IP-Pakete mit Blaulicht

Der Bund deutscher Kriminalbeamter (BDK) hat offensichtlich am Wochenende ein Treffen der KMH (Kollegen mit Humor) veranstaltet und hat als Essenz dieser Veranstaltung eine medienwirksame Forderung erschaffen:

«Um die Internet-Kriminalität in den Griff zu bekommen und die Sicherheit für die Nutzer zu erhöhen, schlagen wir ein Notrufsystem im Internet, eine 110 im Netz, vor», sagte Klaus Jansen, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), der in Düsseldorf erscheinenden «Rheinischen Post» (Mittwochausgabe). (ZEIT)

Ich finde die Idee toll, spannend und vor allem kreativ.

Nils hat auf BUZZ schon einen Standstreifen im Internet gefordert – eine Forderung die ich nur unterstützen kann. Dort können sich dann UDP-Pakete gesammelt werden, die erkennen dass sie ihr Ziel eh nie erreichen werden. Ab und an fährt dort das Internet-Strassenamt durch und räumt den Mist dann weg.

Spannend finde ich es diesen Gedanken weiter zu führen, den die KMH da definiert haben. Denn wir wollen mal kurz die Folgen und Konsequenzen anschauen, denn eine Onlinewache kann ja nicht gemeint sein, diese gibt es ja schon. Zum Beispiel in Niedersachsen, Hamburg und Sachsen – um nur ein paar zu nennen.

Ein System, dass den Steuerzahler Geld kostet – das eine eigene Infrastruktur erfordert, die auch wieder von Menschen bedient, gewartet und gepflegt wird, die ebenfalls von Steuergeldern bezahlt werden müssen.

Was bietet mir das System, dass mir die vorhandenen Notrufsysteme nicht bieten?

  • Zuerst haben wohl deutlich mehr Menschen einen Telefon (eventuell sogar mobil) als es Menschen mit Internetzugang gibt
  • Ein Anruf mit verbalem Informationsaustausch geht IMMER schneller als ein Eintippen einer Meldung
  • Ein nicht interaktives Internet-Notrufsystem hätte den Nachteil nicht rückfragetauglich zu sein.
  • Ein Telefon hat die Möglichkeit die „110“ zu wählen und dann das Telefon einfach „mitlaufen zu lassen, wenn eine echte Notsituation vorliegt.  Mittels Rufnummerübermittlung (Festnetz) oder Ortung (Mobiltelefon) ist es dann möglich dem Notrufenden Hilfe zukommen zu lassen. Das Öffnen einer Webseite ist da eher weniger aussagekräftig. Jedes Öffnen dieser Webseite als Notfall zu interpretieren wäre eine interessante Rickrolling-Variante

Es gibt noch viel mehr Beispiele warum diese Idee der Kriminalbeamten eher in den Bereich Aprilscherz einzuordnen gehört, aber ich will hier nicht zu lange tippen.

Alles in allem ordne ich das zwischen Schwachsinn/“wir haben von den die Blutproben genascht“ und Siemens braucht mal wieder Subventionsgelder ein. Eine echte Umsetzbarkeit sowie ein echter Bedarf fehlt mir hier total. Als nächstes wird bestimmt der Notruf per Briefpost oder -taube gefordert. Wobei Brieftaube z.B. bei EMP-Problem tatsächlich in gewissen Bereichen Sinn machen würde.

Warum ich von #Twitter zu #Buzz wechseln werde

Kurzantwort: Weil es mir besser gefällt. 🙂

Aber das reicht weder mir noch euch als Antwort, also muss da „Butter bei die Fische“. Wie sagte Nils so schön:

Hier alles nochmal reinzublasen, was man über andere Kanäle raushaut (Twitter, sein Blog, etc) ist kein sonderlicher Gewinn finde ich. Sind ehh die gleichen Leute, die das lesen und das selbe mehrfach zu lesen ist eher abschreckend denn spannend.

und damit hat er recht. Denn was nutzt es mir – und meinen Followern bei Twitter und Buzz, wenn sie alle Ergüsse von mir zwei mal lesen „müssen“, oder aber nur die Hälfte mitbekommen. Es erinnert mich an die zeit als ich Twitter und Plurk (kurzzeitig) parallel nutzte.

Nun könnte das Argument kommen: Aber ausgerechnet zu GOOGLE? ja, warum nicht – denn das was ich in Twitter oder in mein Blog werfe kann ohnehin von JEDEM inhaltlich miteinander verknüpft werden. Ob das nun Google, Schäuble oder meine Atomality tut ist absolut sekundär. Natürlich achte ich – und das tue ich ohnehin (Medienkompetenz FTW) – darauf was ich an persönlichen Meinungen und Informationen über mich in öffentliche Quellen schreibe. Dies ist kein Argument für oder gegen Google. Ich nutze ja auch Googlemail – allerdings würde ich keine Weltrevolution über diesen Account koordinieren 🙂

Die Vorteile von Buzz und Benutzungstipps hat der RSS-Blogger schon sehr schön beschrieben, so dass ich hier gar nicht weiter darauf eingehen muss und möchte. Eine kritische Betrachtung und ebenfalls viele Tipps zu Googles Buzz findet ihr auch bei der Webkompetenz.

Wer mir bei Buzz folgen möchte und mich nicht findet oder sonstwie diskutieren möchte – Kommentieren ist hier erlaubt – ich bin nicht der Thilo Sarrazin der Piratenpartei 🙂 (Ja, DEN Bengel habe ich ECHT gefressen….)

Eine Weile werde ich noch twittern und Twitter auch folgen, aber so nach und nach werde ich mich von Twitter trennen und vielleicht (diese Entscheidung habe ich noch nicht getroffen, habt Ihr da Wünsche/Hinweise/Anregungen) noch weiterhin meine Blogposts nach Twitter posten, aber eben eure Tweets nicht mehr lesen (können)…