Seehofer fordert Denkverbot für „einfache“ Politiker

Es gibt Meldungen, die muss man sich einmal auf der intellektuellen Zunge zergehen lassen:

Horst Seehofer übt harsche Kritik an seinen Unionskollegen Norbert Lammert und Annette Schavan. Die beiden CDU-Politiker seien Karl-Theodor zu Guttenberg mit öffentlicher Kritik „in den Rücken gefallen“, wettert der CSU-Chef – das werde ein Nachspiel haben.

Quelle: Spiegel. Wie kann man einen Politiker nur kritisieren? Schwaven und Lammert, diese Nestbeschmutzer. Im Polizeidienst wären die nun fällig – denn man steht steht als christlicher Politiker „die Reihen fest geschlossen“ kritiklos hinter seinen Kameraden. Da ist es egal, wie kriminell, unmoralisch oder auch nur dumm der Einzelne ist. Da wird nicht kritisiert.

Und das Mandatsträger nur ihrem Gewissen verantwortlich sind ist doch auch nur ein feuchter Traum von linken Spinnern, die das Grundgesetz eh viel zu wichtig nehmen.

 

Weltexklusiv vorab: Guttenbergs Rücktrittsrede

Erstmal: Uff. Mir fällt ein Stein von Herzen. Allerdings ist dies der gleiche Stein, der einem beim Frühjahrsputz vom Herzen fällt, wenn man den Anfang gemacht hat und den Staubsauger schon mal ans Stromnetz angeschlossen hat. Es gibt in der Politik noch VIELE Koppeiken wie Guttenberg, denen man die steuerlichen Unterhalt aufgrund entziehen sollte.

Die Rücktrittsrede wird wie folgt – oder sehr ähnlich – aussehen:

Meine Äußerungen zu meiner Doktorarbeit sind auf heftige Kritik gestoßen. Ich bedauere, dass meine Äußerungen in einer für unsere Nation wichtigen und schwierigen Frage zu Missverständnissen führen konnten. Die Kritik geht aber so weit, mir zu unterstellen, ich bagatellisiere Kopien , die vom Grundgesetz nicht gedeckt wären. Diese Kritik entbehrt jeder Rechtfertigung. Sie lässt den notwendigen Respekt für mein Amt vermissen.

Ich erkläre hiermit meinen Rücktritt vom Amt des Verteidigungsministers – mit sofortiger Wirkung. Ich danke den vielen Menschen in Deutschland, die mir Vertrauen entgegengebracht und meine Arbeit unterstützt haben. Ich bitte sie um Verständnis für meine Entscheidung.

Ich habe die Frau Bundeskanzlerin über meine Entscheidung telefonisch unterrichtet, desgleichen den Springerverlag. Es war mir eine Ehre, Deutschland als Bundespräsident zu dienen.

Ähnlichkeiten mit bereits gehaltenen Rücktrittsreden sind weder beabsichtigt, noch gewollt. Auch ist es Abstrus, mir dies zu unterstellen.

 

Datenschutz gilt nicht für potentielle „Schwarzfahrer“

Wer sich in Deutschland verdächtig macht, der hat keine Rechte mehr. Mit Aufkeimen eines Verdachtsmomentes, ist man der Arsch und das Grundgesetz wird weggeschlossen.

Fahrscheinkontrolle in der Hamburger U-Bahn. Ich sitze und zeige meine Fahrkarte vor, während hinter mir eine junge Frau verzweifelt die Tiefen ihrer Handtasche nach dem Fahrschein durchsucht. Die Monatskarte scheint aber nicht in dieser Handtasche zu sein. Gute Ausrede oder Missgeschick? Egal: Aufnehmen der Personalien (unten frei erfunden …)  im fahrenden Zug:

Name : Bo Derek
Wohnort: Hamburg
Strasse: Wald und Wiesenstrasse 08/15
Geboren: 30.02.1980

Auch wenn die junge Dame die Angaben recht leise macht, so wiederholt der Fahrkartenkontrolleur (Volldepp mit besonderem Aufgabenbereich) jedes Detail laut und vernehmlich – bis mi der Kragen platzt und ich den betreffenden Kontrolleur frage, ob er schon jemals den Begriff „Datenschutz“ gehört hat. Seine reaktion: Dumpf und blöde gucken. Auch meine Erklärung, dass ich – wäre ich Stalker und hätte Interesse an der jungen Frau – nun dank seiner Hilfe alle Daten hätte, die ich brächte, brachte kein Licht in seine auf dem Hals sitzende Dunkelkammer.

Es ergab sich zwar auf meine Zurechtweisung eine Diskussion mit den umstehenden Fahrgästen, aber die drehte sich nur um „junge Leute, die eh nur schwarz fahren“. Den Datenschutz hatten die Menschen (meist älter) nicht als relevant erkannt.