Selektive Erinnerungen – am Beispiel Lufthansa

Erinnert ihr euch noch an den Kindergarten, die Schulzeit, den Wehrdienst? War schön, oder? Früher war immer alles besser, denn das menschliche Gedächtnis neigt dazu den Mantel des seligen Vergessens über alles Negative zu legen.

Eben sah ich auf Arte eine sehr interessante, aber auch nachdenklich stimmende, Dokumentation über die Geschichte der Lufthansa. Und diese Geschichte ist tatsächlich spannend.

Die Geschichte des heutigen Luftfahrtunternehmens Deutsche Lufthansa AG wird rechtlich unzutreffend gemeinhin als Entwicklung von der anfänglichen Linienfluggesellschaft 1926 bis zum heutigen Großkonzern dargestellt. Da es sich bei der heutigen Deutschen Lufthansa AG nicht um eine Rechtsnachfolgerin der „alten“ Deutschen Lufthansa AG handelt, ist zum einen zwischen dem Zeitraum von der Gründung der namensgleichen Vorgängergesellschaft Deutsche Lufthansa AG – anfangs unter dem Namen Deutsche Luft Hansa Aktiengesellschaft – am 6. Januar 1926 (Betriebsaufnahme am 6. April 1926) bis zum Ende des Dritten Reiches 1945 (im juristischen Sinne bis zur Liquidation im Jahr 1951) und zum anderen dem Zeitraum seit Gründung der „Aktiengesellschaft für Luftverkehrsbedarf“ (LUFTAG) 1953 zu unterscheiden.

kann man Wikipedia entnehmen. Und die Lufthansa scheint allen Grund zu haben, sich von der Lufthansa zu distanzieren, die damals Hitler so freundlich unter die Arme griff und Göring massgeblich bei seinem Luftkrieg unterstützte. Auch der Einsatz von Zwangsarbeitern macht den Namen „Lufthansa“ nicht unbedingt zu einem Quell an Menschenfreundlichkeit.

Aber ist dem wirklich so, dass die jetzige Lufthansa nichts mit der „Hitler-Lufthansa“ zu tun hat?

Erst 1954 wurde die LUFTAG im Anschluss an den Erwerb der Rechte am traditionsreichen Firmennamen Lufthansa in Deutsche Lufthansa AG umbenannt.

entnimmt man ebenfalls Wikipedia. Warum nutze ich den Firmennamen, gebe Geld dafür aus, wenn ich mit dem Unternehmen nichts zu tun haben will? Aber es gibt weitere Indizien, die eine direkte Verquickung – quasi einen Taschenspielertrick –  vermuten lassen. An anderer Stelle kann man z.B. Wikipedia entnehmen:

Wie schon 1926 war am Aufbau Kurt Weigelt von der Deutschen Bank maßgeblich beteiligt.

Auch die Tatsache, dass die Deutsche Bank an der Gründung beteiligt war, ist den beiden Lufthansen gemein.

Vielleicht waren die alten Lufthansa-Verantwortlichen einfach schlauer als die ihre Kollegen der IG Farben. Einfach einschlafen lassen und bloss kein offizieller Rechtsnachfolger sein. Was man aber – natürlich gern – macht ist, sich mit dem „Schönen“ der alten Lufthansa zu schmücken. Z.B. mit der Ju 52, welche restauriert als Image-Flieger im Auftrag der Lufthansa unterwegs ist. Auch schmückt sich die „Deutsche Lufthansa Berlin-Stiftung, Hamburg“ mit einer Messerschmitt BF108:

Sie wurde 1940 in Regensburg gebaut und von der Luftwaffe als Kurier und Trainingsflugzeug eingesetzt

Nur über den Teil der Zusammenarbeit mit Adolf Hitler und Göring schweigt sich die neue Lufthansa lieber aus. Dass der Aufsichtsratsvorsitzende und Präsident der „alten“ Lufthansa Erhard Milch bei Wikipedia wie folgt beschrieben wird:

Am 19. Juli 1940 wurde er zum Generalfeldmarschall ernannt und ab 1941 wurde er als Generalluftzeugmeister der eigentliche Leiter der technischen Entwicklung und der Rüstungsproduktion der Luftwaffe. In dieser Funktion war er auch verantwortlich für die im Konzentrationslager Dachau durchgeführten Menschenversuche der Luftwaffe.

wurde vor 2 Tagen (70ster Jahrestag der Beförderung zum Generalfeldmarschall) bestimmt auch nicht bei der neuen Lufthansa mit einem Festakt begangen.

Ganz schön pfiffig, einfach eine neue Firma zu gründen. Der Mitbegründer beider Lufthansen – Kurt Weigelt – kannte sich ja aus, er wusste wie gefährlich das alles war. Wieder Wikipedia:

Außerdem blieb Weigelt bis zum Zweiten Weltkrieg Besitzer einer Bananenplantage in Kamerun und war Leiter der Gruppe Deutscher Kolonialwirtschafts-Unternehmungen. Während der Zeit des Nationalsozialismus war er ein führender Kopf für die wirtschaftlichen Planungen einer neuen Kolonialpolitik. Seit 1934 war er förderndes Mitglied der SS und seit 1937 Mitglied der NSDAP.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges stand sein Name zunächst auf einer Liste mit 42 Personen der Industrie, die als Kriegsverbrecher gesucht wurden. Er wurde festgenommen und zu einer zweijährigen Gefängnisstrafe und einer Geldstrafe verurteilt. Danach war er zunächst mit der Liquidation der alten Lufthansa beschäftigt. Später trat er wieder in das Bankfach ein und war seit 1952 Mitglied des Beirates der Deutschen Bank.

Lufthansa und Deutsche Bank und noch sehr viele andere Firmen: Wir haben viel zu viele Schuldige durchgefüttert und leiden sicherlich – unbewusst – immer noch darunter.

Leider irrte Adenauer als er – bezüglich der Ausstattung des Verfassungsschutzes mit Altnazis – sagte „Sie können schmutziges Wasser nicht wegschütten, wenn sie noch kein frisches haben“. Doch, man hätte es wegschütten müssen.

Ruhrbarone: Merkbefreiung oder Manipulation

Wenn mich jemand fragen würde, wie ich das Problem beschreiben würde, dass jemand davon befreit ist etwas zu merken, oder wie ich eine Lernschwäche definieren würde, würde ich auf den Stefan Schröder bei den Ruhrbaronen verweisen. Anschaulicher kann man diese Auffälligkeiten einem Nachfrager nicht präsentieren.

Als erstes müsste der Lernwillige dieses Pamphlet gegen Jörg Tauss lesen. Ein Artikel, der von dem Autor mehrere Male geändert wurde, da ihm zu deutlich nachgewiesen wurde, dass er nicht nur Mist geschrieben hat, sondern sich auch noch strafbar machte. Näheres dazu kann man den Kommentaren zu dem Artikel entnehmen.

In den Kommentaren nun wurde diesem Stefan Schröder sehr deutlich nahegelegt welche Fehler er – journalistisch und menschlich – in seinem Artikel und den steten Änderungen des Textes machte (auch ich schrieb bereits darüber). Ich wurde eben darauf hingewiesen, dass Herr Schröder tatsächlich die Dreistigkeit besitzt noch einmal mittels eines weiteren Artikels nachzulegen. Stefan Schröder ist nicht in der Lage seine eigenen Fehler zu erkennen resp. zuzugeben. Lieber ändert er nachträglich seine Artikel (natürlich ohne dies zu kennzeichnen), oder er erklärt Menschen die an seiner Art seine „Meinung“ kund zu tun schlicht als:

Seither toben sich in den Kommentaren die Tauss-Verteidiger aus.

Das kommt in den psychologisch unterstellenden Bereich: Wer mich und meinen Artikel kritisiert, der hat bestimmt auch Dokumentation von Kindesmissbrauch Zuhause. Das ist die gleiche billige Weise des Denunzierens wie wir es von Zensursula und Schäuble kennen. Billig und durchsichtig. Dieses Verfahren inhaltliche Argumente durch verstecktes verunglimpfen des Gegenübers findet sich in dem Artikel von Schröder noch einige Male.

Entweder ist Schröder also wirklich merkbefreit, oder es ist Absicht. Sollte er merkbefreit sein, so sollte seine Freunde ihn an die Hand nehmen  und ihm helfen. Ist es aber Absicht, so sollte man die Umwelt vor ihm und seinen Mit-Manipulatoren bei den Ruhrbaronen warnen.

Ruhrbarone eröffnen „Ministerium für Wahrheit“

Das „Ministerium für Wahrheit“ ist (hoffentlich) den meisten hier Mitlesenden aus dem Roman 1984 von George Orwell bekannt. Das „Ministerium für Wahrheit“ ist bei Orwell dafür verantwortlich, dass die Vergangenheit in der Geschichtsschreibung und Berichterstattung so angepasst wird, wie es dem grossen Bruder (Big Brother) angenehm ist.

Aber was haben die Ruhrbarone und der für Ruhrbarone  schreibende „Journalist“ Stefan Schröder mit George Orwell zu tun? Ganz einfach: Dort werden veröffentlichte Blogartikel nachträglich geändert. Dies geschieht aber nicht so, wie es Personen mit „Arsch in der Hose“ tun würden, die darauf hinweisen, dass Sie den Text geändert haben. Bei den Ruhrbaronen macht man das still und heimlich. So wird aus

Der sich an Kinderschändungen ergötzende Piratenpolitiker Jörg Tauss

ohne Hinweis:

Der Kinderschändungen sammelnde Piratenpolitiker Jörg Tauss

wobei ich mich frage, wie man Kinderschändungen sammeln kann? Oder meint dieser Möchte-gern-Journalist, dass Tauss Dokumentationen von Kinderschändungen sammelte?

Weiter im Text –  aus

Es ist nun gerichtsfest nachgewiesen, dass sich Tauss Bilder von Kindervergewaltigungen besorgt hat, um sich daran aufzugeilen.

wird klammheimlich

Es ist nun gerichtsfest nachgewiesen, dass sich Tauss Bilder von Kindervergewaltigungen besorgt hat.

Ich bin zwar kein Journalist, aber wenn ich mich irre (was auch schon geschehen ist) so ändere ich den Artikel in der Art, dass sowohl mein Faux-Pax als auch die Berichtigung für die Nachwelt erhalten bleibt. Das hat was mit Sorgfalt und Stil zu tun – Werte die bei den Ruhrbaronen nichts zu zählen scheinen. Mir stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage auch nach Datenschutz – Schutz der veröffentlichten Daten vor Veränderung.

Aber ganz zum Schluß muss man dankbar sein, dass sich der Stil der Ruhrbarone nun entblösste. Als zitierfähige Quelle sind die Ruhrbarone mittlerweile so viel Wert wie PI,  HARTGELD.COM oder ähnliche Seiten auf die man nur klickt wenn man sich abseits der Wahrheit einfach nur mal über Schwachsinn amüsieren oder aufregen möchte.