Über die Unerträglichkeit von Politikern

Was mich am meistens an Politikern stört und mir echtes Unbehagen, Übelkeit und teilweise sogar Aggressionen verursacht ist das völlige Fehlen jeglichen Realitätssinns der Politiker.

Manchmal frage ich mich welche Drogen man nehmen muss um als Politiker Aufstiegsmöglichkeiten zu haben. Jede Partei die auch nur irgendwo in Regierungsverantwortung war hat bereits ihre (potentiellen) Wähler belogen. Bei CDU, CSU, SPD und FDP ist dies dem Bürger bekannt und er resigniert. Er weiß, dass er angelogen wird.

Eine Partei steht in der Betrachtung der Öffentlichkeit ein bisschen außen vor: Die Grünen. Die Grünen feiern sich als die Partei von unten, die Partei von der Strasse. Dieses ist sie aber lange nicht mehr. Vielmehr sind die Grünen genau so korrumpiert wie die oben genannten unglaubwürdigen Altparteien. Wenn Volker Beck nun auf Twitter erklärt

SUPER, zittern fuer rot-gruen. Wenn es nicht klappt haben es linken- und piratenwaehler vermasselt.

stehe ich irgendwo zwischen übergeben und draufhauen. Waren es nicht die Grünen, die in Hamburg Wähler einsammelten mit dem Versprechen „Mit uns wird es Moorburg niemals geben“ – und als es dann zur Abstimmung kam stimmten die Grünen in der Koalition mit der CDU brav FÜR das Kohlekraftwerk an der Elbe. Die Grünen, die Partei für saubere Umwelt stimmte für ein Kraftwerk für das der lokale Stromerzeuger Vattenfall von der Europazentrale kritisiert wurde, weil es zu viel Dreck erzeugt. DAS sind die verlogenen Grünen.

Ja Wusel (Insideralarm…) ich weiss, auch die Piraten werden Ihren Skandal haben (Ich empfinde den Umgang mit Stefan „Aaron“ König schon als Skandal), aber NOCH darf man die Hoffnung haben, dass die Piraten es schaffen ihre Wähler nicht zu verarschen.

Auch das verunglimpfen des politischen Gegners empfinde ich persönlich als schlicht und ergreifend als zum kotzen. Ich kann die Bezeichnung „Extremisten“ für die Partei „Die Linke“ nicht mehr hören. Wenn Parteien, die sich GEGEN die Macht der Industrie und des Geldes stemmen und die sich für die Menschen auf der Strasse einsetzen Extremisten sind, dann erwarte ich dass unsere Bundesrepublik sehr bald wieder von Extremisten regiert wird. Aber bitte Extremisten die sich selbst noch mit gutem Gewissen im Spiegel selbst anschauen können.

Hamburger Morgenpost meldet: Alle Probleme der Welt gelöst! @MOPO

Wer eine Tageszeitung herausgibt, die heute wie folgt aussieht:

der beweist was der Begriff Qualitätsjournalismus heute noch wert ist.

Der Aufmacher einer Zeitung – das „Seite 1 Thema“ – war früher einmal das wichtigste, was das Blatt zu melden hat. Wenn diese Meldung die wichtigste zu verbreitende Neuigkeit ist, dann braucht man heute keine Hamburg Morgenpost zu kaufen. Alle Probleme des Planeten sind gelöst: Griechenland ist schuldenfrei, das Öl im Golf von Mexiko ist verdunstet, in Afghanistan rauchen US-Soldaten und Taliban gemeinsam einen Joint,  und so weiter und so weiter. Und dieses Medium wundert sich, dass der mündige Bürger nicht mehr bereit ist diesen „Journalisten“ das Gehalt zu zahlen? In diese Zeitung kann man doch höchstens noch Fisch einwickeln und der ist heute meist tiefgefroren.  Oder noch besser das Papier sparen und heute gar keine Zeitung herausbringen.

Die FAZ schrieb schon gestern:

Es muss ein Skandal her, es braucht Sex and Crime, es muss auch die letzte jugendliche Lichtgestalt in den Dreck gezogen und mit bigotten Kommentaren überzogen werden. „Uups, so haben wir Sängerin Lena Meyer-Landrut noch nie gesehen“, freuen sich die „Explosiv“-Macher in ihrem Beitrag,

und auf genau diese Schiene des Dreckschleuderns, für das man bei RTL dem Gitaristen von Thomas Anders viel Geld bezahlt, fährt nun auch das ehemalige SPD-Blatt „Hamburger Morgenpost“ ab. Wie tief kann ein Blatt noch sinken? Haben die auf dem Weg abwärts auf Höhe der BILD noch kurz rüber gewunken bevor sie an denen vorbei gerauscht sind?

IP-Pakete mit Blaulicht

Der Bund deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat offensichtlich am Wochenende ein Treffen der KMH (Kollegen mit Humor) veranstaltet und hat als Essenz dieser Veranstaltung eine medienwirksame Forderung erschaffen:

«Um die Internet-Kriminalität in den Griff zu bekommen und die Sicherheit für die Nutzer zu erhöhen, schlagen wir ein Notrufsystem im Internet, eine 110 im Netz, vor», sagte Klaus Jansen, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), der in Düsseldorf erscheinenden «Rheinischen Post» (Mittwochausgabe). (ZEIT)

Ich finde die Idee toll, spannend und vor allem kreativ.

Nils hat auf BUZZ schon einen Standstreifen im Internet gefordert – eine Forderung die ich nur unterstützen kann. Dort können sich dann UDP-Pakete gesammelt werden, die erkennen dass sie ihr Ziel eh nie erreichen werden. Ab und an fährt dort das Internet-Strassenamt durch und räumt den Mist dann weg.

Spannend finde ich es diesen Gedanken weiter zu führen, den die KMH da definiert haben. Denn wir wollen mal kurz die Folgen und Konsequenzen anschauen, denn eine Onlinewache kann ja nicht gemeint sein, diese gibt es ja schon. Zum Beispiel in Niedersachsen, Hamburg und Sachsen – um nur ein paar zu nennen.

Ein System, dass den Steuerzahler Geld kostet – das eine eigene Infrastruktur erfordert, die auch wieder von Menschen bedient, gewartet und gepflegt wird, die ebenfalls von Steuergeldern bezahlt werden müssen.

Was bietet mir das System, dass mir die vorhandenen Notrufsysteme nicht bieten?

  • Zuerst haben wohl deutlich mehr Menschen einen Telefon (eventuell sogar mobil) als es Menschen mit Internetzugang gibt
  • Ein Anruf mit verbalem Informationsaustausch geht IMMER schneller als ein Eintippen einer Meldung
  • Ein nicht interaktives Internet-Notrufsystem hätte den Nachteil nicht rückfragetauglich zu sein.
  • Ein Telefon hat die Möglichkeit die „110“ zu wählen und dann das Telefon einfach „mitlaufen zu lassen, wenn eine echte Notsituation vorliegt.  Mittels Rufnummerübermittlung (Festnetz) oder Ortung (Mobiltelefon) ist es dann möglich dem Notrufenden Hilfe zukommen zu lassen. Das Öffnen einer Webseite ist da eher weniger aussagekräftig. Jedes Öffnen dieser Webseite als Notfall zu interpretieren wäre eine interessante Rickrolling-Variante

Es gibt noch viel mehr Beispiele warum diese Idee der Kriminalbeamten eher in den Bereich Aprilscherz einzuordnen gehört, aber ich will hier nicht zu lange tippen.

Alles in allem ordne ich das zwischen Schwachsinn/“wir haben von den die Blutproben genascht“ und Siemens braucht mal wieder Subventionsgelder ein. Eine echte Umsetzbarkeit sowie ein echter Bedarf fehlt mir hier total. Als nächstes wird bestimmt der Notruf per Briefpost oder -taube gefordert. Wobei Brieftaube z.B. bei EMP-Problem tatsächlich in gewissen Bereichen Sinn machen würde.