Auch Verkehrsminister Ramsauer denkt an die Zeit nach der Politik

Es scheint die Zeit der beruflichen Absicherungen zu sein, die wir dieser Tage durchmachen. Die derzeit „herrschende Kaste“ aus CDU und FDP sucht nach Ausstiegsstrategien, für die Zeit in der sie sämtliches persönliches Material aus dem Büro in einem Pappkarton aus dem Ministerium schleppen.

Auch unser Verkehrsminister Peter Ramsauer hat sich nun entschieden: Er wird nach der politischen Karriere eine Laufbahn in der Kautschuk verarbeitenden Industrie anstreben.

Der Bundesverkehrsminister will Winterreifen vorschreiben. Das ist technisch unsinnig und das Gegenteil von ökologisch. Profitieren würden nicht die Autofahrer, sondern Continental oder Michelin

schreibt die FTD und ich kann dieser Betrachtung nur zustimmen. Wer sich ein bisschen Sachverstand in Sachen Reifenkunde aneignet, weiss wie blödsinnig diese starre Regelung ist. Kennt noch jemand den Spruch: „Jacke tragen, ist ist Winter befohlen“. Sowas gibt es tatsächlich bei der Bundeswehr. Dort ist es nicht warm oder kalt, weil das Thermometer dies definiert, sondern weil es „befohlen“ wird. Dies führt dazu, dass sich der arme Soldat entweder ins Koma schwitzt oder sich die Schambehaarung abfriert – je nach „Befehl“<->Realität Diskrepanz.

Bei dem Reifen<->Wetter Verhältnis verhält es sich ähnlich. Schaun wir doch mal

Unterschiede zwischen Sommer- und Winterreifen:

  • Winterreifen sind aus weicherem Material gefertigt, um auch bei tiefen Temperaturen noch „geschmeidiges“ Laufverhalten und „Griff“ zu haben.
  • Winterreifen haben einen höheren Abrieb(Dreck, der die Fahrbahn rutschig macht!) als Sommerreifen
  • Sommerreifen haben – auch bei tiefen Temperaturen – bessere Haftung als Winterreifen
  • Nur bei Eis und Schnee entwickeln Winterreifen ihre Vorteile
  • Winterreifen haben auf trockener Fahrbahn schlechtere Eigenschaften als Sommerreifen.
  • Winterreifen erhöhen den Kraftstoffverbrauch
  • etc. pp. ich könnte hier noch sehr viele Infos aufzählen – googled, wenn ihr mehr Infos haben wollt 🙂

Warum also will Ramsauer unbedingt diese Gesetzesänderung? Ich könnte euch tausend Gründe nennen, wenn ich nur EINEN vernünftigen wüsste.

Ist es das Winterwetter oder „schneit“ es in Berlin?

Unsere Regierenden sind ja doch humorige Kerlchen. Da lässt der Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) ja DEN Knaller der Saison raus:

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) erklärt das Stimmungstief der Bundesregierung mit dem derzeitigen extremen Winterwetter. „Klar schlägt dieses Wetter vielen auf das Gemüt“, sagte Ramsauer der „Bild am Sonntag“. „Das könnte auch erklären, warum die Regierung nach Umfragen bei den Bürgern im Moment schlechter dasteht als sie tatsächlich ist.“ (Welt)

Also mal ganz ehrlich. ENTWEDER hat der Ramsauer zuviel von DEM Schnee abbekommen, der nicht taut und  im Gegensatz zu dem in Norddeutschland pulverisiert ist, oder der braucht eine warme Mütze um das Hirn zu wärmen.

ODER aber er baut schon mal eine Ausstiegsstrategie für all die Steuerhinterzieher: „Ich wollte das Einkommen ja angeben, aber die Kälte, Sie verstehen“

Für wie beknackt halten uns „die da oben“ eigentlich? Der Ramsauer soll froh sein, dass sich Volkes Unmut in Sachen Hotelspenden nur an der FDP auslässt, denn die CSU soll mal schön die Füsse still halten. DIE haben schliesslich auch Kohle bekommen UND für die Subvention des Hotels gestimmt.

So macht man es, wenn man Mehdorn heisst

Die interne Revision ist ja nun gerade unangenehm innerhalb des Konzerns der Deutschen Bahn AG aufgefallen, denn (lt. Tagesschau):

Bahnchef Hartmut Mehdorn ist laut Mitarbeitern der Konzernrevision offenbar “wiederholt” über die Spitzelaufträge an die Firma Network Deutschland GmbH informiert worden.

DAS war für mich ja schon der Grund Mehdorn wegen Belügens der Regierung (NOCH ist die Bahn in Staatshand) achtkantig rauszukacheln.

Aber Mehdorn, der alte Pokerspieler (mit gezinkten Karten) hat ja noch ein Ass im Ärmel. Heute liest man im Spiegel:

Als erste Konsequenz des Berichts hat der Leiter der Konzernrevision, Josef Bähr, um seine Beurlaubung gebeten. Das teilte ein Bahn-Sprecher mit. Bähr werde damit nicht vor dem Verkehrsausschuss erscheinen, um Fragen zu der Datenaffäre zu beantworten.

(BTW – die Aussage bezieht sich auf den“ Zwischenbericht, den der Bahn-Chef Hartmut Mehdorn am Dienstag dem Verkehrsausschuss des deutschen Bundestages übermittelt hat“)

Tja, das ist doch mal genial. Da gibt es jemanden, der GANZ genau aussagen könnte, an welchen Stellen Mehdorn uns alle belogen und betrogen hat und genau diese Person hat um Urlaub gebeten? Da bin ich mal gespannt, ob das „Urlaubsgeld“ für diesen Urlaub eine Dimension hat, dass es im nächsten Geschäftsbericht angegeben werden muss. Das  riecht nicht nach Verschleierung, das stinkt!

Nun soll der Josef Bähr als Baueropfer identifiziert werden, denn (wieder Spiegel):

Der Vorstand des Unternehmens und der Anti-Korruptionsbeauftragte Wolfgang Schaupensteiner räumen eigene Fehler ein, insbesondere ihrer Abteilung Konzernrevision. In dem Bericht heißt es, „dass die Vorgehensweise der Konzernrevision bei der Bekämpfung von Korruption und Wirtschaftskriminalität nicht immer professionell und integer war. Dieses ist für den Konzernvorstand nicht hinnehmbar.“ So wird zugegeben, dass mit der Anzahl der Überprüften unverhältnismäßig vorgegangen worden sei.

Moment mal: Erst erklärt die interne Revision, dass Mehdorn von den Überwachungen wusste und nun hat die Revision Mist gebaut und der Konzernvorstand (an dessen Spitze wer steht? Genau: Mehdorn!) ist not amused? Hallo?

Abe:

Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) ist mit dem Zwischenbericht der Bahn zur Datenaffäre „nicht zufrieden“. „Er wirft mehr Fragen auf, als er beantwortet“, sagte Tiefensee am Dienstag in Berlin laut Mitteilung seines Ministeriums. „Insbesondere bleibt offen, wer genau wofür die Verantwortung trägt. Hier muss dringend nachgearbeitet werden.“

Anscheinend hat unser Verkehrsminister da einen Verdacht. Hoffen wir mal, dass die ganze Geschichte nicht im Vorwahlkampf so dilletantisch gelöst wird, wie das Neubesetzen des Wirtschaftsministerpostens.

Nachtrag zum Verständniss meines Gedanken: WENN der Bähr tatsächlich Mist gebaut hätte, würde sein Urlaubsantrag niemals-nie-nicht unterschrieben werden. Der würde „in Eisen“ dem Untersuchungsausschuss vorgeführt werden. Aber so wird jemand der der Wahrheitsfindung dienlich sein konnte einfach mal schnell mundtot gemacht.