Nötigt der Anwalt der Deutsche Bank AG den Bundesgerichtshof?

Das sind so die Dinge an denen ich erkenne, dass in unserem Ländle etwas ganz massiv schief läuft. Wenn ich folgendes heute bei der Tagesschau lesen muss:

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat seine Entscheidung über riskante Zinsgeschäfte der Deutschen Bank auf den 22. März vertagt. Das größte deutsche Geldinstitut steuert aber nach den Eindrücken des bisherigen Verfahrens auf eine Niederlage zu. Denn der Vorsitzende Richter Ulrich Wiechers ließ in der Verhandlung erkennen, dass die Bank den Kläger, das mittelständische Unternehmen Ille, seiner Ansicht nach unzureichend beraten hatte.

in Urteil gegen die Deutsche Bank könnte für die gesamte Branche Folgen haben. „Sie lösen eine zweite Finanzkrise aus, wenn sie in ihr Urteil schreiben, dass die Bank entweder keinen Gewinn machen darf oder darüber aufklären muss“, warnte der Rechtsvertreter der Bank, Reiner Hall, die Richter. Der BGH schaffe mit einer solchen Entscheidung eine neuartige Pflicht für die Banken zur Aufklärung über ihre Renditen, auf die sich alle Kunden berufen könnten, deren Spekulationen schiefgegangen seien. „Da kämen Milliardenforderungen auf die Banken zu.“ Die Haltung des Gerichts sei lebensfremd.

Ahja, die Haltung, dass ein Geschäftsmann seinen Kunden über etwaige Gefahren der Geschäftsbeziehung informieren muss ist also lebensfremd. Genau so lebensfremd wie es ist, dass gewisse Geschäftemachereien als Betrug und unlauter bezeichnet werden könne, oder wie? Wucher darf dann auch nicht mehr angeklagt werden. Alles nur, weil sonst das Geschäftsmodell der Deutschen Bank ins Wanken gerät?

Wenn der Anwalt dem urteilenden Richter erklärt „Sie lösen eine zweite Finanzkrise aus“, dann ist das für mich ein klarer Fall von Nötigung, die schliesslich wie folgt definiert ist:

§240 StGB

(1) Wer einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

(2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen ist.

(3) Der Versuch ist strafbar.

Für mich wäre der Fall klar: Der Anwalt versuchte zu nötigen. Herr Staatsanwalt – Ihr Einsatz! Und den Ackermann gleich mal mit untersuchen – eventuell liegt da ja ein Anstiften zu einer Straftat vor. Man kann es ja nie wissen.

Dioxin – Ursache oder Symptom

Wieder einmal wird eine Skandalsau durch die Medien getrieben: Dioxin in Hühnereiern, in Hühnern und neuerdings auch in Schweinefleisch.

Die eigentlich zu stellende Frage ist doch: Ist Dioxin Ursache oder Symptom?

In meinen Augen ist Dioxin nur ein Symptom der generellen Vergiftung des „zivilisierten“ Menschen. Viel zu viele von uns sind mit dem Gift der Gier verseucht. Denn diese Gier ist es, die für Dioxin, Bankencrash, Ausbeutung der dritten Welt verantwortlich ist

Solang wir „zivilisierten“ Menschen uns ausschliesslich über den Besitz definieren werden wir nicht aufhören unsere Gier mit allen Mitteln zu stillen – eben auch mit der Vergiftung unserer Umwelt sowie Mord & Totschlag.

Dioxin ist nur ein Symptom:  Ausufernder, gieriger Kapitalismus ist die wahre Ursache. Wann wird dieser bekämpft?

Wie der Philibuster schon sehr wahr schrieb:

Was ist nur los mit Dir, Blogger-Deutschland? Erkennst Du etwa die Zeichen der Zeit nicht mehr? Während in Tunesien die Jugend auf der Straße um ihre (Netz-)Freiheit kämpft, wälzt Du noch Deinen nachweihnachtlichen Speckmantel im Wohlstands-Winterschlaf. Von den traditionellen Medien und ihren Auswüchsen im Internet haben wir – ehrlich gesagt – nichts anderes erwartet: lächerliche 20 Tote und keine Tragödie wie die um die hübsche Neda, die bei den Protesten im Iran anno 2009 ihr Leben und ihre Zukunft verlor.

Immer brav die Symptome bekämpfen. Blogger hängen sich meist nur an die Mainstreammedien heran. Und genau DIE werden von den Lobbyisten des Kapitals gesteuert – bloss nicht die Ursachen bekämpfen, denn dies würde sich negativ auf ALLE Dividenden und Erträge auswirken.

Gerade gestern musste ich wieder herzhaft lachen, als ich im Fernsehwerbung sah, in welcher die Deutsche Bank mit einem Zinssatz von 2% (ZWEI Prozent!!) warb. Das Geldinstitut, dass gern wieder 25% Eigenkapitalverzinsung erreichen möchte. Die Herren um Ackermann sind das wahre Dioxin dieser Ära.

Warum die Bildung frei sein muss #HASPA

Die Hamburger Sparkasse, die gerade letztens unangenehm aufgefallen war und zwischenzeitlich zurück ruderte, soll uns heute als Beispiel dienen, warum in Schulen nicht gesponsort werden darf.

Abgesehen davon, dass Schulen in den Gegenden mit den sogenannten Besserverdienener dann Schwimmhallen und Bowlingbahnen hätten, während der Arbeiterjunge in der Zeltstadt unterrichtet wird, ist auch die Frage er Einflussnahme eine ernst zu nehmende Gefahr.

Neuer Ärger für die Haspa: Deutschlands größte Sparkasse hat Eltern mit Unterstützung einer Hamburger Grundschule aufgefordert, für ihre Kinder ein Haspa-Girokonto zu eröffnen. Die Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung und die Bank bestätigten SPIEGEL ONLINE einen entsprechenden Bericht des NDR.

schreibt der Spiegel.

„Als Partner der ‚Schule am Walde‘ unterstützen wir sehr gerne die Einführung des neuen Zahlungsmittels und stellen das komplette System zur Verfügung“, heißt es in dem Schreiben. „Bitte eröffnen Sie für Ihr Kind ein Schüler-Girokonto bei der Haspa.“Im Briefkopf des Anschreibens stehe das Logo der Grundschule neben dem der Haspa. Unterzeichnet sei das Schreiben von einem Sparkassen-Mitarbeiter und dem stellvertretenden Schulleiter.

Dieses Vorgehen beschreibt nur zu deutlich, warum ich ein erklärter Gegner des Sponsoring bin. Nichts gegen eine Einmalzahlung des „Supermarktes um die Ecke“ zur Renovierung des Sportplatzes.

Wer sich die Lage der betreffenden „Schule Am Walde“ ansieht, der wird feststellen, dass diese nicht gerade in einer „Arme Leute“ Gegend liegt. Hier geht es sachlich, ruhig zu. Hier kann man schon mal über den Elternrat – oder andere Beziehungen – seine Firma (oder Abteilung) ein wenig nach vorn bringen. Ja, man könnte von bayrisch-ländlichen Verhältnissen am Rande einer Großstadt sprechen.

Schon Kinder werden in die Hände des Geldinstitutes gekobert, wohl wissend dass der Deutsche kaum etwas so selten wechselt wie die Hausbank.

Wiederliches Pack!