werden. Die ist aber wahrscheinlich mittlerweile so groß, dass der Keller komplett unübersichtlich ist.