Lasst euch nicht von einem CDUler töten!

Laut Focus warten die Hinterbliebenen der von dem Ex-Ministerpräsident von Thüringen, Dieter Althaus, getöteten Skifahrerin immer noch auf das versprochene Schmerzensgeld.

Erich Bähr, der Rechtsanwalt des damaligen Ministerpräsidenten von Thüringen, Dieter Althaus (CDU), sagte dem FOCUS, er stehe mit dem Anwalt der Opferfamilie nach wie vor „in engem Kontakt“. Beide Seiten würden „ganz friedlich“ über die Höhe des Schmerzensgeldes und der laufenden Unterhaltszahlungen verhandeln, hieß es. „Ein Ergebnis gibt es aber noch nicht“, erklärte Bähr.

Aber das kennt man ja von den christlichen Parteien CDU und CSU: Da werden kriminelle und Betrüger mit höchsten Ehren gehandelt und etwaige Versprechen sind nur so lange gültig, bis der nächste Atemzug getan ist.

Wenn ihr also getötet werden solltet, tut euren Hinterbliebenen einen Gefallen – haut euch lieber selbst mit dem Hammer auf den Kopf, als dass ihr den Nachkommen die Schmach hinterlasst von der Gutwilligkeit eines CHRISTLICHEN Politikers abhängig zu sein.

Die Loveparade war Business as usual

Mal ehrlich, wie deutlich muss uns noch vor Augen geführt werden, wie abgebrüht heutzutage Massenveranstaltung als Geschäft durchgeführt werden? Es ist wie immer: Die Einnahmen (und der Marketingerfolg) gehen mehrheitlich an die Privatwirtschaft, die Veranstaltende Stadt/Region darf sich im Ruhme der Veranstaltung sonnen und räumt hinterher auf.

Sollte das Konzept nicht mit eitel-Sonnenschein aufgehen, will es keiner gewesen sein und alles rennet, rettet, flüchtet (jaja „Taghell ist die Nacht gelichtet.“). Die Last der Geschichte tragen die Opfer, die Hinterbliebenen und der Steuerzahler. Es ist IMMER das selbe Muster und es geht (fast) immer auf.

Ich bin schlicht stinksauer über das  Verhalten ALLER Beteiligten. Ich klage an:

  • Rainer Schaller (Veranstalter), der sich gern im Ruhm sonnt, Marketing für sein McFit macht und etwaige Erträge kassiert.
  • Wolfgang Rabe (Sicherheitsdezernent und Leiter des Krisenstabes), wusste um die Probleme und ist – per Aufgabenbereich – verantwortlich
  • Michael Schreckenberg („Panikforscher“), gibt als erstes den Zuschauern die Schuld, weil sie sich „unvorhersehbar“ verhalten hätten, will später gar nichts mehr mit dem Sicherheitskonzept zu tun gehabt wollen.
  • Adolf Sauerland (Oberbürgermeister), hat die Verantwortung für das, was seine Angestellten verbocken. Leugnet von den Problemen gewusst zu haben. Unglaubwürdig!
  • Jürgen Dressler (Planungsdezernent), hat die Freigabe erteilt
  • Auch der Feuerwehrchef sowie die Polizeiführung sind hier zu nennen, sind aber in der Kette eher zuarbeitende Befehlsempfänger

Es muss schon schwer sein, mit dieser Verantwortung leben zu müssen. Aber mit der Verantwortung UND einer so fulminanten Lüge sollten die Schuldigen an Schlaflosigkeit zugrunde gehen.

Solidarität mit Soldaten?

Die Welt erklärt uns Leservolk:

Die öffentliche Trauerfeier für die drei getöteten Bundeswehrsoldaten zwingt die Gesellschaft, sich mit deren Schicksal auseinanderzusetzen. Das ist gut, denn in Deutschland gibt es noch immer keine Kultur der Anteilnahme. Dabei hat die Bundeswehr einen Anspruch auf Solidarität.

Und ich beantworte die Frage aus der Überschrift mit einem: JA! Natürlich soll und muss man Solidarität mit den Soldaten und auch mit den Hinterbliebenen der gefallenen Soldaten üben. Die Soldaten sind nicht aus freien Stücken nach Afghanistan gegangen. Sie haben dort ihren staatlichen Auftrag erledigt, wie ein Feuerwehrmann in ein brennendes Haus geht oder der Polizist sich bewaffneten Bankräubern gegenüberstellt. Die im Einsatz befindlichen Soldaten befinden sich dort in UNSEREM Auftrag – die von uns gewählten Volksvertreter haben sie dort hingeschickt, schlussendlich also wir Wähler.

Wenn die Welt allerdings schreibt:

Es ist den Familien der drei in Afghanistan gefallenen Soldaten hoch anzurechnen, dass sie einer öffentlichen Trauerfeier zugestimmt haben.

habe ich schizophrene Gefühle: Einerseits weiss ich nicht ob es mutig ist. Es ist sicherlich mutig in aller öffentlich zu trauern. Ich gehöre zu den Menschen die auf einer Beerdigung auch schon mal kräftig Tränen lassen können. Ob ich da Fernsehkameras in meiner Nähe haben möchte …

Was ich aber verachte ist, dass sich die für den Tot mitverantwortlichen Politiker (denn sie stützen den Auftrag) – namentlich unsere Bundeskanzlerin und der Selbstverteidigungsminister – öffentlichkeitswirksam große Reden schwingen. Eine stille Teilnahme durch bloße Anwesenheit hätte ich persönlich als deutlich angemessener empfunden. Anwesenheit und eine Ehrung vor den aufgebahrten Särgen. Vielleicht eine Rede vor dem Parlament. Bis zum heutigen Tag sind 39 Soldaten im Kampfeinsatz in Afghanistan gestorben. Gedenkt unsere Kanzlerin auch diesen? Ist unser Selbstverteidungsminister in Gedanken auch bei deren Familien? Oder bleibt diese Aufgabe wieder am Bundeswehrverband und dem Freundes- und Familienkreis hängen? Wäre ja nicht das erste mal, dass die Opfer und Hinterbliebenden wieder allein sind wenn die Reporter weg sind.

Nochmal: Solidarität mit den Soldaten, Opfern und Hinterbliebenen. Aber Hinterfragung bei den wahren Verantwortlichen.

Und vor allen Dingen: Bringt die Jungs nach Hause! (Video aus dem großartigen Pink Floyd Werk „The Wall“)

httpv://www.youtube.com/watch?v=oSpeZZFFMT0

PS: Sehr geehrte Politiker, tun sie mir doch bitte einen Gefallen: Sprechen sie nicht von gestorbenen Soldaten. Wenn sie den Soldaten und Hinterbliebenen wirkliche Ehrbezeugung zukommen lassen wollen, dann sprechen Sie bitte davon, dass diese Menschen gefallen sind. Menschen sterben an Altersschwäche, nach Unfällen und an Krankheiten. Der Soldat, der sein Leben für sein Land gibt und durch Gewalteinwirkung stirb, der fällt! Soviel Zeit sollte eigentlich sein.